Wäre es nach dem Willen des Vaters gegangen, hätte Arthur Süssmilch niemals sein Geld auf der Rennbahn verdienen können. Doch da die Familie in der Nähe der Rennbahn in Dresden wohnte, konnte der Sohn immer wieder die Fahrer bei den Rennen erleben und begann recht bald an von entsprechenden eigenen Erfolgen zu träumen. Der Vater, Schlächtermeister, setzte sich jedoch durch und der Sohn erlernte erst einmal dasselbe Handwerk. Arthur begann zwar bereits mit 15 Jahren ernsthaft Rad zu fahren, doch übte er den Sport immer neben der Ausbildung und danach neben dem Handwerksberuf aus. Als Mitglied des Dresdener Rennfahrer-Verbandes gewann er 16jährig die Amateur-Meisterschaft von Sachsen. Das war vielversprechend und so entschloss er sich 1905 mit 17 Jahren Berufsfahrer zu werden. Allerdings hatte er gleichzeitig auf Drängen seines Vaters weiterhin seinen anderen Beruf ausüben. So konnte er zwar einige Erfolge erringen, musste jedoch bald den Sport aufgeben, da er familiär gezwungen war in Berlin eine Stellung als Schlächter anzunehmen.
Nach eineinhalb Jahren versuchte er sein Glück auf der Treptower Bahn, später in Steglitz. Hier bekam er wohl Lust auf die Pariser Atmosphäre. So machten sich Willy Müller und er im Winter 1908 auf dem Rad nach Paris auf, das sie wohlbehalten erreichten. Müller kehrte zwar bald zurück, doch Süssmilch blieb und trainierte längerer Zeit vor Ort. Er soll viel gelernt haben und als guter Taktiker nach Berlin zurück gekehrt sein. Es gelangen ihm einige größere Erfolge, wenn auch die Form langsam nachließ. Am 13. Oktober 1909 wurde er dann zum Militär eingezogen, wo er beim Infanterie-Regiment Nr. 47 in Posen erst einmal auf das Radfahren verzichten musste.
Quellen:
Sport-Album der Radwelt 8. Jahrgang 1910 u.a.m.