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Paul Leinert

 

 


Portrait

Paul Leinert wurde als Sohn eines Kürschnermeisters geboren. Nach dem Besuch der königlichen Seminarschule in Berlin ergriff er denselben Beruf wie sein Vater. Er vergaß dabei aber nie seine Liebe zum Radfahren, Hochradfahren genauer, welches er bereits mit 6 Jahren erlernte. Wobei er sich wohl immer schon gerne als Radartist versuchte. Mit 18 Jahren, 1890, trat er sowohl als Kunstfahrer auf, als auch als Rennfahrer. Bei seinem ersten Hochradennen auf der alten Rennbahn in der Brücken-Allee wurde er Dritter.

 

1891, er startete zusätzlich auf dem Niederrad, konnte Paul viele erste Preise in Dresden, Kottbus und Berlin erreichen, bei der Meisterschaft von Deutschland belegte er den dritten Platz.. Anschließend musste Leinert seinen Militärdienst ableisten. Diese Zeit verbrachte er bis 1893 beim Garde-Schützen-Bataillon in Gross-Lichterfelde. Danach stieg er wieder ins Renngeschäft ein, am liebsten und am besten auf dem Hochrad.

 

1894 und 1895 waren seine erfolgreichsten Jahre, er siegte sowohl auf dem Hoch- als auch auf dem Niederrad. Mit dem Tandem lief es ebenfalls gut.

Doch so langsam wurden Hochradrennen seltener, Leinert musste dem Tribut zollen, stellte 1896 aber noch Hochradrekorde auf. So legte er 100 km in 3h 11' zurück und fuhr in sechs Stunden 154,2 km. (Hochrad-Weltrekorde).Noch gab er das Radrennfahren nicht auf, startete bei vielen Niederadrennen, die ganz großen Erfolge blieben aber aus.

 



Während der gesamten Zeit blieb er auch dem Kunstradfahren treu und machte sich damit einen Namen. 1901 wurde er zudem Schrittmacher, gab dies jedoch bald auf und versuchte als Artist seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er gründete ein "Looping the Loop"-Unternehmen, d.h. er ließ sich für 10 800 Mark eine große Schleife für wagemutige, artistisch veranlagte Radfahrer bauen und hoffte auf gutes Geld. Diese Schleifen, auch Todesschleifen genannt, waren wie andere, die Sensationslust ansprechende Aktionen, damals sehr in Mode. Kleinere Konstruktionen kamen im Zirkus zu Ehren, größere konnten nur im Freien aufgestellt werden. Doch Leinerts Schleife war wahrscheinlich falsch konstruiert. Sie funktionierte schlecht und einige Rennfahrer verletzten sich schwer bei dem Versuch, diese Bahn zu bewältigen. Für 64 Mark musste er die Konstruktion an einen Trödler verscherbeln. "Leinert produzierte sich nach diesem verfehlten Unternehmen auf dem Hometrainer. Um immer aktuell zu sein, ließ er sich freiwillig von einem Automobil überfahren und bereiste mit diesem Trick fast die ganze Welt."

Die "Looping the Loop"-Konstruktion von Paul Leinert?
Zitat:
Die Unglücksschleife im Sportpark Friedenau
nach dem grossen Sturm, bei welchem der Turm umgerissen wurde. Eine Reihe von Fahrern versuchte erfolglos die Schleifenfahrt, so dass man sich der Ansicht hinneigt, sie sei falsch konstruiert.
1903


Quelle: Sport-Album der Radwelt, 2. und 6. Jahrgang



Ergebnisse:

1891

1. Platz Meisterschaft des Königreichs Sachsen

2. Platz Meisterschaft von Brandenburg

2. Platz Niederadmeisterschaft von Berlin

3. Platz Meisterschaft von Deutschland

erste Preise in Dresden, Kottbus, Berlin

 

1894

Sieg über Spitzig und Ludolphi, Halenseer Bahn Berlin

Sieg über Köcher und Elsner, Kottbus

Sieg über Möwes und Hartung, Stettin

Führungspreis Meisterschaft von Norddeutschland

Rekord über eine 400 m-Runde auf Hochrad

1. Platz Hochrad-Meisterschaft von Brandenburg, 33km Bernau-Oranienburg, 23.9.1894, 1:11:00

1. Platz Hochradmeisterschaft von Berlin

1. Platz Niederradmeisterschaft von Berlin

 

1895

Siege auf Hoch- und Niederrad über Heimann, A. Verheyen, Stumpf, Spitzig, Mündner, Opel, Heidenreich uvm.

1. Platz Straßenrennen über 128 km , 23.5.1895, Sieg über Papperitz und Wunderlich

1. Platz Hochradmeisterschaft von Deutschland

1. Platz Kaiserpreis, Kongress der A.R.U. Saarbrücken

1. Platz Meisterschaft von Preußen, 8.9.95, über Elsner und Spitzig

1. Platz Meisterschaft von Berlin, 100 km, Rekordverbesserung um 4 Minuten

 

1896

Hochradrekord über 100 km in 3:11:00 und -rekord 154,2 km in sechs Stunden

 

 

&copy cycling4fans

Maki, April 2007


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