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Torsten Newmann wird von einem Fan befragt

 

 

Fan: Hi Torsten, danke, dass du dir für uns Zeit nimmst. Du startest in ein paar Wochen in deine 2, Profisaison, freust du dich darauf?

 

Torsten: Ja und wie, ich kann es kaum erwarten wieder einmal Rennatmosphäre zu schnuppern.

 

F: Und mit welchen Erwartungen gehst du in die neue Saison?

 

T: Ich werde auf jeden Fall versuchen, meine guten Resultate bei den letzten Weltcuprennen des vergangenen Jahres zu bestätigen. Im Hinterkopf träume ich auch von einem Sieg bei einem Klassiker oder Halbklassiker in Belgien oder Nordfrankreich.

 

F: Ein Sieg!? Ok, Sportler sollten sich immer hohe Ziele stecken, aber fehlt dir dazu nicht die nötige Erfahrung?

 

T: Ach, das werde ich spätestens nach dem Henniger Turm wissen. Auf jeden Fall versuche ich mich so professionell wie nur möglich darauf vorzubereiten. Gleich nach unserer Teampräsentation letzten Sonntag fuhr ich mit Krank zu ihm nach Hause, um hier in Belgien eine Art Trainingslager durchzuziehen. Wir fahren pro Tag so zwischen 200 und 250 km. Dabei lerne ich ganz gut die örtlichen Gebenheiten kennen. Und man solte nicht vergessen, bei einer Trainingsrunde mit Krank, da wird nicht gebummelt!

 

F: Krank gilt als schwieriger Typ, du scheinst dich aber ganz gut mit ihm zu verstehen.

 

T: Schwierig, verrückt, das ist mir egal. Zu mir war er immer nett. Für mich ist er einfach der größte Athlet unserer Zeit. Nehmen wir mal die Flandernrundfahrt, wäre sie ein Einzelzeitfahren, er würde mit einer halben Stunde Vorsprung gewinnen. Da könnte sogar der Texaner mit seinem Wunderdoktor einpacken. Er hat leider seine Phobien, aber wir hoffen alle, dass er sie mal halbwegs in den Griff bekommt.

 

F: Du konzentrierst dich heuer auf die Klassiker und nicht auf die Tour. Das ist überraschenden. Reizt dich das High-light des Jahres überhaupt nicht?

 

T: Doch, aber Inga, meine Mama und ich stimmen darüber überein, dass ich dafür noch zu jung bin. Ich will mich nicht verheizen und mich nicht in ein paar Jahren mit einer chronischen Verletzung von einem Arzt zum nächsten quälen. Negative Beispiele gibt es da genug, auch in der jüngsten Vergangenheit.

 

F: Nach deinen guten Resultaten zum Ende der letzen Saison, haben bei dir bestimmt finanzkräftige Teams angeklopft. Kam dir nie der Gedanke zu wechseln?

 

T: Natürlich gab es Angebote, aber warum soll ich wechseln? In Deutschland z. B.: Soll ich etwa bei der Tour mein Talent dafür verschwenden, dass ich Zwischensprints bei den Alpenetappen anziehe? Und das liebe Geld, was nützt mir ein Millionenvertrag, wenn er nicht eingehalten wird? Die Leute können erzählen was sie wollen über unser Team, nur, unser Gehalt haben wir noch immer pünktlich bekommen. Und das 3. deutsche Team, da sind mir zu viele Österreicher, mir reicht da Luftschloß vollkommen, nein DANKE! Wirklich einer von denen genügt, viel mehr von der Sorte hältst du nicht aus.

 

F: Und ein Wechsel ins Ausland, kommt der für dich nicht in Frage?

 

T: Zu was? Um eine Sprache zu lernen? Das kann ich auch so. Und meine Fans würden mich dann auch nur einmal im Jahr bei einem nichtssagenden Kurzportrait, dass während einer Touretappe ausgestrahlt wird, zu Gesicht bekommen. Nein, nein, ich bleibe dem Team C4F noch länger erhalten.

 

F: Das freut uns zu hören. Und an eine Flucht nach Australien denkst du wohl auch nicht mehr?

 

T: Die Frage mußte kommen. Keine Angst, das ist vorbei. Meine Mama muss wohl noch länger auf Enkelkinder warten. Die Distanz für eine vernünftige Beziehung war einfach zu groß.

 

F: Vielen Dank für das Interview und viel Glück in der neuen Saison.

 

T: Es war mir eine Freude!

 

 

von Susan und Werner

31.1.2003

 

 

 

 

 

 


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