Die Saison 2004 lief bisher nicht nach den Vorstellungen von SuperMario. Er konnte zwar zwei Sprinterfolge (bei der Tour Med und bei der Tour of Georgia) verbuchen, bei seinen bisherigen Saisonhöhepunkten Mailand – San Remo und Giro d’Italia war er aber nicht in der Lage sich in einer Form zu präsentieren, die er, sein Team und seine Fans von ihm erwarten. Zu allem Überfluss musste er den Giro d’Italia auch noch vorzeitig beenden aufgrund den Folgen eines Sturzes verursacht durch seinen Mannschaftskameraden Andrus Aug. Das brockte ihm eine dreiwöchige Trainingspause ein.
Wie will er diesen Trainingsrückstand vor der Tour de France wettmachen, v.a. da er – wie er unlängst in einem Interview bestätigte – im hohen Radsportalter von 37 Jahren wesentlich mehr trainieren muss um die gleiche Leistung wie noch vor ein paar Jahren abrufen zu können? Und dann gibt es mit Alessandro Petacchi einen Gegner, der momentan anscheinend nahezu mühelos die Sprintelite beherrscht. Wenn alles „normal“ läuft, wird Petacchi seinen Gegnern nicht viele Möglichkeiten zum Sieg lassen. Wenn Mario Cipollini im bisherigen Saisonverlauf nicht geblufft hat, wird es ihm schwer fallen am Thron von Petacchi zu kratzen, zumal er sich die Kapitänsrolle und Helfer mit Domina Vacanzes Nachwuchshoffnung Michele Scarponi, der bergiges Terrain bevorzugt, teilen muss. Alles im allem keine rosigen Aussichten für eine erfolgreiche Tour de France. Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt und es gibt wohl niemand, der Cipollini nicht einen würdigen Abgang von der großen Radsportbühne gönnen würde.
Ciao, Mario – alles Gute!