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Rund um Berlin 1910 - 1913



Rund um Berlin 1910

Zitat: "Der 28. August brachte das klassische Rennen "Rund um Berlin", das wie im Jahr 1909 wieder eine überaus starke Beteiligung erfahren hatte. Alles, was Anspruch auf Namen hatte, war am Start erschienen. Zum ersten Mal hatte der Gau 20 des D.R.B. die Berufsfahrer zugelassen, die in einer besonderen Klasse starteten und ihre Sache so gut machten, dass sie die Zeit der Amateure schlugen, obwohl das Häuflein der Professionals nur den zehnten Teil so gross war, wie das der Amateure. Das Wetter war dem Rennen ausnahmsweise günstig. Dem Feuer der Kanonen fielen die schwächeren Fahrer bald zum Opfer, aber auch die Kanonen selbst kamen nicht ohne Zwischenfälle an das Ziel, und jede Kontrolle verzeichnete weitere Verluste an Favoriten. Der vorjährige Sieger Schulze lieferte wiederum ein gutes Rennen, ebenso wie der zweimalige Sieger Böhm, aber keiner von beiden sollte den Sieg erringen, da Stürze und Defekte kurz vor dem Ziel das Eingreifen der beiden alten Matadore in den Endkampf verhinderten. Die Kopfgruppe Erdmann, Zander, Rackow und Schenkel erreicht im Spurt das Ziel und der Landsmann des Galoppschulzen, Carl Erdmann, schlug Schenkel, Zander und Rackow im Spurt sicher. Als Vierter kam der Trebbiner Schulze ein, der kurz vor dem Ziel seine Gabel mit einem Stück Holz repariert hatte. Sechster wurde Grosskopf, Siebenter Kannegiesser und Achter der alte Böhm.

 

In der Klasse der Berufsfahrer errang Saldow den Sieg vor Willy Lorenz in einer um mehr als 2 Minuten besseren Zeit als Erdmann. Dritter wurde Stabe und Vierter der als Favorit gestartete, aber durch einen Reifenschaden gehandicapte Stol; thom Suden kam als Fünfter vor Hoffmann und Bauer ein und als Letzter passierte der alte Schrittmacher Thormann das Ziel. Die Anteilnahme des Publikums an dem grossen Rennen war wieder sehr gross. Tausende belagerten das Ziel in Klein-Machnow, und die Gendarmen hatten alle Hände voll zu tun, um die Ordnung aufrecht zu erhaltren."



Erdmann schlägt Schenkel, Zander und Rackow

Quelle: Sport-Album der Radwelt, 9. Jahrgang

 



Rund um Berlin 1911

Das populärste deutsche Straßenrennen wird zum 12. Mal ausgetragen. Zitat:: "Die Elite der deutschen Straßenfahrer erschien am Morgen des 27. August am Start zu dieser klassischen Fahrt , und stürmte unter dem Jubel einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge in den wundervollen Augustmorgen hinaus."

Der Start der Berufsfahrer am Bahnhof Heerstraße


"Schon nach wenigen Kilometern schieden drei der aussichtsreichsten Fahrer, und zwar Ludwig, Marx und Siewert, durch Sturz aus dem Rennen. Weitere Stürze und Defekte lichteten die Reihen und das Kopfsteinpflaster der Dörfer tat das Uebrige, um eine umfassendere Sonderung herbeizuführen. Bei einem scharfen Spurt gelang es denh Gebrüdern Suter und Huschke, das Feld abzuhängen und einen Vorsprung zu gewinnen, worauf eine Klärung der Situation eintrat. Paul Suter blieb nicht lange in der Kopfgruppe, da ihn Magenbeschwerden zum Absteigen zwangen, und so befand sich Huschke mit Franz Suter allein an der Spitze. Hinter den beiden Führenden wogte ein scharfer Kampf, da die "Kanonen" danach strebten, wieder Anschluss zu erlangen, aber durch die flotte Führung Huschkes wurde dieser Plan vereitelt. Kurz vor Zotten hatte auch Franz Suter seine Rolle ausgespielt und Huschke setzte den Weg allein fort. Die zurückgefallenen Amateure teils überholend, teils mit sich nehmend, erreichte der Berliner mit einer Fahrzeit von 9:42:34 für 270 km als überlegener Sieger das Ziel vor dem ausgezeichnet gefahrenenen Höppner, der Meck und Emil Zander im Spurt schlug. Fünfter wurde Schallwig vor Aberger, Paul Suter, Börgemann, Bauer, Michael, Gehrke, Weise, Wruck, Rottnick und Krüger. In der Klasse der Amateure errang der Favorit Hädicke einen ebenso leichten Sieg wie Huschke bei den Geldpreisfahrern, wenn er auch Merz (Friedrichsfelde), Barkowski (Friedrichshagen) und Fahle (Trebbin) erst im Endspurt schlug."

Karl Hädicke


Quelle: Sport-Album der Radwelt, 10. Jahrgang

 



Rund um Berlin 1912

Verkauf der Zeitung Rad-Welt


Zitat: " "Rund um Berlin" hiess am 25. August die Parole. Nahezu 400 Fahrer stellten sich in den beiden Klassen dem Starter, der bei echtem "Rund um Berlin"-Wetter seines Amtes waltete. Es goss in Strömen. als die Fahrer vor einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge die Fahrt um die Reichshauptstadt antraten, aber die Wasserkühlung konnte die Hitze des Kampfes der Bahnfahrer gegen die Matadore der Landstrasse nicht dämpfen. "

 

 

 

 

Die Spitzengruppe. Aberger (Profi) führt
vor Schulze.
Der Sieger Brenne (Amateur) in der letzten Kontrolle.


"In schnellstem Tempo stürmten die Berufsfahrer dahin und schon im ersten Teil der Fahrt lichteten Stürze und Defekte das stattliche Feld. In Biesental entschied sich das Rennen zugunsten der Strassenfahrer, denn die stärksten Stützen der Bahnfahrer, Saldow und Lorenz, schieden infolge von Stürzen aus. Nun hatten die Strassenfahrer gewonnenes Spiel und im Spurt errang Aberger einen schönen Sieg über Kotsch, Fr. Suter, Siewert, Gustav Schulze, Karl Zander und Meck."

 

 

 

 

Kotsch (2) - Aberger (1) - Fr. Suter (3)
Der Endkampf


Erich Aberger
Fritz Brenne, Sieger der Amateure


"Der Berliner hatte zur Zurücklegung der 230 km langen Strecke 8:28:25 gebraucht und damit die Zeit des ersten Amateurs nur um 25 Minuten unterboten, denn in 8:28:10 lief zur allgemeinen Ueberraschung der Leipziger Fritz Brenne als Erster ein. Erst sechs Minuten später folgte in dem Kyritzer Lentz einer der Favoriten und durch den Schöneberger Julitz getrennt lief der heisse Favorit Funk als Vierter ein. Der Berliner Nörenberg, der Pritzwalker Kampe und die Trebbiner Max Müller und Hermann Schulze belegten die folgenden Plätze in recht guten Zeiten."

 

Silberbecher für den Fahrer, der den 10. Platz bei Rund um Berlin des Jahres 1912 erreichte. Der Becher ist aus 800er Silber 12cm hoch. Die Preise für die Plätze 1 - 9 sind nicht bekannt.
Foto: Dirk Westphal - vielen Dank dafür!


Quelle: Sport-Album der Radwelt, 11. Jahrgang



Rund um Berlin 1913

Zitat: "Alles was Namen im Straßensport hat, erschien am Start, der, wie im Jahre 1912, am Bahnhof Heerstraße erfolgte. Eine nach Tausenden zählende Zuschauermenge war Zeuge des Starts der Vierhundert, und von zwei kurzen Gewitterregen abgesehen, scheuchte kein Rund-um-Berlin-Wetter die Zuschauer von der Strecke und aus den Kontrollen. Das Hauptinteresse nahm das Rennen der Geldpreisfahrer in Anspruch, das im Anfang einen wenig bewegten Verlauf nahm. Erst in Biesenthal begannen die Kanonen unter Führung Paul Suters zu feuern und das Feld wurde in die Länge gezogen. aber die Favoriten blieben im Vordertreffen. Hinter Biesenthal enteilte Rosellen dem Felde, das sich durch Reifenschäden und Stürze zu lichten begann, aber kurz vor der Hauptkontrolle Erkner ließ der Cölner seine Verfolger wieder herankommen. Die Kontrollliste in Erkner unterschrieb Rosellen nicht, verließ aber mit Aberger, Weise, Kotsch, Pütz, Franz, Fahle und Paul Suter die Kontrolle. Da das Tempo nachließ, konnte der an einer Bahnschranke aufgehaltene Ludwig seine Weggenossen Schulze, Bauer, Kufahl, Huschke, Schröder und Dottschadis an die Spitzengruppe heranschleppen, aber Huschke und Paul Suter konnten nicht bis zum Ziel in ihr verweilen. Für sie sprang Meck ein, der vor Dahlewitz aufrückte und die Führung übernahm. "



"Im Endkampf schlug Rosellen, Franz, Aberger, Bauer, Ludwig, Weise, Pütz, Kotsch, Schulze und Fahle sehr leicht, wurde aber preisverlustig erklärt, weil er die Kontrollisten nicht unterzeichnet hatte. Der Sieg wurde Ernst Franz zugesprochen, der gleich Rosellen ein sehr gutes Rennen gefahren hatte und neben Rosellen, Aberger und Ludwig als bester Fahrer im Felde zu betrachten war."

 

"Erbitteter als die Geldpreisfahrer, die es auf den Endkampf ankommen ließen, kämpften die Herrenfahrer. In drei Gruppen waren sie gestartet, aber in der ersten Hauptkontrolle Oranienburg hatten sich die Gruppen bereits ineinandergeschoben. (...) MIt einer Fahrzeit von 7:52:00 ging der dem Sp. C. Sperber 1900 (Berlin) angehörende Paul Kohl mit einem Vorsprung von über 6 Minuten vor Fechner (Schönhagen) über das Band. Dritter wurde Rietdorf (Luckenwalde), der später distanziert wurde, vor den Berlinern Leutert, Lutz, Boeck und Funk, dem Cöpenicker Fischer und K. Kohl (Berlin)."

 

"Der Vereinspreis fiel an den sieggewohnten Friedenauer R.V., und die Alters-Preise holten sich Groeben (Zehlendorf) und Schuster (Apollo)."



"Am Ziel hatte sich der Vorsitzende des Deutschen Reichausschusses für die Olympischen Spiele, Staatsminister von Podbielski, in Begleitung des Generalsekretärs des Reichsausschusses, Oberleutnant Roesler, eingefunden. Der hohe Gast sprach sich sehr anerkennend über die Leistungen der Fahrer aus und ließ sich über den Stand der Fahrt, die im Jahre 1916 als olympische Fahrt zum Austrag gelangen wird, auf das genausete unterrichten."

 

 

Staatsminister von Podbielski am Ziel der klassischen Fahrt Rund um Berlin 1913


Quelle: Sport-Album der Radwelt, 12. Jahrgang


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