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Torsten Newmann's Herald-Sun-Tour in Australien

<typohead type=3>Tagebuch Teil I, Der Saisonabschluß </typohead>

Donnerstag, 17. Oktober – Endlich im Hotel! So ein langer Flug schlaucht ganz schön, obwohl, er ist wie im Flug vergangen. Das hätte ich vorher nicht erwartet. Der Abschied in Deutschland war sehr traurig. Meine Mutter und ich, wir hatten beide Tränen in den Augen. So weit wie in den nächsten Tagen waren wir nie voneinander entfernt. Dazu mußten noch Krank, Inga und Marcella in Deutschland bleiben. Krank wollte seine Katze nicht alleine lassen, Inga und Marcella müssen sich in Europa mit Vertragsgespräche rumschlagen. Im Flugzeug allerdings waren meine Sorgen bald vergessen. Die Stewardessen servierten uns zur Begrüßung ein Glas Sekt – es blieb nicht bei einem! Und schnell hatten wir, vor allem Dank der Zwillinge, ein Motto für unseren Saisonabschluß: It’s Party-Time! Gleich geht es weiter, der lokale Sponsor veranstaltet uns zu Ehren ein kleines Fest....

 

Freitag, 18. Oktober – Heute kurz vor dem Start erlebten wir die erste Überraschung. Wir 7 wurden in unterschiedliche Teams eingeteilt. Im Rennen überzeugten wir trotzdem durch eine mannschaftliche Geschlossenheit. Wir überquerten die Ziellinie mit 15 Minuten Verspätung. Es störte uns nicht. Wir sind es schon gewohnt, wir waren schon die Nacht zuvor mit Abstand die Letzen, als wir die Party verließen. Dann bis Morgen, die Jungs warten schon, die Nacht ist noch jung....

 

Samstag, 19. Oktober – Mich hat es erwischt! Keine Angst, ich bin nicht gestürzt und ich mußte auch nicht zu einer Dopingkontrolle. Die beiden Halbetappen heute werden mir nicht sonderlich in Erinnerung bleiben. Ich habe sie einfach so im Autobus runtergespult. Es ist was ganz anderes. Es ist letzte Nacht passiert. Ich glaube, ich bin verliebt! Ich schwebe auf Wolke 7. Den magischen Moment, als sich unsere Blicke zum ersten Mal trafen, werde ich nie vergessen. Sie kam dann zu Glück sofort zu mir rüber, ich hätte mich nie getrraut... Den Rest könnt ihr euch denken. Sonntag am Abend werde ich sie wieder sehen. Sandra hat mich zu sich nach Hause eingeladen. Treffpunkt ist ein Hubschrauberlandeplatz?!?

 

Sonntag, 20. Oktober – Nur kurz, ich muß dann los, ich will nicht zu spät zu meiner Verabredung mit Sandra kommen. Die Etappe war heute eine Tortur. Ich bekam einen Hungerast. Ich verspürte überhaupt keinen Hunger und vergaß völlig aufs Essen. Ich kam gerade noch im Zeitlimit ins Ziel, sehr zur Belustigung meiner überaus kindischen Teamkollegen. Ich hasse sie! Besonders die Zwillinge....

 

<typohead type=3>Tagebuch Teil II, Hubschrauber, Wetten und Dopingproben</typohead>

Montag, 21. Oktober – Heute am Start schauten alle Kollegen blöd aus der Wäsche. Ich hätte ihn fast versäumt, da wir zu spät aus dem Bett sind. Zum Glück war im Startbereich genügend Platz, dass der Hubschrauberpilot landen konnte, sonst hätte ich es wohl nicht mehr rechtzeitig geschafft. Die meisten hatten wohl gedacht, jetzt kommt der Premierminister persönlich, dabei war es nur ich....

Der Abend gestern, er war sehr nett. Zuerst der Flug zum Anwesen von Sandras Eltern, ihr Daddy ist Brauereibesitzer. Dabei konnte ich die australische Natur und Landschaft aus der Vogelperspektive erkunden. Es war traumhaft. Ihre Eltern waren dann auch ganz ok. Ihre Mutter schwärmte sogar von einem rothaarigen deutschen Radfahrer, der sie bei den olympischen Spielen richtig begeistert hat. Ich mußte grinsen, vom Radsport weiß sie nichts, aber Jan kennt sie.

Die Etappe, wir verbrachten sie im Grupetto, ich mußte schließlich alles meinen Teamkollegen erzählen. Nach der Etappe spottete niemand mehr.

 

Dienstag, 22. Oktober – Heute war ich das erste Mal hier ausgeschlafen am Start. Sandra hatte gestern keine Zeit und ich keine Lust mit den Jungs zu feiern. Eigentlich hatte ich auch gute Beine. Nur zu was soll ich mich anstrengen? Inga sagte vor dem Trip, dass ich es als Belohnung sehen sollte. Jetzt genieße ich die australische Sonne und fahre gemütlich spazieren. Sandra treffe ich nachher auch wieder, da will ich schließlich nicht zu erschöpft sein. Und meine Teamkollegen feiern schön weiter. Andreas mußte gestern einen Einheimischen zeigen, wieviel Bier ein richtiger deutscher Mann verträgt. Die Wette gewann er angeblich, nur wie er heute den ganzen Tag dreinschaute, soll ich es ihnen glauben?

 

Mittwoch, 23. Oktober – Die Etappe werde ich so schnell nicht vergessen. Guiseppe erfuhr kurz vor dem Start, dass er zur Dopingprobe gelost wurde. Die Zwillinge redeten ihm dann ein, dass er mit der Restalkoholmenge vom Vortag, die Probe nicht schadlos überstehen würde, außer er schwitzt während der Etappe alles raus. Ist der heute gefahren! Alles im Wind, wie Krank zu seinen besten Zeiten. Im Ziel erzählten sie ihm dann, dass sich ein Rennkommissar geirrt hätte und er sofort ins Hotel fahren könnte. So lernten wir Deutsche halt ein paar neue italienische Flüche. Ich glaube, aufs Fortgehen verzichtet er heute mal. Ich treffe mich später mit Sandra am Strand und meine Mama sollte ich auch mal anrufen, versprochen hätte ich es ihr.....

 

<typohead type=3>Tagebuch Teil III, Atmosphärische Störungen, ein Hitzschlag, ein Telefonat mit einer stolzen Mama und ein krönender Saisonabschluß</typohead>

Donnerstag, 24. Oktober – Heute nach der Etappe rief uns Inga an. Wir wissen nicht was sie wollte. Zuerst war GDM dran, er verstand natürlich kein Wort und wiederholte immer bloß: "Nix verstehen, Trainer." Nach ein paar Minuten gab er kopfschüttelnd den Hörer Andreas weiter. Nur plötzlich war die Leitung nach Deutschland so schlecht, dass er außer ein paar Wortfetzen nichts mitbekam. Frau Jinx, falls sie das hier lesen, wir können wirklich nichts dafür, es lag vermutlich an atmosphärischen Störungen... Ich schätze mal, sie wollten uns bloß zu unserer Leistung gratulieren, dass wir alle 7 noch im Rennen sind.

 

Freitag, 25. Oktober – Mit Kevin erwischte es heute unseren ersten Fahrer. Er erschien nicht zur Einschreibung der 2. Halbetappe. Er verbrachte die Zeit mit einem Hitzschlag und Hautverbrennungen lieber im Krankenhaus. Was war passiert? Zwischen den beiden Etappen wollte er sich am Strand erholen, setzte sich in einen Liegestuhl und schlief ein und das bei der australischen Sonne.

Ich beschloß während der Etappe, dass ich nicht mit den Jungs nach Deutschland zurückfliegen werde. Ich werde meinen Urlaub hier mit Sandra verbringen. Vielleicht kann ich noch Inga überreden, hier unser Wintertrainingslager zu absolvieren. Der Vater von Sandra würde die Kosten übernehmen. Ich muß sie in den nächsten Tagen mal anrufen, wenn sich die atmosphärischen Störungen gelegt haben.

 

Samstag, 26. Oktober – So die letzte Nacht mit den Jungs steht bevor. Heute lassen wir es nochmals so richtig krachen. Wir treffen uns mit 5 einheimischen Radler: David Betts, Ben Johnson , Christopher Carr , Andrew Torney , Rhys Pollock. Sie fuhren fast die ganze Rundfahrt im hinteren Teil des Feldes, so wie wir. Da lernten wir uns halt kennen und waren uns sofort sympathisch. In den nächsten Stunden prüfen wir mal ihre Kondition beim Feiern.

Vor wenigen Minuten telefonierte ich noch schnell mit meiner Mama und erzählte ihr von meinen Plänen. Sie brach vor Freude in Tränen aus. Sie will so schnell wie möglich herkommen, um ihre zukünftige Schwiegertochter zu sehen. Zum Glück erzählte sie nichts von Enkelkinder.....

 

Sonntag, 27. Oktober – Sieg!!! Was für ein Abschluß unserer ersten Saison!!! Jetzt läßt GDM so einen raus!!! Im letzten Rennen, sein erster Sieg!!! Und das nach dieser Nacht!!! Ihr könnt stolz auf uns sein!!! Es ist ein krönender Abschluß für das Team nach einer, wie ich finde, phantastischen Saison. Aber am meisten über GDM’s Sieg freuten sich die beiden Hostessen bei der Siegerehrung. Sie hätten vermutlich nie zu denken gewagt, dass sie unsere Sprintkanone nach ihrer letzten gemeinsamen Nacht nochmals sehen werden.

Zum Abschluß möchte ich unseren treuen Fans für die fantastische Unterstützung während der letzten Monate danken! Ihr seid toll!

 

Beitrag von Susan und Werner

 


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