Einer, DER Fahrer, die 2004 ins Rampenlicht der deutschen Öffentlichkeit getreten sind, ist Patrik Sinkewitz, von Nicht-Eingeweihten auch gerne als „Patrick Sinkewitz“ bezeichnet.
Die Tatsache, dass ihn in Deutschland neben Jan Ullrich, Erik Zabel und mit etwas Glück Hilde Klöden jetzt eine etwas breitere Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen hat, verdankt er der viertgrößten Rundfahrt des Radsportzirkus – richtig – ich spreche von der Deutschland-Tour.
Sieht man sich seine Ergebnisse an, so könnte man fast meinen, er habe sich exakt für diese Runde durch „diese unsere Republik“ in Form gebracht – ich würde allerdings auf eine Vorbereitung für die Tour de France tippen, die zu einer soliden Frühform geführt hat.
Seine Saison begann er bei den Rennen auf Mallorca, wo er aber wirklich nur Rennkilometer sammelte – etwas ernster wurde es dann schon Richtung Paris-Nizza oder Critérium International, wo er mit einem 7. Platz bei der Bergetappe sein erstes Ergebnis 2004 einfahren konnte. Auch der 18. Gesamtrang ist aller Ehren wert.
Zwischen Platz 20 und 40 kam er dann jeweils bei der Baskenland-Rundfahrt, dem Wallonischen Pfeil und LüBaLü an – solider Formaufbau, mehr noch nicht.
Platzen durfte der Knoten dann bei besagter Deutschland-Rundfahrt, die zwar von den Schwierigkeiten her mit vielen anderen Rundfahrten ähnlicher Einstufung nicht mithalten kann, die aber in den hiesigen Medien ein recht lautes Echo hat.
Er gewann die 3. Etappe und trug von da an das Leadertrikot unterstützt von einer aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft souverän bis ins Ziel.
Sein erster großer Rundfahrtsieg war perfekt. CHAPEAU!
Auch bei der anschließenden Tour de Suisse war er in starker Form, was er mit einem 7. Rang in der Endabrechnung deutlich nachwies.
Wer bei der deutschen Meisterschaft nur rosa und babyblaue Fahrer auf den ersten 20 Plätzen getippt hatte, sah sich getäuscht, denn Stinki wies abermals seine Klasse nach und wurde als Einzelkämpfer immerhin vierter.
Wer jetzt aber Patrik sicher bei der Tour de France gesehen hatte, sah sich getäuscht – warum auch immer – er durfte nicht durch Gallien radeln und vielleicht Richy V. unterstützen oder vereinzelt auf eigene Kappe fahren. Schade, aber so ist vielleicht auch für die Fans die Freude auf das nächste Jahr umso größer.
Nach dieser Enttäuschung war die Form – und vielleicht auch die Motivation – nicht mehr die allerbeste. Die Clasica San Sebastian fuhr er ordentlich mit, beim letzten halbwegs wichtigen deutschen Rennen, dem Sparkassen Giro in Bochum, wurde Patrik noch 11. und bei der Züri Metzgete landete er auf Rang 33 – in Ordnung aber nicht beeindruckend.
Das kann natürlich einen Helden nicht zufrieden stellen – es musste noch ein Ergebnis her. Es gab immerhin noch ein Rennen mit halbwegs ansprechender UCI-Klassifizierung im Rennkalender, den Japan-Cup und Quickstep hatte ein Team gemeldet.
Wer ein richtiger Held des Jahres sein will und seinen C4F-Oskar unbedingt in Händen halten möchte, der greift bei einer solchen Chance natürlich zu – Platz DREIIIIIII für Patrik Sinkewitz!!!!!
Text von Glgnfz