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34. Paris-Roubaix 1933

die Radioreporter von 'Intran' bei der Arbeit

 

Datum: Paris Porte Maillot/Argenteuil, 16. April 1933, Ostersonntag

Distanz:  255 km

Fahrer am Start:

Fahrer im Ziel:

Durchschnittsgeschwindigkeit: 36,523 km/h

 



der Rennverlauf

Frühstück

Die Fahrer kamen aus ganz Europa. Endlich nahmen wieder Italiener teil und auch die Deutschen, die Anfang der 30er Jahre mit einigen sehr guten Fahrern auf sich aufmerksam gemacht hatten, waren vertreten. (Wer alles angetrreten war, ist mir nicht bekannt.) Max Bulla und Karl Thallinger hatten sich aus Österreich eingefunden. Doch erneut erwarteten die meisten das bekannte Duell vergangener Jahre Belgien-Frankreich, wobei die belgischen Fahrer klare Favoriten waren, hatten sie doch erst kürzlich bei der Flandern-Rundfahrt die ersten 4 Plätze belegt.   

 



Raymond Louviot hat sein Ziel erreicht

Hunderte von Zuschauern schickten die Fahrer bei Sonnenschein und leichtem Wind in Paris/Porte Maillot auf die Strecke nach Argenteuil, wo Boxchampion Marcel Thil das Zeichen zum scharfen Start gab.

 

Eine erste kleine Schwierigkeit wartete wenige Kilometer nach Beginn auf die Radler mit der Steigung von Cormeilles. 2000 Fr. durfte Raymond Louviot, der sie als erster erklommen hatte, mitnehmen.

 

Nach diesem Vorgeplänkel ging das Rennen schon richtig los, eine erste gewichtige Gruppe mit Speicher, Maes, J. Verwaecke, Abondi und Caimi setzte die anderen unter Druck, wurde aber in Beauvais von einer großen Verfolgerschar wieder eingeholt.

 



Maes, Abondio, Caimi, Verwaecke, Speicher
in Pontoise
Caimi musste reißen lassen
vor Beauvais wird die Gruppe von ca. 20 Verfolgern eingeholt


Die Hatz hing weiter. Bald flog Antoine Magne voraus, Tonin holt ihn wieder, weitere schlossen auf, alle fielen wieder ins kleine Peloton zurück bis sich schließlich eine Gruppe mit Maes, Julien Verwaecke, Magne und Thallinger weit absetzen konnten, in Amiens waren es bereits vier Minuten. Die gefürchtete ansteigende Passage, die Côte von Doullens, kam näher. Hier musste sich Entscheidendes tun. Hunderte von Menschen säumten die Straße auf der mit weißer Farbe geschriebene Namen letzte Kräfte mobilieren sollten.

Maes überwandt vor Verwaecke und Magne als erster den gefürchteten Abschnitt, doch Thallinger kam wieder heran. 

 

in der Côte von Doullens:
Maes-Verwaecke-Magne-Thallinger
das Peloton hetzt hinterher


Verwaecke und Maes

Bis Arras kämpften sie gemeinsam. Dann kamen die Pavés und Karl Thallinger musste dem ungewohnten Kurs Tribut zollen. Von Krämpfen gezeichnet fiel er zurück. Magne hielt noch einige Zeit mit, wurde aber ebenfalls Opfer des Kopfsteinpflasters. Er stürzte und verlor den Anschluss. Die beiden übermächtigen Belgier waren ab Carvin allein in Front. Bei Julien Verwaecke überraschte diese Stärke niemanden, er war ausgewiesener Klassikerfahrer, 1930 hatte er zudem bereits Paris-Roubaix gewonnen. Den jungen Sylvère Maes, der erst seit kurzem als Profi fuhr, kannte niemand.

 



der Sieger

1933 fehlten zwar Regen und Kälte, aber der aufgefrischte Wind und Staub machten den beiden Recken das Leben schwer. Da war das Peloton kräftemäßig etwas im Vorteil. Dessen Fahrer hatten nicht aufgegeben, Rebry, Gijssels, Charlot, Pelissier, Geyer hatten die Jagd aber zu spät aufgenommen. Bis auf 800 Meter, ca. 2 Minuten, kamen die Verfolger noch heran, dann war deren Luft raus.

Auf der Avenue des Villas in Roubaix, schlägt Sylvère Maes seinen Landsmann Julien Verwaecke leicht.

 

Was für ein Karriere-Start für Sylvère Maes, der 1936 und 1939 die Tour de France gewinnen konnte.

 



das Endklassement

Ludwig Geyer

1. Sylvère Maes (Bel)

2. Julien Verwaecke (Bel)

3. Léon le Calvez (Fra)

 

4. Ludwig Geyer (Ger)

5. Maurice Archaumbaud (Fra)

6. Alfons Deloor (Bel)

7. Gaston Rebry (Bel)

8. Charles Pelissier (Fra)

9. Emile Decroix (Bel)

10. Roger Bernard (Fra)



 

Quellen:

match, Nr. 345, 18. April 1933

A Century of Paris-Roubaix, 1997

 

&copy cycling4fans.de

Maki, März 2006


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