Thomas Ziegler wechselte vor dieser Saison vom GS II Team Wiesenhof zum Team Gerolsteiner. Seine erste Profisaison im letzten Jahr war von gesundheitlichen Problemen und mangelndem Glück gekennzeichnet. Bei Gerolsteiner hofft er nun auf seine Weiterentwicklung als Profi und ist auch jetzt schon bestrebt einige sportliche Ausrufezeichen zu setzen. Bereits bei Paris-Nizza ließ er auf der zweiten Etappe sein Können aufblitzen. Nur knapp geschlagen belegte er hinter Leon van Bon nach einer mehr als 100 km langen Flucht den zweiten Platz.
Beim Giro d`Italia besteht seine Hauptaufgabe sicherlich aus Helferdiensten für Rebellin und Montgomery. Vielleicht bietet sich ihm im Laufe der drei Wochen aber auch einmal die Möglichkeit auf eigene Rechnung zu fahren und an das gute Ergebnis von Paris-Nizza anzuknüpfen.
Robert Förster und Olaf Pollack werden verantwortlich sein für die zu erwartenden Sprintankünfte. Olaf Pollack, welcher im letzten Jahr eher desillusioniert von der Großen Schleife zurückkehrte, möchte beim Giro seine Qualitäten als Sprinter unter Beweis stellen. Das Zusammenspiel mit Robert Förster dürfte hierbei sehr spannend werden. Kann das Team Gerolsteiner in einem Sprint doch sowohl auf den erfahrenen Pollack als auch auf den jungen Förster setzen. Vielleicht wird dieses Duo im Verlauf des Giros auch einmal zum lachenden Dritten im Duell der Sprintmeister Cipollini und Petacchi.
Die radsportverrückten Italiener werden ganz besonders den Auftritt von Davide Rebellin beobachten. Der kleine und eher stille Italiener kommt als großer Sieger des Frühjahres zu seiner heimatlichen Landesrundfahrt. Sein geschichtsträchtiges Tripple mit den Siegen beim Amstel Gold Race, dem Fleché Flèche Wallone sowie Lüttich-Bastogne-Lüttich hat das Interesse der italienischen Öffentlichkeit auf ihn fokussiert und wahrscheinlich auch seinen Status als Radprofi in Italien verändert.
Sein Hauptaugenmerk wird er auf die Etappen zu Beginn des Giros richten. Dort wird er versuchen, seine Form in einen Sieg umzumünzen. Das Maglia Rosa zu erobern und anschließend einige Tage zu verteidigen ist für ihn ein weiteres Ziel beim Giro d´Italia.
Beenden wird er dieses Rennen aller Voraussicht nach nicht. Laut Hans Holczer ist ein vorzeitiger Ausstieg nicht ausgeschlossen, wird letztendlich aber abhängig von Form und Platzierung Rebellins sein.
Vertrauen kann Davide Rebellin beim Giro d´Italia auf die Helferdienste seines Landsmannes Gianni Faresin. In seinem 17. Profijahr wird dieser wieder ein aufopferungsvoller Helfer für den Kapitän des Teams sein. Seine ungeheure Erfahrung, gerade auch beim Giro d´Italia, macht ihn gleichzeitig zu einer wichtigen Führungs- und Ansprechperson für die jungen Fahrer innerhalb der Mannschaft.
Ist er in Deutschland ein eher unbekannter Fahrer, so liegen ihm die italienischen Tifosi zu Füßen und feiern den “italienischen Udo Bölts” an den Steigungen des Giros fast wie einen Radsportgott.
Der Italiener Marco Serpellini wurde als Verstärkung für die Frühjahrsklassiker verpflichtet, kann aber mit seiner langjährigen Erfahrung auch bei einer Rundfahrt wie dem Giro d ´Italia ein entscheidender Baustein im Mannschaftsgefüge sein.