Jahr für Jahr steht im goldenen Oktober das "Rennen der fallenden Blätter", der Giro di Lombardia, auf dem Programm. Und Jahr für Jahr fiebern die Bürger von Magréglio diesem Radsportklassiker entgegen. Das Rennen hat das hoch über dem Comer See gelegene Bergdorf weit über seine Grenzen hinaus bekannt gemacht, man kann es sogar als Pilgerstätte im radsportverrückten Italien bezeichnen.
Das Ziel der Radsportfans ist eine kleine Kapelle, die der Madonna del Ghisallo geweiht ist, der Schutzpatronin der Radprofis und gläubigen Freizeitradfahrer. Das 400-Seelen-Dorf liegt an der kleinen Passstraße namens Ghisallo, die an den steilsten Stellen Steigungen von bis zu 14 Prozent aufweist. Ghisallo zählt seit Jahren zu den Schlüsselstellen der Lombardeirundfahrt. Auch viele Freizeitradler versuchen sich - meist aus Bellaggio kommend - immer wieder an dieser prestigeträchtigen Strecke.
Nach einer mittelalterlichen Legende reiste der Graf Ghisallo durch Magréglio als er von Räubern überfallen wurde. Als er das Bild der Jungfrau Maria in einem Straßenschrein erblickte, löste er sich von seinen Feinden und suchte dort Zuflucht. Er betete um Schutz und entkam so auf wundersame Art und Weise seinen Angreifern.