Nach einer scharfen Rechtskurve stand er da, direkt vor uns auf der Straße, der Hase. Er sah uns, machte kehrt und lief auf der Straße direkt vor uns her, bog nicht nach rechts oder links ins Maisfeld ab, sondern rannte immer geradeaus. Da trat ich an, stellte ihm nach, da das Tier offensichtlich den nächsten Ortsschildsprint von vorne laufen und gewinnen wollte. Nach einigen Metern wurde ich schneller als er und holte auf. Jedes normale Karnickel wäre spätestens in diesem Moment abgebogen. Doch nicht dieser. Dann wurde es mir zu bunt, ich dachte Meister Lampe sei wenigstens verrückt, wenn nicht schlimmer und ich nahm die Beine hoch, um nicht noch näher zu kommen. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Der Hase bog ab, scharf nach links und war weg. Aber nur um sofort wieder von links aus den Gebüsch quer über die Straße zu laufen. Und damit rechnete wohl niemand von uns, der Hase leider auch nicht mehr mit mir. So überrascht war ich zu keiner Reaktion im Stande und rollte leider direkt über das arme Tier und die traurige Diagnose lautete: Doppelter Wirbelsäulenbruch, keine äußeren Verletzungen. Er war auf der Stelle tot und meine Kumpels und ich doch recht benommen. Tom erlangte als erster die Verfassung zurück und besah sich mein Opfer. Als Sohn eines Jägers meinte er, er wollte ihn mitnehmen und uns entsprechend zubereitet in den kommenden Tagen mit Pfifferlingen servieren. So fuhren wir als weiter, Tom mit dem erlegten Wild am langen Arm. Auf der verbleibenden Fahrt hatte ich alle Hände voll zu tun, um zu versichern, dass ich das nicht gewollt habe, bin aber natürlich seitdem als skrupelloser Hasenjäger abgestempelt.