Der freie Handel mit Steroiden und damit deren Anwendung ohne ärztliche Verschreibung wurden zwar durch den Anabolic Steroid Control Act 1990 verboten, doch Androstenedion war darin nicht erfasst. Daraufhin erlebte die insbesondere in der Bodybuilderszene beliebte Substanze Andro in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einen Boom. Es gab zwar Verbote im Sport durch IOC, NFL und der National Collegiate Athletic Association, doch nicht in der MLB. Zu dieser Zeit fing man im Baseball an, den starken muskulösen Körper Wert zu schätzen und Krafttraining hielt Einzug. Andro war hoch willkommen.
1998 erwähnte Mark McGwire diesen verbreiteten Konsum in einem Interview so nebenbei, stieß damit jedoch auf große Beachtung und löste damit eine breite Diskussion aus. Es war das Jahr der Festina-Affaire und es wurden erste Folgen des DDR-Dopingprogramms bekannt, da in Deutschland die Prozesse begannen.
2004 wurde Andro dann zwar mit dem überarbeitete Anabolic Steroids Act verboten, doch erneut wurde eine Hintertür ofen gelassen. Die mächtige Nahrungsergänzungsindustrie hatte durchgesetzt, dass Dehydroepiandrosteron (DHEA) auf dem Markt bleiben konnte:
New York Times: How One Pill Escaped the List of Controlled Steroids, 17.4.2005