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Peter Günther

 

 


Portrait

Nach seiner Mechaniker-Ausbildung wandte sich Peter Günther dem Radsport zu. 1901 begann er als Flieger und konnte 1902 bereits 18 erste und 9 zweite Plätze, überwiegend bei Rennen im Rheinland erringen. Nun entschloss er sich die Steherlaufbahn einzuschlagen. Bereits im Mai 1903 wurde er Berufsfahrer und dabei finanziell von den Allright-Werke in Köln unterstützt. Viele hatten sein großes Potential erkannt und erwarteten von ihm eine große Karriere und er enttäuschte sie nicht.

 

Zunächst sollte er jedoch erst seine Militärzeit absolvieren. Er stürzte aber bei der Stehermeisterschaft zu Mainz schwer, sodass er zurückgestellt wurde. Ein weiterer Sturz, der ihn lebensgefährlich verletzte und für vier Monate ans Bett fesselte, machte ihn dann gänzlich militäruntauglich. Die inneren Verletzungen sollen nie gänzlich verheilt sein. ;Das weitere Radfahren allerdings wurde nicht behindert. Mit viel Energie schaffte er es, dass das Jahr 1904 recht erfolgreich verlief. So konnte er den Weltmeister des Vorjahres mehrmals schlagen.



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1909 gründete Peter Günther gemeinsam mit anderen den Radsportverein RC Delia

09 Köln (ab 1925 Komet-Delia 09).

* die Gründungsmitglieder des RC Delia 09
in der Mitte vorne Peter Günther


P. Günther - Frau Günther - Frau Stellbrink - A. Stellbrink
Meisterfahrer beim Wintersport in Oberhof

1911 wurde sein erfolgreichstes Jahr. Insgesamt 16 erste Plätze auf deutschen Bahnen konnte er erringen, zudem wurde er Weltmeister der Steher. Allerdings war es ein inoffizieller Titel, da die UCI aufgrund von Streitigkeiten die deutschen Fahrer von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen hatte. Der Verband deutscher Radrennbahnen richtete daraufhin eine eigene Weltmeisterschaft aus, an der auch ausländische Fahrer teilnahmen.

 

Am 6. Oktober 1918 kam Günther im Großen Herbstpreis der Stadt Düsseldorf durch einen Reifenschaden an seiner Führungsmaschine zu Fall und erlitt einen Schädelbruch. Am Tage darauf verstarb er.



 

Nach 1918 veranstaltete die Komet-Delia regelmässig Peter Günther Gedächtnisrennen, die bis heute (mit Unterbrechung) jährlich durchgeführt werden.

* Peter- Günther-Gedächtnisrennen 1947


 

Quellen:

* Bilder wurden uns von Thomas Blum, RV Comet-Delia 09 zur Verfügung gestellt - vielen Dank!

Sport-Album der Radwelt, 3. Jahrgang ff

W. Gronen/W. Lemke, Geschichte des Radsports, 1987



Ergebnisse:

1904

1.Platz G.P. von Dresden

1. Platz G.P. von Köln

1.Platz Goldpokal von Plauen

1905

1. Platz Stundenfahren, Paris-Winterbahn

1. Platz Grosser Frühlingspreis, Breslau

1. Platz G.P. von Plauen

1. Platz Meisterschaft von Deutschland

1906

1. Platz Kölner Frühjahrspreis

1. Platz Junipreis, München

1. Platz G.P. von Magdeburg

1. Platz Preis vom Drachenfels

1. Platz G.P. von Köln

1. Platz G.P. von Grüneiche, Breslau

 

Auf inländsichen Bahnen errang er 30 erste, 11 zweite und 8 dritte Plätze, damit war er hier der erfolgreichste deutsche Dauerfahrer.

Vom Einkommen her gesehen war er 1906 hinter Robl der erfolgreichste deutsche Dauerfahrer.

1907

1. Platz 300 Kronen, Spandau

1. Platz Preis der Stadt Leipzig

1. Platz Goldpokal von Köln

1. Platz Goldener Kranz von Spandau

1. Platz G.P. von Köln

1. Platz G.P. von Deutschland, Plauen

1. Platz G.P. des Vogtlandes, Plauen

 

Auf inländischen Bahnen errang er 24 erste, 6 zweite, 7 dritte und 7 vierte Preise.

Vom Einkommen her gesehen war er 1907 hinter Robl der erfolgreichste deutsche Dauerfahrer.

1908

1. Platz Dresdner Frühlingspreis

1. Platz Goldenes Rad von Magdeburg

2. Platz Meisterschaft von Europa, Köln (100 km) 

 

Auf inländischen Bahnen errang er 7 erste, 12 zweite, 5 dritte und 3 vierte Plätze. Auf ausländischen waren es 2 dritte Plätze.

In den Jahren 1895 - 1908 verdiente Günther nach Robl am meisten - allerdings war der Abstand beträchtig.

1909

Insgesamt belegte er 7 erste, 3 zweite und 8 dritte Plätze auf deutschen Bahnen.

In den Jahren 1905-1909 liegt er vom Verdienst gesehen an zweiter Stelle hinter Robl.

1910

Auf deutschen Bahnen errang er einen ersten Platz, 4 zweite und 5 dritte Plätze.

In den Jahren 1906 - 1910 war er nach Robl und Stellbrink der dritterfolgreichste deutsche Dauerfahrer vom Verdienst her gesehen. 



Peter Günther
inoffizieller Weltmeister 1911

1911

1. Platz Goldenes Rad vom Rhein, Köln

1. Preis Ausstellungseröffnungspreis, Chemnitz

1. Preis Preis der Stadt Leipzig

1. Preis Großer Preis von Europa, Köln

1. Platz G.P. von Düsseldorf

1. Preis G.P. von Europa, Berlin-Olympia

1. Preis Goldpokal von Breslau

1. Preis G.P. der Industrie, Plauen

1. Preis Westdeutsches Steherderby, Düsseldorf

1. Preis Meisterschaft von Deutschland, Barmen

1. Platz Weltmeisterschaft, Dresden (inoffizelle WM, s.a. H.Mayer)

 

Günther wird hinter Gustav Janke 1911 als zweiterfolgreichster Dauerfahrer im In- und Ausland genannt.

Insgesamt soll er 1911 16 erste, 8 zweite, 3 dritte, 2 zweite Plätze und einen fünften Platz auf deutschen Bahnen errungen haben. Damit führt er die Liste der erfolgreichsten deutschen Dauerfahrer an. Im Ausland errang er einen zweiten Platz.

Zwischen 1907 und 1911 war er hinter Arthur Stellbrink der zweiterfolgreichste Dauerfahrer, gemessen am Einkommen.

1912

1. Preis Grosser Osterpreis, Köln

1. Preis Meisterschaft von Deutschland, Leipzig

1. Preis Grosser deutscher Steherpreis, Köln

1. Platz Preis der Stadt Leipzig

1. Platz Grosser Jubiläumspreis, Köln

 

Günther stand 1912 an zweiter Stelle deutschen Dauerfahrer, an dritter Stelle auf ausländischen Bahnen gemessen am Einkommen.

Insgesamt errang er 5 erste, 10 zweite, 3 dritte, 5 vierte Plätze und einen fünften Platz auf deutschen Bahnen. Auf ausländischen waren es 3 dritte und 2 vierte.

Gemessen am Einkommen stand Günther 1912 in der Rangliste der erfolgreichsten deutschen Dauerfahrer an dritter Stelle.

Bezogen auf die Jahre 1908-1912 war er hinter Arthur Stellbrink der zweiterfolgreichste deutsche Dauerfahrer.

 

(...)

1914

1. Platz Abdullahpreis, Köln

1. Platz Großes Goldenes Rad von Essen

1. Platz G.P. von Europa, Köln

 

Auf deutschen Bahnen errang er 6 erste, 6 zweite und 3 dritte Plätze; auf ausländischen war es ein zweiter Platz. 

In den Jahren 1910 - 1914 war Günther unter finanziellen Gesichtspunktren der dritterfolgreichste deutsche Dauerfahrer.

 

(...)

1917

Auf deutschen Bahnen errang er 3 erste, 5 zweite, 8 dritte Plätze und einen vierten Rang.

1918

1. Platz Meisterschaft von Preußen, Düsseldorf

2. Platz G.P. von Hannover

2. Platz Meisterschaft vom Rheinland, Essen 

2. Platz 100 km - Kriegsmeisterschaft von Deutschland

 

 

&copy Cycling4fans

Januar 2005



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