Mario Cipollini und seine Erfolge sind einer breiten Öffentlichkeit bekannt, dass er aber aus einer regelrechten Sportlerfamilie kommt, wissen nur wenige.
Vivaldo Cipollini war in den 50er Jahren bereits ein recht erfolgreicher Sportler. Er war Radrennfahrer und fuhr bei den „Dilletanti“ in der Toskana mehrere Siege ein. Auch als Senior bestritt er noch einige Seniorenrennen. Bei einem dieser Rennen passierte dann ein tragischer Unfall. Vivaldo Cipollini wurde von einem Auto mehrere Meter mitgeschleift und fiel daraufhin ins Koma. Er trug keinen Helm.
Alfreda Cipollini war Leichtathletin. Sie erbrachte ihre besten Resultate im Hochsprung.
Vivaldo und Alfreda Cipollini vermittelten ihren drei Kindern Tiziana, Cesare und Mario die Begeisterung für den Sport und anscheinend erbten alle drei auch noch die Sportlergene der Eltern. Alle drei entschieden sich für den Radsport.
Tiziana Cipollini war eine ziemlich starke Radrennfahrerin, allerdings steckte zu ihrer Zeit der Frauenradsport noch in den Kinderschuhen. Es gab nur wenig Rennen für Frauen und somit hat sie kaum Möglichkeiten sich zu beweisen.
Cesare Cipollini war in den 70er/80er Jahren das Idol der Familie Cipollini. Er fuhr für diverse italienische Mannschaften, nahm mehrmals am Giro d’Italia teil. 1976 war Mitglied des italienischen Oympiavierers bei den Olympischen Spielen im kanadischen Montreal. Allerdings fehlte ihm der Biss und die Mentalität, die notwenig gewesen wären, um grosse Erfolge zu feiern. Nach Einschätzung seines Bruders Mario hätte Cesare wesentlich erfolgreicher sein können, wenn er während seiner 12jährigen Karriere wie ein Profi gelebt hätte.
Das jüngste der drei Cipollini Kinder, Mario, schließlich schaffte in den 90er Jahren den großen Durchbruch. Die Karriere seines Bruders Cesare brachte ihn zum Radsport und er bezeichnet noch heute seinen Bruder als sein großes Vorbild. Im Gegensatz zu Cesare konnte Mario zahlreiche bedeutende Erfolge feiern. Er gewann unzählige Etappen, zu den wichtigsten Siegen zählen sicher die über 50 Erfolge bei den drei Grand Tours (Giro, Tour de France und Vuelta), die Siege beim Halbklassiker Gent - Wevelgem (1992, 1993, 2002), der Weltcupsieg bei Mailand – San Remo (2002) und v.a. der Gewinn der Weltmeisterschaft im belgischen Zolder (2002). In seiner Karriere konnte er bereits weit über 180 Siege verbuchen.
1993 heiratete Mario Cipollini Sabrina Landucci aus Lucca. Dadurch wurde die Reihe der Sportler in der Familie weiter vervollständigt.
Dass Sabrinas Bruder und damit Marios Schwager Marco Landucci ein erfolgreicher Sportler war, ist bekannt. Er war Fußballprofi und als Torwart bei einigen großen Vereinen unter Vertrag. Er spielte in der Serie A und B u.a. für Inter Mailand, AC Brescia, Fiorentina und AS Lucchese.
Weniger bekannt ist dagegen, dass auch Sabrina Landucci eine erfolgreiche Sportlerin war. Als Volleyballspielerin hatte sie es bereits bis zur Serie B (2. Liga) gebracht. Nach Aussage Mario Cipollinis hatten einige wichtige Mannschaften an ihr Interesse, jedoch verzichtete sie auf ihre eigene Karriere und gründete stattdessen mit ihm eine Familie mit den Töchtern Lucrezia und Rachele. Jetzt kann spekuliert werden, ob die beiden bei solch einer Anhäufung sportlicher Gene ebenfalls Karriere im Sport machen werden.
Quelle: Tuttobici
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