Grosses Interesse brachte man dem Start des Wien-Berlin-Siegers Ludwig entgegen. Leider ging Ludwig nicht im Vollbesitz seiner Kräfte an den Start, da ihn ein Unwohlsein schon am Tage vor dem Rennen u schaffen machte.
Der Start zur Harzrundfahrt erfolgte in Pausen von je einer Minute in Gruppen von je zwei Mann. Bis Hasselfelde (78 km) blieb die Kopfgruppe Franke, Preissner, Tartsch, Sprung, Hohe, Wiencziers, Köhler, Hartmann, Faustmann und Fritsch zusammen, dann trennten sich Hohe, der Sieger der Fernfahrt Leipzig-Strassburg, und Wiencziers vom Felde, und in Eisleben (161 km) lagen beide an der Spitze. Die Hitze wurde immer unerträglicher und forderte viele Opfer. Die Favoriten kamen langsam in Front und die Situation klärte sich. In Halle trafen Hohe und Wiencziers mit 25 Minuten Vorsprung vor Schimke und Kotzsch ein.
Alle Fahrer ließen sich mit Wasser begiessen und sprachen den Getränken eifrig zu. Ludwig und Goetzke waren in Halle immer noch zusammen und trotz des schlechten Befindens von Ludwig wurde die Jagd auf die Führenden mit aller Energie fortgesetzt. In Dessau (248 km) hatten Hohe und Wiencziers ihren Vorsprung auf 31 Minuten ausgedehnt. Alle Fahrer klagten über Reifendefekte, die durch die grosse Hitze hervorgerufen wurden. In Gommern (292 km) war das Rennen bereits entschieden, denn Hohe und Wiencziers passierten die Kontrolle in bester Verfassung und gelangten auch als Erste ans Ziel."
"Der Erfolg der "Harzrundfahrt" war zweifellos sehr gross, denn die Elite unserer Matadoren der Landstrasse hatten ihre Kräfte unter schwierigsten Verhältnissen gemessen, und da verschiedene der "Grössen" ihre Niederlage nicht als regulär anerkannten, sah man den folgenden Ereignissen mit Spannung entgegen." (Es folgten "Quer durch Holstein" und das grosse Rennen "Rund um Berlin")