Willy Tischbein begann 1888 auf dem Hochrad und konnte sofort viele erste Preise erringen. Nach einem Sturz, bei dem er sich das Schlüsselbein gebrochen hatte, wechselte er 1899 auf das Dreirad. Er galt schnell als fast unbesiegbar.
Auch am Niederrad fand er Gefallen und mußte nur August Lehr als besseren anerkennen.
1894 gab er das Fahrradfahren auf und machte Karriere bei der Continental-Caoutchouc- und Guttapercha-Compagnie in Hannover, deren Direktor er wurde.
"Es hat selten einen sympathischeren Fahrer gegeben, als Tischbein und viele (...) werden den durch seine ebenmässige, athletisch schöne Figur auffallenden Matador noch in gutem Andenken haben. Auch als Fahrer war er unter seinen Kollegen sehr beliebt, denn seine Fahrweise war stets korrekt und tadellos. Er erinnerte in dieser Hinsicht sehr an den unvergesslichen Paul Albert, mit dem er auch äusserlich Aehnlichkeit hatte. Tischbein übte den Rennsport stets nur aus Liebhaberei und startete nie um Geldpreise."
Willy Tischbein bestritt nach 1900 Automobil-Fernfahrten, von denen er einige gewinnen konnte. 1901 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des VDA.
Quelle: Sport-Album der Radwelt, 4. Jahrgang, 1906