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Yeti's Kurztrip zur D-Tour

 

Donnerstag, 05.06.2003, 3.Etappe der D-Tour von Coburg nach Ansbach, 188 km

 

<typohead type=3>quer durch Franken (Tour de Franken)</typohead>

 

Nachdem die D-Tour erneut durch den Süden unseres schönen Landes kam und diesmal sogar durchs noch schönere Franken beschloss ich, dabei sein zu müssen. Zuerst peilte ich den Start der 3. Etappe in Coburg an, da dort aber der „scharfe Start“ außerhalb der Stadt lag und somit schwer erreichbar war, entschied ich mich stattdessen, den Zielort Ansbach mit meiner Anwesenheit zu beglücken  !

 

Ich, nach einigen Radrennen im letzten Jahr, mit der elektronischen Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn AG bereits bestens vertraut, hatte schnell eine sehr günstige Zugverbindung herausgesucht (das günstig bezieht sich hierbei auf den Preis, nicht auf die Fahrtdauer, das nur am Rande...)

 

<typohead type=3>Nun gut, zurück zum eigentlichen Thema:</typohead>

 

Einige Tage vorher hatten Madame Durand und ich bereits ausgemacht, uns in Ansbach zu treffen. Das freute mich sehr, weil es zu zweit doch gleich viel mehr Spaß macht. Als Erkennungszeichen hatten wir ausgemacht dass ich ein schönes C4F-Schildchen am Rucksack tragen sollte. Das hab ich mir dann auch während der Zugfahrt gebastelt, man hat ja Zeit im Regionalverkehr...und so als Profiradsportfanprofi hat man natürlich auch alles dabei, Papierschildchen, Stifte, Tesafilm...

 

So weit, so gut, das Wetter war bestens, meine Stimmung auch. Zumindest bis Treuchtlingen im wildromantischen Altmühltal (das wäre was für unsere Freunde aus der ersten Reihe im Deutschen Fernsehen gewesen..). Zwischen Treuchtlingen und Gunzenhausen brach dann die große Sintflut über Mittelfranken herein. Der Himmel wurde schwarz wie das Punktetrikot bei der D-Tour, es schüttete, es hagelte, es stürmte. Meine Stimmung begann zu sinken wie die Kurse beim letzten Börsencrash. Ein Stoßgebet nach dem anderen schickte ich zum Petrus hinauf und der gute Mann hat mich erhört, in Treuchtlingen hatte es fast aufgehört. Es war so schwül wie vorher und ich schwitzte wie verrückt unter der Regenjacke. Madame Durand und ich fanden uns schnell, dank eines „yeti“ –Schilds, das sie dabei hatte. (Anmerkung von Madame Durand: Auch im Zug gebastelt...)

 

Zusammen machten wir uns dann auf den Weg zum Ziel, das unweit des Ansbacher Schlosses sein sollte (da hat sich der Jürgen bestimmt gefreut, hat man bei der Übertragung eigentlich auch was vom Radrennen mitbekommen, so am Rande?) Zuerst gingen wir mal zur ARD-Bühne, wo es eine große Videowand gab. Anfangs sahen die TV-Bilder nach einer Ausreißergruppe mit mehreren Saeco-Fahrern aus, was Madame Durand gar nicht gefiel. Schließlich entpuppte sich diese „Ausreißergruppe“ aber als Spitze des Hauptfeldes, die drei Ausreißer waren Fahrer von AG2R, Rabobank und Bankgirolotterij. Madame Durand drückte jetzt Christophe Agnolutto die Daumen, mir war es eigentlich egal, Hauptsache die Ausreißer kamen durch. Wir suchten uns einen schönen Platz an der Strecke und ich befestigte mein „Forza Bianchi“-Schild am Absperrgitter. Von den Zuschauern um uns rum wurden wir um unsere Startlisten und die Marschtabelle beneidet. Ganz neugierige Blicke! „Ihr kennt euch aber gut aus“ usw. bekamen wir zu hören.

 

Einige wollten wissen, bei welchem Team der eine Fahrer gestorben sei und ob es schon Neuigkeiten dazu gäbe. Ich sagte zu Madame Durand, mir sei komisch bei dem Gedanken, wir hätten hier Gaudi und für die Fahrer des Bäckerteams sei gerade eine Welt zusammengebrochen. Ihr ginge es genauso war die Antwort...

 

Hatte ich während der Zugfahrt noch überlegt, ob es auch hier eine „caravane publicitaire“ geben würde, so wurde ich kurze Zeit später bestätigt. Zuerst kam eine Truppe Sambatrommler die Strecke entlang, ich fand es klasse, dieser Rhythmus ist einfach mitreißend. Dann kam die Werbekarawane, die allerdings nur ein äußerst müder Verschnitt dessen war, was bei der Tour unterwegs ist. Das meiste, was sie unter die angeblich 30.000 Zuschauer brachten, war irgendwelche Werbung für irgendwelche Ansbacher Geschäfte. Toll!

 

Letztendlich erwischte ich ein Tütchen mit vier Gummibärchen...außerdem gab es noch Mini-Bifis und Ratschen, von denen bekam Madame Durand einige zu fassen. Mit dabei waren auch einige junge Damen mit blauen Haaren. Die wurden gleich gefragt, ob das Fahrerfeld pünktlich sei oder durch das Gewitter dem Zeitplan hinterherhinke. Nein, sie seien in der Zeit wurde uns versichert.

 

Es ging auf vier Uhr zu und wir erwarteten gespannt die Fahrer zur ersten Zieldurchfahrt. Zuerst kamen mal ein Haufen Polizeimotorräder, die mit lautem Beifall empfangen wurden. Einige Polizisten gingen richtig mit, fuhren freihändig oder boxten in die Luft. Einer fuhr ganz nah an die Zuschauer heran und klatschte die ausgestreckten Hände ab.

 

<typohead type=3>Man brachte sich in Stimmung...</typohead>

 

Madame Durand hoffte darauf, das Agnolutto noch vorn sein würde, wenn es auf die beiden Stadtrunden durch Ansbach ging. Und tatsächlich, kurz vor vier Uhr kamen die drei Ausreißer allein an uns vorbei. Es waren nach der ersten Zieldurchfahrt noch 15, 2 km zurückzulegen, wir starrten wie blöd auf die Uhr am Ziel um den Vorsprung genau zu sehen. Es waren rund 2 Minuten. Das Tempo im Hauptfeld machte Heppe. Madame Durand freute sich sehr, als sie im vorbeirasenden Feld Santiago Botero entdeckte. Wir hofften und bangten. 7, 4 km oder eine Zieldurchfahrt später waren die drei immer noch vorn, mit 1,5 Minuten. Diesmal war im Feld der kleine Wegmann vorn. Unser Kommentar: „Ach der ist ja sooo putzig!“ Wir fragten die Zuschauer um uns rum, wie die Strecke beschaffen sei. Winklig war die Antwort, mit einem kleinen Anstieg. Wir wurden zuversichtlicher, was die Chancen der drei betraf. Die kommen durch, so unsere Meinung, mit 20 bis 30 sec. Da sie auf den ersten 8 km nur 30 sec verloren hatten, so hofften wir, würde dies bei der zweiten Runde ebenso sein. Ich schaute nach den Bianchis, Madame Durand nach Santiago Botero. Am Ende des Feldes befanden sich immer zwei Fahrer von Vlaanderen, die aber tapfer kämpften.

 

Leider gab es hinter dem Ziel keine Lautsprecher, so dass wir nichts über den Rennverlauf mitbekamen. Schade...

 

Schließlich kamen die Fahrer durchs Ziel. Wer Sieger wurde, bekamen wir leider nicht mit.

 

Wir verließen unseren Standplatz und machten uns auf die Suche nach dem Fahrerlager. Zuerst einmal stießen wir auf die andere Seite der Rennstrecke vor und freuten uns jedes Mal, wenn wir einen Fahrer erkannten! (Zitat: „Da war der Igoooor!!!“)

 

Dann ging es weiter Richtung Fahrerlager. Nach einigen Metern fuhr Udo Bölts an uns vorbei und wir riefen „Hey Udo“ worauf sich die „die Üdo“ umdrehte und winkte! Madame Durand hoffte er würde nicht so schnell fahren, damit wir ihm zum Fahrerlager folgen konnten. Er war aber schnell weg. Als nächstes lief uns ein Wiesenhofbetreuer über den Weg, der mit kleinen Gerolsteinerflaschen bepackt war. Madame Durand schwatzte ihm gleich mal eine ab. Es ist ja schließlich wichtig bei der Hitze genug zu trinken! Als wir um die nächste Häuserecke bogen standen wir auch schon im Fahrerlager. Jaja, was so echte C4F-Chicks sind, die finden das Fahrerlager immer! Hier befanden sich die Teams Once, TT, CCC, Wiesenhof und Gerolsteiner. Als ersten Fahrer sahen wir Jens Voigt beim Interview. Leider waren aber so viele Leute um ihn rum das man kein Foto machen konnte. (Anmerkung von Madame Durand: Ich schaffte es schließlich doch noch)

 

Zunächst gingen wir mal zu Once und hatten Glück. Jörg Jaksche (aus Ansbach, wie Ulli und Karsten immer sagen  ) war in seiner Heimatstadt natürlich ein gefragter Mann. Trotzdem gelang es uns ein Autogramm zu bekommen und auch einige Fotos zu machen. Klasse! Des weiteren ergatterte ich noch die Unterschrift von Isidro Nozal. Madame Durand versuchte eins von IGG zu kriegen der wollte aber nicht aus dem Bus kommen. Witzig wurde es, als Madame Durand einen Oncebetreuer (Anmerkung von Madame Durand: Ich weiß nicht, ob es ein ONCE –Betreuer war, er holte auf jeden Fall Isidro Nozal aus dem Bus, so dass wir Autogramme bekamen) auf spanisch nach dem Namen von einem der Fahrer (Isidro, Anm. Madame Durand) fragte und der Kerl nichts verstand. (Anm. Madame Durand: er meinte, ich müsse den Fahrer selber fragen... ;-) )

 

Schließlich bat sie Nozal noch um eine Once-Trinkflasche und bekam tatsächlich eine! (Anm. Madame Durand: Isidro saß in der ersten Reihe und ich rief auf spanisch: „Hola Isidro, una botella por favor!“ = Hallo Isidro, eine Flasche bitte. ) Zum Ansprechen der Fahrer mit Vornamen siehe später noch ein paar Ergänzungen...  )

 

Weiter gings und wir knipsten noch ein paar Fahrer von CCC und Vlaanderen. Leider fuhren die meisten Teams ziemlich schnell weg, von den Gerols sahen wir nur noch René Haselbacher sowie Hans Michael Holzcer. Foto versteht sich von selbst! Zwischendurch wurde Madame Durand über Jan Ullrich ( ausgerechnet, Anm. von Madame Durand) interviewt.

 

Phonak wagte es und blieb recht lange da. Das ist ein klarer Fehler, solange sich Radsportchicks in der Nähe aufhalten. Diese einmalige Chance ließen wir uns natürlich nicht entgehen und stießen zielsicher zu „wi räis for bättar hiring“ vor. Madame Durand fragte die zwei im Camper anwesenden Fahrer nach Autogrammen was diese auch bereitwillig taten. Danach baten wir sie noch, uns zu sagen wer sie sind da wir die beiden nicht erkannten. Der eine sagte ja, aber was tat er? Drehte sich um und gab jedem von uns einen Packen Autogrammkarten. War ja sehr nett von ihm, aber schlauer waren wir dann immer noch nicht.

 

Als die letzten Teams weg waren gingen wir zurück Richtung Ziel. Unterwegs trafen wir dann einen Offiziellen, der wurde erstmal nach dem Ergebnis befragt. Die Ausreißer hatten es also um Millimeter geschafft und wir freuten uns für sie. Der Mann schien das aber nicht verstehen zu können und wies uns extra auf Etes vierten Platz hin. Jaja, passt schon...auf dem Weg zum Ziel lief uns noch ein Phonakbetreuer über den Weg, mit einem Blumenstrauß. Rast hatte also das weiße Trikot verteidigt. Schließlich kamen wir zurück zur ARD und verstauten unsere im Fahrerlager eroberten Schätze. Wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen und betrachteten die Phonakkarten. Nach einer Viertelstunde stellte sich heraus dass es sich bei den beiden um Massimo Strazzer und Niki Aebersold gehandelt hatte. Wir stärkten uns mit einer kleinen Tüte Gummibärchen und spazierten weiter. Nachdem wir jeder noch eine Flasche Powerade (lecker das Zeug und für einen Bianchifan wie mich einfach klasse) geschenkt bekommen hatten standen wir vor einer großen Bühne und die Waikiki Beach Bomber mit den Vorbereitungen für ihren Auftrittt beschäftigt waren. Der war dann auch ganz witzig, am Anfang hat der Chef der Truppe in bestem fränkischem Englisch erklärt was sie nun gleich tun würden. Das war zum kringeln, einfach nur genial. Kostprobe: „...ju sörtisausend Ansbachers...shout out addage...ju nou wad addagge miens... addagge mit zwei d und zwei g“ usw. Die Musik war dann auch nicht schlecht, stimmungsvoll, schwungvoll, genau richtig zur Unterhaltung an einem heißen guten Tag. Kurz vor halb sieben machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, den wir auch fanden nachdem wir uns nur einmal verlaufen hatten.

 

 

Beitrag von yeti


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