Knapp 3 Wochen später bin ich dann fremdgegangen. Ich wurde dem Straßen-Radsport untreu und besuchte meine erste Mountainbike-Veranstaltung. Ich hatte mir für den 4. Juni den 'Mountainbike Tripple Weltcup' in Willigen ausgesucht. Tripple Weltcup bedeutet einfach das in drei Disziplinen (Cross Country, Downhill, 4Cross) ein Weltcup ausgetragen wird. Für den Samstag waren die Läufe der Männer und Frauen im Cross Country angesetzt, ein Training im Downhill und die Finals im 4Cross für Männer und Frauen. Ergänzt wurde alles durch eine ausführliche Bike Expo mit unzähligen Ständen von Händlern.
In Duisburg ging es so los, dass man vor dem Start des 1.Wettkampfes - dem Frauen Cross Country, da sein musste. Doch das erste Hindernis war ein LKW, der sich in der Auffahrt quer gestellt hatte und sie gesperrt war. Also über eine andere Auffahrt und nun aber Richtung Sauerland. Tja, schön wär es gewesen. Leider standen wir dann in Dortmund. Na gut, eigentlich steht man immer in Dortmund, aber diesmal standen wir besonders lange. Als wir dieses Hindernis auch überwunden hatten, stand uns nur noch eines im Weg: Ein Polizist! Er wollte uns auf keinen Fall nach Willigen rein lassen, wir sollten stattdessen den Pendelbus nehmen. Na ja mit ein paar Tricks (gut wenn man jemanden dabei hat, der in Willigen ein Hotel kennt) war dies auch überwunden und wir trafen am Festival Gelände nahe des Ettelsberg ein.
Nachdem mir eines der total überteuerten und eigentlich auch unnützen - man wäre auch ohne überall hingekommen - Eintrittsarmbänder ausgegeben wurde, ging es dann endlich zur Strecke. Das Finale des Frauen-Rennens war grade dran und so konnte ich erleben wie Sabine Spitz immerhin zweite hinter der großen Favoritin Gunn-Rita Dahle geworden ist. Nach dem Start des Männer-Rennens ging es dann die Strecke entlang ins Gelände, nur um am Ende des Rennens festzustellen, dass man irgendwie zu langsam gelaufen ist, um einmal den ganzen Kurs zu gucken und auf der letzten Abfahrt dann festhängt. Dass ich den Sieg vom Schweizer Christoph Sauser gesehen habe, konnte ich mir aber damit schön reden, dass ich nun direkt an der Downhill Strecke war, wo als nächster Programmpunkt das Training ausgetragen werden sollte.
Downhill ist, wie ich festgestellt habe, eine sehr, sehr spektakuläre Sportart. Irgendwie muss man dafür aber schon bescheuert sein, denn ich hab mir bei einigen gedacht, wenn der nur 50cm weiter geflogen wäre, läge er im Krankenhaus. Leider stellte ich aber auch fest, dass für den - vom Veranstalter als härteste Downhill Strecke des Weltcups - erschaffenen Parcours sehr stark in die Natur eingegriffen wurde. Aber anders wär es vermutlich nicht gegangen...
Zum Abschluss des Tages stand von 17.00 Uhr an dann 4Cross auf dem Programm. Diese Downhill-Variante mit 4 gegeneinander fahrenden Startern, hatte ich mir vor dem Festival besonders spektakulär vorgestellt. Ohne Zweifel, sie war es auch, allerdings setzte genau zum 1.Start der Regen ein. Dieser wurde immer schlimmer, so dass wir irgendwann beschlossen zum Auto zu gehen und nach Hause zu fahren. Wir verpassten allerdings nicht viel, den durch den Regen fiel die Startautomatik aus. Der Wettkampf wurde auf den folgenden Sonntag verschoben. Am Sonntag trat ein erneuter Defekt auf, so dass sich alle Männer weigerten anzutreten, bei den Frauen ging nur die Hälfte an den Start. Bei dem mit manuellen Starts durchgeführtem Frauen-Rennen gewann am Ende Anneke Beerten.