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Rund um die Nürnberger Altstadt

Text: Yeti

 

Nachdem es mir in Karlsruhe beim Paarzeitfahren so gut gefallen hatte, nutzte ich gleich einen Monat später die nächste Gelegenheit, die Helden der Landstraße erneut zu sehen.

 

In Nürnberg fand eines der jährlich zwei Radrennen auf bayerischem Boden statt, diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen.

 

Alljährlich findet dort das "Rennen rund um die Nürnberger Altstadt" statt. Nachdem ich auf der Homepage des Rennens gelesen hatte welche Topstars dort antreten sollten musste ich einfach hin.

 

<typohead type=3>die Anfahrt</typohead>

 

Am Sonntag stand ich schon um halb fünf auf, um viertel nach sechs fuhr der Zug am Hauptbahnhof. Da um diese frühe Zeit bei mir im Outback noch keine Busse fuhren trat ich den ersten Teil meiner Reise selbst auf dem Fahrrad an (nun gut, es sind nur 1,5 km zur S-Bahn aber immerhin begann der Tag stilgerecht). Am Bahnhof angekommen wunderte ich mich, was für alte Züge die DB AG noch hat und das diese sogar noch fahren!!!

 

Schließlich ging es aber doch noch los. Anfangs verlief alles glatt und ich war bester Stimmung und voller Vorfreude. Das Rennen sollte nämlich auch zu einem Usertreff genutzt werden und ich war neugierig auf die Leute, die ich bisher nur virtuell kannte. Im idyllischen Altmühltal öffnete der Himmel dann seine Schleusen und es begann zu schütten was vom Himmel runter kam. Meine Stimmung begann auf den absoluten Nullpunkt zu sinken. Die Aussicht bei diesem Wetter viele Stunden im Freien zu verbringen war nicht sonderlich verlockend.

 

Das hatte ich schon bei der Leichtathletik-EM im August mitgemacht, wobei ich tropfnass geworden war.

 

Meine Hoffnung, die Wolken würden am Altmühltal hängen bleiben, erfüllte sich und in Nürnberg regnete es so gut wie nicht mehr. Ich war wie bereits in KA sehr früh vor Ort, um 9.13 Uhr.

 

<typohead type=3>usertreff und Jedermänner</typohead>

 

Am Bahnhof angekommen hatte ich mich zuerst mit Chris Combüs verabredet. Ihr Zug sollte 10 Minuten nach meinem aus Passau kommen. Da wir vorher gute Personenbeschreibungen ausgetauscht hatten fanden wir uns recht schnell. Zuerst versuchten wir eine aktuelle Startliste zu bekommen. Die Oper war schnell gefunden und dort bekamen wir auf Nachfrage Zeitungen ausgehändigt, in der sich eine mehr oder weniger aktuelle Startliste befand wie sich später herausstellte.

 

Dann wollten wir zum Burgberg. Also eine Frau mit Akkreditierung um den Hals gefragt. Die schien gar nicht zu wissen das da heute ein Radrennen stattfinden sollte und wo der Berg ist wusste sie auch nicht. Na toll, wozu war die überhaupt da???

 

Als nächstes fragten wir dann einen Feuerwehrmann. Der gab uns dann auch ganz freundlich Auskunft und wir machten uns auf den Weg. Leider hatte ich meine Infos, die ich mir aus dem Internet ausgedruckt hatte, daheim vergessen...aber meine komplette Regenausrüstung war dabei, jawohl!

 

Nach ca. einer Viertelstunde Fußmarsch trafen wir am Burgberg ein. Da noch ein bischen Zeit war, bis die Fahrer des Jedermannrennens vorbeikommen sollten, vertrieben wir uns die Zeit mit dem Betrachten der dort ausgestellten Telekomräder. (toll, so was müsste man haben...) und mit Ratschen, endlich lernte ich mal jemanden wirklich kennen mit dem ich bisher nur virtuell kommuniziert hatte. Als die Vorstellung der Fahrer erfolgte, verglichen wir die Teams mit den Listen in der Zeitung, die wirklich nicht auf dem neuesten Stand war.

 

Doch dann kamen endlich die Jedermänner und -frauen vorbei, ebenso wie die Liegeräder. Die haben mich beeindruckt, wie die den steilen Berg raufgefahren sind, das könnte ich nicht. Jetzt gab es ein Rennen nach dem anderen, die U11 und die U 13 kamen vorbei. Da waren noch so Kleine dabei, die hätten wir am liebsten angeschoben!

 

Nach einer Weile rief ich dann Spitzer auf dem Handy an und teilte unseren Standort (Tiergärtnertor) mit. Schließlich sollte es hier zum Usertreff Süd kommen, quasi eine Konkkurenzveranstaltung zum Henninger Turm. Wir verfolgten mit einem Auge das Rennen und mit dem anderen hielten wir Ausschau nach einer größeren Gruppe Radsportfans. Dies war nicht ganz einfach, da weder Chris noch ich irgendjemanden bereits kannten. Nach einer ganzen Weile stand dann eine größere Gruppe vor uns und Chris fragte nach "Cycling 4 fans?"

 

Dies war der Fall und wir machten die Bekanntschaft von NeG, Mawi9, Gulaschkanone, Jackzon, Dschulie, CofiTine, KitKat, Chianni, Raktajino, Spitzer und Zilpzalp. Es war sehr interessant endlich mal die Personen zu sehen, die Stimmen zu hören.

 

Nach einer Weile verlegten wir unseren Standort auf die andere Seite der Straße. Dort befand sich eine Trambahnhaltestelle, wo wir alle gemütlich Platz fanden. Inzwischen war auch das Damenrennen sowie das der U 17 in vollem Gange. Da fuhren auch zwei vom RSV Falke Neustadt mit, aus dem Heimatort meiner Eltern (für diesen Verein fuhr auch Sebastian Lang nach der Wende einige Jahre). Ich suchte im Feld nach den beiden, aber die waren auch am Berg noch zu schnell, so das man die Startnummern leider nicht erkennen konnte.

 

In der letzten Runde gab es einen Sturz, von dem zwei Leipziger Fahrer betroffen waren, der eine musste sogar ins Krankenhaus gebracht werden. Der dämliche Streckensprecher war nicht weit davon entfernt aber hatte nichts besseres zu tun, als zu erzählen es sei nichts schlimmes passiert! Jaja, ist nicht schlimm, wenn einer am Boden liegt und nicht mehr aufstehen kann!

 

In der Zwischenzeit wurden eifrig Fotos betrachtet, die bei den Radrennen der Saison entstanden waren. Chiannis Fotos aus Zürich waren ganz toll.

 

<typohead type=3>das Rennen</typohead>

 

Endlich ging auch das Rennen der Männer los. Dies war für mich am interessantesten, endlich einmal die ganzen Profis sehen, die man immer im Fernsehen sieht und über die wir uns im Forum tagtäglich unterhalten. Besonders gespannt war ich auf die Fahrer des Münchner Teams LTA - Quattro Logistics. Wenn man schon in der Presse hier keine Notiz von ihnen nahm wollte ich sie wenigstens unterstützen!

 

Nach einigen der 13 großen Runden auf dem Altstadtring konnte sich schließlich Christoph von Kleinsorgen vom Essener Team Coast absetzen. Wir feuerten ihn bei jeder Vorbeifahrt lautstark an und hofften auf den so sehr ersehnten großen Sieg der Coasties in Deutschland.

 

Sein Vorsprung wuchs kontinuierlich an, doch konnte schließlich Thomas Liese vom heimischen Team Nürnberger zu ihm aufschließen. Nun waren die Forumler hin-und hergerissen. Einerseits hoffte man auf "den" Sieg der Coasties auf heimischen Straßen, andererseits wünschten sich alle einen blau-weißen Sieg beim letzen Rennen der Mannschaft vor heimischem Publikum.

 

Wir einigten uns darauf, nach den 13 großen Runden unseren Standort am Tiergärtnertor zu verlassen und ganz gemütlich zu Start und Ziel zu wandern. Nach 13 Runden waren Kleinsorgen/Liese immer noch vorn und unsere Hoffnung wuchs.

 

Unterwegs sahen wir das Feld fünfmal an uns vorbeirasen. Wahnsinn, wie schnell die Burschen fuhren!

 

Als noch zwei Runden à 5 km zu fahren waren, hatten unsere beiden Ausreißer noch 35 Sekunden Vorsprung. Wir waren total nervös, haben die Daumen gedrückt und lautstark angefeuert.

 

Die letzte Runde, noch 5 km zu fahren - und dann die Ernüchterung - eingeholt. Schnell weiter zu Start und Ziel. Dort waren so viele Leute, ich hab gar nichts gesehen. Wir hofften auf Förster, auf Pollack, auf Radochla.

 

Den Zieleinlauf verfolgte ich auf der aufgestellten Videowand. Es war verdammt spannend.

 

Schließlich gewann Erik Zabel vor Olaf Pollack und Steffen Radochla. Das Bild danach war für Götter. Tausende jubelnde Zuschauer und ein Grüppchen tiefenttäuschte Forumler. Ein Mann, der neben mir stand, schaute mich total verdattert an, weil ich mich nicht mitgefreut hab.

 

<typohead type=3>nach dem Rennen</typohead>

 

Wir verließen den Ort der Enttäuschung fluchtartig und machten uns auf den Weg Richtung Fahrerlager. Hinter dem Ziel trafen wir auf eine Mitarbeiterin des Teams Nürnberger, die Kappen verteilte. Nach dieser Begegnung waren wir dann eine Gruppe Forumler mit weiß-blauen Mützen auf dem Kopf. Weiter gings Richtung Fahrerlager.

 

Zuerst entdeckten wir in einer Seitenstraße das Team Colpack-Astro aus Italien. Nachdem wir uns aber recht schnell einig waren, von denen keinen näher zu kennen, verzichteten wir darauf, sie mit unserer Anwesenheit zu beglücken.

 

Wir gingen noch ein Stück weiter und trafen dort auf Gerolsteiner, Coast, Index-Alexia sowie Fassa Bortolo. Von diesem Team konnten wir anschließend noch kleine Büchlein mit den Infos und Fotos der Fahrer ergattern (@ Anne: Da wird deine Tadej-Valjavec- Homepage als offizielle Seite erwähnt!)

 

Chiannis Tochter hatte von anderen Fans die Startnummern von Paolo Savoldelli bekommen und ließ sich diese jetzt signieren. Ich kann mich immer noch so wahnsinnig über mich selber ärgern das ich mir kein Autogramm von ihm geholt habe!!! Da saß der Giro-Sieger keine zehn Meter von mir entfernt und hat mit seinen Teamkollegen geratscht, bestimmt eine Viertelstunde lang. Dann kam Jens Lehmann aus dem Hotel, ich hab mir wieder kein Autogramm geholt, warum eigentlich nicht???

 

Als nächstes kam dann René Haselbacher, der schien uns zu kennen, denn er verließ das Hotel fluchtartig! Als nächstes sahen wir dann noch Peter Wrolich und Steffen Radochla mit seinem Blumenstrauß von der Siegerehrung.

 

Als die Teams dann wegfuhren beschlossen wir, noch was essen zu gehen. Chianni, und Raktajino verabschiedeten sich und fuhren Richtung Heimat.

 

Nach einem Bummel durch die Fußgängerzone, bei dem wir uns noch über Wahlplakate der FDP amüsierten (sie waren alle in der Mitte eingeschlagen) einigten wir uns dann auf ein schönes Lokal in der Nähe vom Bahnhof. Während wir aufs Essen warteten, gings wieder ans Fotoanschauen, die meisten waren aus Zürich. Das Essen selbst war dann sehr gut. Die hohen Münchner Preise gewöhnt, fand ich es gar nicht mal so teuer. Wir gingen dann noch zusammen zum Bahnhof, wo sich jeder in eine andere Richtung verabschiedete. Um viertel vor sieben saß ich dann wieder im Zug nach München, diesmal war es ein ganz neuer und moderner. Um halb zehn war ich in München am Hbf, so gegen zehn Uhr daheim.

 

Ich war zwar hundemüde, aber es hatte sich gelohnt, mit anderen zusammen macht es viel mehr Spaß.

 

Ich hoffe das war nicht das letzte Usertreffen im schönen Nürnberg!


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