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Tour de France Special 2009


David Moncoutié

David Moncoutié im Cofidis-Trikot, hier von zwei Bouygues-Fahrern eingerahmt, auf einer Bergetappe während der Tour de France 2006...

 

Spätestens seit seinem Etappensieg am französischen Nationalfeiertag bei der Tour 2005 in Digne-les-Bains ist David Moncoutié einer der absoluten Lieblinge der Franzosen. Der 34 Jahre alte Profi fährt seit Beginn seiner Karriere 1997 durchgehend für die Équipe Cofidis. Moncoutié gilt als bescheiden und erfreut sich besonders aufgrund seines Images als sauberer Profi bei vielen Fans großer Beliebtheit.

 

Von denen gibt es in der Karriere des David Moncoutié freilich einige. Unter anderem weisen seine Palmarès jeweils zwei Etappensiege bei der Dauphiné Libéré, der Mittelmeer-Rundfahrt und dem Critérium International auf. Außerdem gewann er ebenfalls bereits zweimal das Bergtrikot bei der Fernfahrt Paris-Nizza und zahlreiche weitere Etappen bei kleineren Rennen. Der größte Erfolg waren aber sicherlich seine beiden Etappensiege bei der Tour in den Jahren 2004 und 2005, wo er die angesprochene Prestigeetappe am Nationalfeiertag gewinnen konnte.

 

Im letzten Jahr allerdings schien es für den klassischen Grimpeur zunächst nicht gut auszusehen: Nachdem er durch einen Sturz bei der Tour de Romandie den Großteil der Saison 2007 verpasste, lief es im Jahr 2008 lange Zeit kaum besser. Bis zur Frankreich-Rundfahrt konnte er keine bemerkenswerten Resultate erzielen und auch in der ersten Hälfte der letztjährigen Tour der France sah man den Mann aus dem Norden Frankreichs eher selten, so dass Teammanager Eric Boyer Zweifel aufkommen ließ, ob Moncoutiée über das Jahr hinaus noch bei Cofidis fahren wird. Doch in den Alpen steigerte sich Moncoutié beträchtlich, war einer der Aktivposten des Pelotons und konnte am legendären Anstieg nach L’Alpe d’Huez mit der Favoritengruppe mithalten.

 

In Folge dessen wurde er für die Vuelta A España nominiert und fuhr dort die beste Grand Tour seiner Karriere. Ein Blick auf die Zahlen genügt hierbei, um eine grandiose Leistung zu attestieren: Ein Etappensieg, der Gewinn des Bergtrikots, Platz 5 im schwierigen Bergzeitfahren auf der vorletzten Etappe, ein 8. Platz in der Gesamtwertung und die ständige Präsenz in der Favoritengruppe an den Schlussanstiegen machten die Vuelta zu einem vollen Erfolg. Nach dem knapp verpassten Sieg bei der Clásica San Sebastián bewies Moncoutié seine Klasse hier endgültig in so ausreichendem Maße, dass Eric Boyer eine Vertragsverlängerung nun mit Freuden vollzog.

 

Und auch 2009 sollte bisher ein erfolgreiches Jahr werden. Im Februar konnte der Bergspezialist einen Etappensieg bei der Mittelmeer-Rundfahrt für sich verbuchen und bei der Tour-Generalprobe in der französischen Dauphiné überzeugte Moncoutié abermals. Ein Etappensieg bei der Bergankunft der 7. Etappe und der Fakt, dass Moncoutie auch auf den anderen schwierigen Bergetappen wie zum Beispiel der zum Mont Ventoux mit Tour-Favoriten wie Alberto Contador und Cadel Evans mithielt, lassen die Anhänger des Franzosen nun von einer ebenso erfolgreichen Tour de France träumen.

 

Zwar hat sich der Cofidis-Profi hohe Ziele gesteckt, doch sein bisher bestes Ergebnis in der Gesamtwertung der Tour zu übertreffen, einen 13. Rang aus dem Jahr 2002, hat dabei nicht oberste Priorität. Wegen seiner Zeitfahrschwäche ist ein Platz unter den ersten fünf ohnehin außer Reichweite und so möchte Moncoutié bei den Zuschauern der diesjährigen Tour durch andere Leistungen in Erinnerung bleiben: „Ich habe mir den Kurs angeschaut und habe eine Idee davon, was für einen Etappensieg zu tun ist. Aber ich habe auch vor auf das gepunktete Trikot zu fahren. Ich bin vorbereitet, die Tour offensiv zu bestreiten.“

 

Dementsprechend dürfte man Moncoutie dieses Jahr wieder in seiner Paraderolle als Ausreißer auf den anspruchsvollen Hochgebirgsetappen zu Gesicht bekommen. Es wäre also keineswegs überraschend, dass man am 22. Juli, wenn es über fünf Gipfel nach Le Grand-Bornand geht, einen ständig aus dem Sattel gehenden Franzosen im Cofidis-Trikot mit der Einblendung „tête de la course“ sieht – es dürfte sich um David Moncoutié handeln, der gerade im Begriff ist, Punkte für das Bergtrikot zu sammeln und seinen 3. Etappensieg bei der Tour de France einzufahren. Ob er es schafft kann man zwar nicht voraussagen, im Moment gilt er aber sogar bei den Buchmachern als erster Anwärter auf den Sieg der diesjährigen Bergwertung. Doch auch im Fall, dass sich David Moncoutié am 26. Juli 2009 in Paris das maillot á pois rouges überstreift, ist es unwahrscheinlich, dass er sich in die Reihe der Dominatoren des Bergpreises der letzten Jahre einreiht – im Gegensatz zu Michael Rasmussen und Bernhard Kohl weist Moncoutié bisher eine weiße Weste und einen durchweg positiven Leumund auf - ein Fakt, der diesen Fahrer definitiv zu einer Ausnahmeerscheinung im internationalen Radsport macht.

 



 

für alle Fotos gilt: &copy www.cycling4fans.de bzw. des jeweiligen Fotografen (fotografiert von Mrs. Flax)


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