Harry Meyers war mit einem außerordentlichen Talent gesegnet. Bereits mir 16 Jahren eilte er von Sieg zu Sieg und konnte 21 erste Preise erringen.
Der Brauer (le brasseur), wie Harry genannt wurde, da sein Vater ein wohlhabender Brennereibesitzer war und er selbst auch in der Firma mitarbeitete, wechselte gegen den Willen seines Vaters zu den Berufsfahrern, denn bei den Amateuren gab es keine ebenbürtigen Gegner mehr für ihn.
Harry Meyers war beliebt. Er war nicht launisch, seine Leistungen schwankten nicht, alle, Fans und Kollegen, wussten, wenn er antritt, würde es ein hervorragendes Rennen geben. "Immer lustig und vergnügt sah man den "Brasseur" an den Start gehen und ebenso lustig kehrte er zurück, gleichviel ob er gesiegt hatte oder unterlegen war, denn beides konnte nur geschehen, nachdem er sein Bestes hergegeben."
Offenbar liebäugelte er häufiger mit dem Ende seiner Radkarriere, immer wieder kündigte er seinen Rücktritt an, aber die Rennbahn war stärker und seine Erfolge gaben ihr recht. 1905 schien er es aber ernst gemeint zu haben. Der zeitgenössische Chronist hoffte zwar noch auf seine Rückkehr, doch weitere Ergebnisse konnte ich nicht finden.
Quelle: Sport-Album der Radwelt, 4. Jahrgang, 1906