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John Stol

 

 


Portrait

Erst mit 17 Jahren erlernte der als sehr klein beschriebene Stol das Radfahren, wurde aber schnell von seinem Landsmann Gustav Schilling als Talent entdeckt. Mit diesem ging er bereits 1903 nach Berlin-Friedenau, um zu trainieren. Damit war es um seinen ersten Berufswunsch Architekt geschehen, denn sehr schnell stellten sich Erfolge ein, nur unterbrochen durch zahlreiche Stütze, die ihn immer wieder zurückwarfen. 1904 stellte er zusammen mit Robl einen Tandemweltrekord über 20 km hinter Motorführung auf. Auch in Paris und Kopenhagen siegte er in demselben Jahr noch mehrmals.

 

International berühmt wurde Stol im Winter 1904 gemeinsam mit seinem Partner van der Styft durch ihre Leistungen bei dem New Yorker Sechstagerennen. Sie wurden nach einem packenden Kampf lediglich mit einer Radlänge geschlagen. Den Beobachtern fiel auf, dass die beiden Holländer "während des Rennens weder Alkohol noch Fleischspeisen genossen haben, sondern sich fast ausschließlich von vegetabilischer Nahrung" ernährten. "Beworzugt waren Früchte, Eier, Milch und Hafergrütze." Danach ging er wieder nach Berlin, wo er sein Trainingslager einrichtete.

 

Stol unternahm mehrere Versuche, um sich als Dauerfahrer zu etablieren. Das erste Rennen hinter Motorführung fuhr Stol am 13. August 1905 in Magdeburg. Es wurden zur Führung allerdings keine großen Maschinen benutzt, sondern kleine 50 Kilo-Maschinen. 1908 entschloß er sich gegen den Willen seiner Eltern, verstärkt hinter die Motoren zu gehen. So startete er am ersten Osterfeiertage gegen Ryser und Ingold in Erfurt, später auch in Mailand und Duisburg (gewann dort den Großen Preis von Duisburg, ein Dauerrennen mit Motorführung), Paris (02.08., 100 km Rennen hinter Tandemführung), ….

Auch im Jahre 1909 startete er wieder hinter Motoren und engagierte den Schrittmacher Krüger. Auf Grund eines Sturzes auf der neuen Bahn im Botanischen Garten in Berlin am 18. Juli 1909 gab er das Dauerfahren erst einmal auf. 1911 wird er sowohl als Flieger, als auch als Dauerfahrer aufgeführt.

 

Darüber wie sich sein weiterer Lebensweg im Einzelnen gestaltete, liegen mir keine Informationen vor. Er blieb aber den Sechstagerennen treu. Walter Rütt und Stol wurden zu engen Partnern. 1907 gewannen sie in New York. 1909 waren sie da auch gemeinsam unterwegs, doch John wurde angefahren und mußte das Rennen aufgeben. 1911 und 1912 gewinnen beide das Berliner Sechstagerennen. (s.a. >>> Walter Rütt)

 

 

Quellen:

Sport-Album der Radwelt, verschiedene Jahrgänge

„Biographien berühmter Rennfahrer“

 

Herzlichen Dank an Steffen Schulze für ergänzende Informationen !



Ergebnisse:

John Stol während des letzten Tages der
Sixdays New York 1907

1903

insgesamt 23 erste Preise

1904

Tandemweltrekord über 20 km mit Robl

2. Platz SixDays New York

1905

4. Platz New-Yorker-Sechstagerennen

Insgesamt errang er auf deutschen Bahnen 11 erste, 11 zweite und 5 dritte Plätze

1906

1. Platz Treptower 24-Std.Rennen (789,310 km), gemeinsam mit Vanderstuyft, 23.05.

1. Platz Goldenen Armbinde von Königsberg, 30.09. in der

1907

1. Platz SixDays New York

1. Platz Mannschaftsrennen um den Silbernen Schild, Steglitz, 05.05. mit Theile

1. Platz Großer Peis von Münster

1. Platz Großen Preis von Schlesien in Breslau, 08.09.

1908

1. Platz Preis von Mailand, 01.06.

1. Platz Großer Preis von Berlin hinter Tandemführung

2. Platz New-Yorker-Sechstagerennen gemeinsam mit Rütt

2. Platz Großer Preis des Deutschen Rennfahrer-Verbandes

-im August nahm er erstmals an einem Straßenrennen teil; Aufgabe wegen eines Sturzes

1909

2.Platz Berliner Sechstagerennen

1910

2. Platz Berliner Sechstagerennen

1911

1. Paltz Sechstagerennen Berlin

2. Platz Hauptfahren Warschau

2. Platz Meisterschaft von Dinasy

2. Platz Internationales Derby Warschau

 

Auf deutschen Bahnen errang er als Dauerfahrer 3 erste und 3 dritte Plätze.

Als Flieger waren es auf deutschen Bahnen insgesamt 11 erste, 3 zweite Plätze und ein dritter Platz.

 

Gesehen über die Jahre 1907-1911 liegt John Stol beim Einkommen unter den ausländischen Fliegern auf deutschen Bahnen auf dem dritten Rang hinter Kudela und Ellegaard.

1912

1. Platz Sechstagerennen Berlin, 3.-9.2.

1. Platz Sechstagerennen Berlin, 22.-28.3.

2. Platz Grosser Fliegerpreis, Strassburg

1913

2. Platz Berliner Sechstagerennen

Insgesamt errang er als Flieger auf deutschen Bahnen 7 erste Plätze und je einen zweiten und einen dritten Platz.

 

Gemessen am Einkommen auf deutschen Bahnen für die Jahre 1908-1912 war Stol der erfolgreichste ausländische Flieger.

1914

1. Platz Sechstagerrennen Brüssel

2. Platz Sechstagerennen Berlin

 

(...)

 

&copy cycling4fans

Februar 2005


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