Die Fahrt führte durch wunderbar idyllisches Gebiet – ich weiß, das habe ich schon oft geschrieben , aber es ist einfach so. Die Gegend ist sehr dünn besiedelt, wir sind hier praktisch unter uns. An kleinen Anstiegen spüre ich noch das Laktat von gestern. In unserer Gruppe gibt es ein paar kleine Auseinandersetzungen z. B. wegen fehlender Pinkelpausen – geschenkt. Unsere Strecke führt nun von Picherande aus hinauf auf den Col de la Geneste – ein idealer Anstieg zum Auflockern der Beine. Hier oben sind wir immerhin auf fast 1400 m Höhe und genießen die phantastische Aussicht auf die sanften Hügel des Zentralmassivs. Danach teilen wir uns: Andi, Corny und Konrad fahren auf der gleichen Strecke zurück zum Campingplatz, um den Besitzer noch zu erreichen (dessen Büro genau 2 Stunden pro Tag besetzt ist, u. a. 20:30 – 21:00 Uhr ). Ich will mit den beiden Bastis noch nach Super-Besse weiterfahren und dann in einer Schleife nach St-Donat zurückkehren. Gesagt, getan. Im Zielort der morgigen TdF-Etappe sind die Aufbauarbeiten bereits im Gange, eine Vielzahl an Wohnmobilen steht ebenfalls schon da. Noch ist aber alles recht ruhig, und wir fahren die letzten zwei Kilometer des Schlussanstiegs hinunter. ‚Ja, hier ist es doch ziemlich steil! Das könnte morgen ganz interessant werden.’
Am Kreisverkehr verlassen wir die TdF-Strecke, biegen nach rechts ab und nehmen die Rückfahrt in Angriff. Mit Rückenwind rollt es phantastisch, auf der leicht abschüssigen Strecke nehmen wir mächtig Tempo auf. Vor Picherande überrascht uns noch ein zwei Kilometer langer Anstieg – einer von denen, die kein Ende nehmen, weil man davon ausgeht, dass es sowieso nur ein kurzer Stich ist . Danach geht es auf bereits bekannter Strecke zurück nach St-Donat. Gegen 21 Uhr sind wir zurück, die Sonne geht gerade unter. Morgen ist großer Tour de France-Tag, und natürlich wollen wir selbst noch ein wenig durch diese wundervolle Gegend radeln. Wir sind jedenfalls großer Erwartung!