Hinunter ging es nach La Bresse und direkt hinein in den Anstieg zum Col des Feignes . Naja, „Anstieg“. Die Steigung bewegte sich zumeist zwischen 2 und 4 %, lediglich eine Rampe kurz vor dem Ende rechtfertige ein Aus-dem-Sattel-gehen. So vergingen diese 11 Kilometer, vorbei an idyllischen Seen, recht schnell und schmerzlos. Am Col des Feignes verließen wir dann die TdF-Strecke und stürzten uns in die kurze Abfahrt nach Xonrupt-Longemer. Entlang des Lac de Longemer ging die Fahrt genussvoll weiter, und die letzen Kilometer zurück nach Gérardmer verliefen ebenfalls ohne weitere Hindernisse. Nach der Umrundung des Lac de Gérardmer erreichten wir schließlich wieder unseren Campingplatz.
Definitiv anstrengender als die Radtour war die anschließende Autofahrt. Über 600 Kilometer bei hochsommerlichen Temperaturen, ohne Klimaanlage und der fehlenden Möglichkeit, die Kippfenster hinten im Wohnmobil während der Fahrt geöffnet zu lassen . Wir schwitzten, als gelte es, den fehlenden Schweiß auf dem Rad von heute nachzuholen. Selbst in den Abendstunden zeigte das Thermometer noch 30°C! Zudem sah sich Corny mit dem Feierabendverkehr rund um Lyon konfrontiert. Als aber kurz vor 22 Uhr in der Abenddämmerung, 30 Kilometer entfernt, der weiße Kegel mit dem Sendeturm auf der Spitze zum ersten Mal sichtbar wurde, waren die Leiden der Autofahrt vergessen. Dort wollen wir morgen hoch! Zum Mont Ventoux!
Die Nacht verbrachten wir auf einem kleinen Parkplatz kurz hinter Malaucène. Corny und Basti schliefen übrigens auf dem Dach des Wohnmobils…