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ALON METER April 2005

von Michael "alon" Plönzke

 

"Limburg, schönes Limburg...",so heißt badorties' Bericht über das Amstel Gold Race. Limburg ist schön – ohne Frage – und die Radrennen dort erst recht! Allerdings erlebte ich im Mai ein schönes Limburg und ein, sagen wir, schönes Limburg, das die Schönheit nicht zeigte.

Zweimal ging es diesen Monat für mich und meine weibliche Begleitung Richtung Limburg. Doch, obwohl es geographische Überschneidungen, wie z.B. in Eperheide gab, lernte ich meine Lieblings-Radsport-Region von zwei verschiedenen Seiten kennen.



Hel van het Mergelland

das peloton im Belgischen Mergelland
© foto-grafik-satz.de

Regelmäßige Leser des Alon-Meters werden in der März Ausgabe gelesen haben, dass ich bei Rund um Köln war. Dort sprach ich Mani auf das Rennen Hel van het Mergelland an. Mani glaubte nicht das er dahin kommen würde. Kurze Zeit später schrieb Anita (AndreaF) dann auch im Forum und Mani bekam schon Verfolgungswahn. Schluss endlich waren wir (also Mani, meine Freundin und ich) am 2.April auf dem Weg Richtung Eijsden, wo Start und Ziel sein sollte. Dort fand dann auch schnell los. Zumindest sollte es das – doch wir suchten die Einheimischen von cycling4fans (Bartoli&Familie, Anita und Kevin "Ogkempf") die uns "führen" sollten. Irgendwie fanden wir sie schließlich, und die Autokolonne machte sich auf den Weg. Nach 2 bis 3 Kurven waren wir dann plötzlich wieder auf der Strecke. Alle im Mani-Mobil waren darüber verwundert, aber es fing prima an. Kurz vor km 20, inzwischen in Belgien, sahen wir das Feld zum ersten Mal. Die Stelle war eine lange Gerade, die leicht bergauf führte – ein >Zwaar vals plat<, wie ich mir erklären ließ. Danach ging es dann mit Vollgas (also wirklich rasen nicht nur schnell fahren Augenzwinkern ) zu den Bergwertungen von St. Jean Sart (km 30) und zur Kloosterhofstraat bei Teuven (km 60). Zwischen diesen Punkten begegneten wir immer wieder Fahrern, die schon zu diesem frühen Zeitpunkt aus dem Rennen ausgestiegen waren. Die Fahrer fuhren von hier aus in Richtung Start/Ziel nach Eijsden zurück.



Wir dagegen nur ein paar Meter weiter über die Grenze zum Camerig. Die lange Pause verbrachten meine Freundin und ich mit einem Eis am Fuße des Anstieges (wirklich empfehlenswert das Eis: große Kugel, kleiner Preis und dazu schmeckt es noch sehr lecker) und die anderen im Campingplatz-Restaurant. Nachdem hier dann die Fahrer durch waren, ging es für uns wieder Richtung Auto. Bei den vorherigen Punkten mussten wir uns immer beeilen, zum Auto zu kommen. Hier wurd diesmal das Auto zu uns gefahren. Was für eine Ehre Augenzwinkern .

 

Nach dem Camerig ging es dann rüber zur anderen Talseite – zum Anstieg nach Eperheide. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr genau, aber ich glaub hier war die Spitzengruppe mit Heppner noch vorne. Im folgenden Abschnitt wurde sie dann aber eingeholt. Dem Besenwagen hinterher ging es für uns weiter Richtung Slenaken, wo es in einen engen Weg rein ging. Ein wirklich enger Weg war es, und steil noch dazu.

Fahrer bei Hel van het Mergelland
© foto-grafik-satz.de


Fahrer am Schilberg
(c) by Ogkempf

Er trägt den Namen Schilbergerweg. Ein Weg, auf dem zu Parken unmöglich war. Hinter uns war nach einiger Zeit aber schon das Führungsfahrzeug, das uns von der Strecke jagen wollte. Auf halber Höhe fanden wir eine kleine Seitenstraße, wo ein Auto reinpasste, wir fuhren weiter gerade aus. Ich hatte ehrlich gesagt das Gefühl, dass der Führungswagen uns gleich von der Straße rammt wenn wir nicht mal Gas geben. Fast oben konnten wir dann doch noch parken und das Feld sehen. Die Spitzengruppe war eingeholt, und Stefan Schumacher attackierte hier. Die Stelle war genial. Und dazu super Wetter, was will man noch mehr!

 



Von hier an sollten wir dann alleine zurück zum Ziel finden, am besten über eine Straße in Belgien, die parallel zur Grenze führt. Leider fuhren wir oben am Berg links und damit nicht nach Belgien, sondern dem Feld hinterher. Also hieß es einen anderen Weg finden. Dies war allerdings ohne richtige Streckenkarte recht schwer, uns so schickte ich Mani in Feldwege rein, bei denen ich gedacht hab, dass wir hier das Feld überholen können. Ich konnte ja nicht ahnen, dass das Feld diese auch nimmt. Irgendwann bogen die Fhrer aber rechts ab, und wir konnten geradeaus richtig Gas geben. Dachten wir zumindest, denn an der nächsten Kreuzung standen wir wieder. Und was war los? Das Feld kam vorbei. Also schnell wieder raus aus dem Auto!

 

Schumacher wurde hier von einer Gruppe, in der überraschenderweise auch Heppe war, wieder eingeholt.

Nach dem Feld ging es dann aber doch noch weiter und wir kamen in Eijsden pünktlich zu den Zielpassagen an (gut, wären die Fahrer 5 Minuten früher gewesen, wären wir ihnen vermutlich auf dem Rundkurs – dank schlafender Ordner – genau entgegen gekommen, aber was solls ...)



Amstel Gold Race

Schon der Start war sehr nebelig an diesem Tag, es sollte sich nicht ändern.
© www.rexite.de/

Zwei Wochen später ging es wieder Richtung Limburg. Diesmal sollte sich die Region von einer ganz anderen Seite zeigen. Es wurde kalt und nebelig, statt warm und sonnig wie beim Mergelland-Rennen. Die Straßen sollten von Autos überschwemmt sein, anstatt leer. Es sollte aber trotzdem ein schönes Rennen geben.

 

All das wusste ich aber eine Woche vorher nicht, als ich von einem WDR-Reporter angeschrieben wurde, dass er einen Bericht über mich als Fan beim Amstel Gold schreiben wollte. Ich sagte natürlich zu!

Die oben genannten Punkte wussten wir (also mal wieder meine Freundin und ich) auch noch nicht als wir morgens in den Zug Richtung Bonn gestiegen sind – genau so wenig wie badorties, der schon am Tag vorher nach Bonn angereist war. Auch Mani und Bitze wussten es noch nicht als sie auf uns in Bonn warteten, weil die Bahn Verspätung hatte.

 

Als wir an Düren vorbeikamen konnten wir das mit dem Wetter schon erahnen. Hier beschäftigten uns aber mehr die Teamwagen, die uns auf der Autobahn entgegen kamen. Sie wollten zum Rennen Rund um Düren. Ein schönes Rennen, ohne Frage, aber mit dem bescheuertsten Termin, den sie sich aussuchen könnten. Bei dem Termin werd ich auch die nächsten Jahre das größere Rennen ein paar Meter weiter bevorzugen ...

 



Der erste Streckenpunkt den wir anfahren wollten war km 4. Die Stadtdurchfahrt in Bunde. Dies klappte dann aber aufgrund unserer Verspätung nicht, danke Deutsche Bahn! Also ging es direkt ein paar Meter weiter zum Lange Raarberg. Hier trafen wir auf Herr Jansen vom WDR, und es wurde fachmännisch diskutiert, Fotos gemacht und auf das Fahrerfeld gewartet. Es wurde immer voller und wir bekamen Angst, die Einheimischen C4Fler nicht zu treffen, sodass wir uns alleine durchschlagen müssten. So kam es auch, es war einfach zu voll um irgend jemand zu finden.

Das Hauptfeld am Laange Raarberg
© foto-grafik-satz.de


Danach ging es dann Richtung Cauberg. Eigentlich eher Richtung Vilt, was kurz hinter dem Cauberg liegt. Hier kam es dann zur Passage des Feldes. Es sollte nun weiter Richtung Süden gehen – nach Eperheide. Wie gesagt sollte, denn irgendwo zwischen diesen beiden Punkten gab es plötzlich einen Stau. Links überholten uns ein Timo-Fahrzeug und dann ein Auto mit Akkreditierung. Die nächsten Autos, die vorbei ratterten, waren dann ohne Akkreditierung. Jedenfalls ging irgendwann gar nichts mehr. Wieso? Ich müsste raten ...

Also: aus dem Auto raus und laufen. Das Feld beobachteten wir dann also zwischen Wolfsberg und Loorberg an irgendeiner Kreuzung.
Weiter ging es wieder im Auto. Zumindest langsam. Langsam wegen Stau und weil es dem Feld hinterher ging, den Loorberg rauf. Zum Camerig wären wir nicht mehr pünktlich gekommen, also blieben wir direckt in Eperheide. Wieder an der selben Stelle wie bei Mergelland. Irgendwie sah alles heute anders aus als bei der Hölle. Na ja, eigentlich sah man gar nichts, aber was man sah, sah halt anders aus. Alles war so im Nebel. Für mich ging es erstmal in das nächste Restaurant, die Toilette besuchen. Als ich wieder am Auto war, war dann Familie Bartoli (inklusive Anita) auch da. Wir haben sie tatsächlich noch gefunden. Vom Berg kam dann auch noch dieses Wesen (Kevin alias Ogkempf) hinab und das C4F-Treffen war perfekt.

Das Feld das vorbei fuhr wurde dann zur Nebensache, da die Hoffnung aufbrandete nun das Feld doch noch öfter zu sehen als gedacht, da jetzt ja Leute da waren die sich in der Gegend auskennen. Falsch gedacht! Im Stau – warum wollen die auch alle nach der Durchfahrt der Fahrer vom Berg weg? – war es nicht möglich dem Tempo der Niederländer (Kevin meinte, dass es ca. 100km/h waren) auf der Gegenfahrbahn zu folgen. Als dann auch noch der Besenwagen an uns vorbei kam war endgültig Ende. Irgendwie waren alle losgefahren bevor die Straße wieder freigegeben war, sodass der Besenwgen Polizeischutz brauchte, um wieder ans Feld ranzukommen. Im nächsten Ort hielten wir dann kurz an, um uns mit den anderen Ortsfremden-Cycling4fanslern (also dem Auto von Kevin – bzw. dessen Inhalt) abzustimmen. Unser Ziel war nun nicht mehr wie vorher geplant die Sibbergrubbe, sondern der Bemelerberg. Dieser lag aus Zeitgründen besser. Leider wusste keiner genau wo er war, sodass wir uns auf die Suche nach ihm machten. Mani baute uns auf: "Den Bemelerberg hab ich mal bei der Eneco Tour 2 Stunden lang gesucht" er fügte kurze Zeit später hinzu: "... und nicht gefunden".



WDR-Reporter bei der knallharten Recherche
© foto-grafik-satz.de

Das waren rosige Aussichten. Wir fanden ihn – irgendwie – und es war wirklich eine schön Stelle. Eigentlich die schönste des Tages, da hier kaum Nebel war. Leider war hier aber auch viel Wald, sodass man die Fahrer nicht lange sah.

Danach ging es dann Richtung Ziel. Na ja nicht ganz Richtung Ziel. Eine Stelle ca. 5-7 km vor dem Ziel sollte es werden, aber wir kamen dann auf die Idee doch noch näher an den Cauberg zu fahren. Der Strecke folgend landeten wir dann auf der Sibbergrube – für die Fahrer eine Abfahrt – wo wir nicht parken wollten. Dann waren wir plötzlich in Valkenburg, 2km vor dem Ziel. Hier blieben wir, da es uns am Cauberg zu voll war!

Also sahen wir die Fahrer noch mal, um daraufhin im Radio den Zieleinlauf zu erfahren. Als mein Favorit (ich hatte ihn am Anfang schon dem WDR-Reporter als Tipp genannt) gewann, war ich natürlich happy.

 

Ein paar Stunden Später, inzwischen zuhause an meinem Rechner sitzend, merkte ich dann, dass der Reporter viel Fantasie hatte, als er den Bericht schrieb. Aber was erwartet man auch von einem Öffentlich-Rechtlichen?



Bergankunft beim Amstel Gold Race © www.rexite.de/


Statistik

Ich habe im Jahr 2005 sieben Radrennen besucht - davon im April zwei.

Von allen Rennen waren dies drei Cyclo-Cross Rennen und vier Straßenrennen. Es waren zwei Rennen in Deutschland. In den Niederlanden habe ich vier Rennen besucht und in Luxemburg war es eines.


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