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TdF 2009 - Die Etappen...





16. Etappe (Dienstag, 21. Juli 2009)

StartortMartigny
ZielortBourg-Saint-Maurice
Gesamt-km159
StreckenverlaufHöhenprofil


Anstiege... Hügel... Bergwertungen...



Eine Vorschau...

von Ocaña



Ende Mai des Jahres 1800. Als die Österreicher in die Lombardei einfallen, sieht sich Napoléon Bonaparte gezwungen, erneut nach Italien zu ziehen. Um seinen zweiten Italienzug erfolgreich zu gestalten und die Österreicher zu überraschen, wählt er den direkten Weg über die Alpen. Einen Weg über eine 2469 Meter hohe Passstraße, die bereits die Römer nutzten und die in einem Zeitraum von nur drei Tagen von ca. 40.000 Soldaten überquert wurde. Napoléon ließ sich anschließend von Jacques-Louis David in einem Gemälde hoch zu Pferde als Erbe von Hannibal und Karl dem Großen verewigen.

Ob die Etappenführung im Jahr 2009 wirklich zur Legendenbildung eignet, wird sich erst noch zeigen müssen. Dennoch haben der Col du Grand Saint-Bernard und sein „kleiner Bruder“, der Col du Petit Saint-Bernard ihren festen Platz in der Radsporthistorie gefunden, auch wenn sie aufgrund ihrer besonderen Grenzlage eher selten im Programm der Tour de France oder des Giro d'Italia stehen.

 

Wenn sich das Feld nach dem zweiten Ruhetag, am Dienstag, den 21.07. wieder in den Kampf um das Maillot Jaune stürzt, wird im Startort Martigny sicherlich große Aufregung herrschen, schließlich richtet man zum ersten Mal den Start einer Tour Etappe aus. Eine große Ehre für den kleinen Schweizer Ort am Fuß des Grand Saint-Bernard, der immerhin auf römische Ursprünge zurückgeht. Langes Einrollen ist nicht möglich, denn mit dem Start wird die Straße ansteigen. Nach beinahe 2000 Höhenmetern und 40 Kilometern erreicht man schließlich den Col du Grand Saint-Bernard und nach der Passage des Hospiz, das bereits 1125 bezeugt wurde, erreicht man schließlich Italien. Erstmal übrigens von der Nordseite des Passes aus. Die vier Bergpreissieger Gino Bartali (1949), Carmelo Morales (1959), Federico Bahamontes (1963) und Martin Van den Bossche (1966) kamen alle von Aosta aus auf den Pass gefahren. Erreicht man eben jene Hauptstadt des gleichnamigen Tales, schlägt man den Weg Richtung Mont Blanc und Frankreich an.

 

Vor dem Ziel in Bourg-Saint-Maurice wartet jedoch noch der Übergang nach Frankreich. Auch dies geschieht wieder über einen Bergpass. Auch hier gibt die Nordseite (22,6 Kilometer bei 5,1% im Durchschnitt) ihr Debüt. Die Südseite wurde seit 1949 dreimal befahren. Es waren Gino Bartali, der den Bergpreis gewann, und Fausto Coppi, die hier auf dem Weg nach Aosta, der Konkurrenz eine erhebliche Schlappe verpassten. Begünstigt noch durch fanatische italienische Zuschauer, die Coppi und Bartali in Frankreich von den Zuschauern bedroht sahen und nun ihrerseits mit Steinen und anderen Wurfgegenständen auf jeden französischen Rennfahrer, Offiziellen und Journalisten los gingen, der sich nicht schnellstmöglich in Sicherheit brachte. Coppi setzte sich in der Abfahrt noch einmal um nahezu fünf Minuten von Bartali ab und wurde in Aosta frenetisch vom Publikum gefeiert. Der Rest ist Geschichte. Wie auch Bartali hält Federico Bahamontes ein Double an den beiden Bergwertungen. Nur, dass er sich dieses auf einer einzigen Etappe 1963 holte. Auf dem Weg von Val d'Isère nach Chamonix überflog der „Adler von Toledo“ auch noch den Col de la Forclaz und den Col ses Môntets als Erster und musste sich in Chamonix nur dem späteren Gesamtsieger Jacques Anquetil geschlagen geben.

 

Vom Col du Petit Saint-Bernard sind es schließlich noch 31 Kilometer bis ins Ziel nach Bourg-Saint-Maurice und die gestalten sich aufgrund der vielen, teils engen Serpentinen sehr interessant. Hier könnten abgehängte Fahrer durch eine riskante Fahrweise durchaus wieder Boden gutmachen. Oder wachsen einem Fahrer gar solche Flügel in der Abfahrt, dass er sich absetzten kann und sich nach Sylvère Maes (1939) zum zweiten Etappensieger im Wintersportort Bourg-Saint-Maurice küren kann?

 



Ergebnisliste

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