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Platz 5 - Alexey Lutsenko

Alexey Lutsenko

Kasachstan

07.09.1992

 

Fahrertyp: Rundfahrer

Wichtigster Erfolg: Etappensieg Tour de l’Avenir 2012

Team/Verein 2012: Astana Continental (CT)

Stagiaire: -

Team 2013: unbekannt

Beste Mock-Platzierung: neu

Web: -

 

Wie soll man einen Text über einen Fahrer füllen, zu dem es so gut wie gar keine Infos gibt (von den bloßen Ergebnissen mal abgesehen)? Und dessen Ergebnisse dann zwar herangezogen werden können, aber immer noch keine Antwort auf die Frage liefern: wer ist Alexey Lutsenko? Gehen wir am besten chronologisch vor...

 

Als Junior macht Lutsenko, der aus Petropavlovsk im Norden Kasachstans stammt und dort auf einer Sportschule im Alter von 13 Jahren zum Radsport kam, erstmals in Deutschland auf sich aufmerksam: bei der Drei-Etappen-Rundfahrt rund um Frankfurt gewinnt der Kasache 2010 eine Etappe und wird Dritter der Gesamtwertung hinter Bob Jungels und Ruben Zepuntke. Im gleichen Jahr wird er Junioren-Asienmeister auf der Straße und Vizemeister im EZF – auf brettflachen Kursen in der Vereinigten arabischen Emiraten und vor Teamkollegen mit Namen wie Sagyndyk Myrzakhozyahev. So richtig schlau sind wir also immer noch nicht, aber auf flachem, windanfälligen Gelände kommt Lutsenko anscheinend zurecht.

 

Sprung ins Jahr 2011: bei der tropischen Vuelta Independencia Nacional (2.2) fährt Lutsenko mit seinen Teamkollegen (man weiß in Kasachstan ja nie, wo die Nationalmannschaft aufhört und Astana-Farmteams anfangen...) ein offensives Rennen, zw Etappensiege stehen für das Team zu Buche, Lutsenko fährt in seinem ersten Elite-UCI-Rennen drei mal in die Top 5. Hier kommt er also auch zurecht. In Europa stehen dann die ersten Nationencup-Rennen an. In der Toskana sieht sich Lutsenko nach der zweiten Etappen zum Entsetzen aller plötzlich im Führungstrikot wieder – kurz vor dem Ziel war er mit dem heutigen Cofids-Profi Rudy Molard ausgerissen und nicht mehr gestellt worden, Molard bekam den Tagessieg und Lutsenko das Trikot – wenn auch nur für einen Tag. Insgesamt drei mal fand sich Lutsenko auch hier in den Top 5 der Etappen; auch die schwersten U23-Rennen Europas stellen also kein Problem dar, zumal der Kasache bei seiner ersten Tour de l’Avenir einen mehr als soliden 14. Platz in der Gesamtwertung einfuhr.

 

Der Verlauf des ersten Teils der 2012er Saison lässt uns immerhin schon die Beobachtung zu, dass Lutsenko ein Gewohnheitstier sein muss. Saisonstart wieder in der Dominikanischen Republik, zum erneuten Entsetzen aller das Führungstrikot nach der zweiten Etappe des Toskana-Nationencups, um es einen Tag später wieder loszuwerden... diese Mal sprang mit Platz 11 aber auch noch ein guter Platz in der Gesamtwertung raus. Mit zäher Konstanz fügte Lutsenko formidable Rundfahrtergebnisse in laufender Folge hinzu: Dritter beim Nationencup-Rennen in Saguenay/Kanada (2.NC), 8. der Thüringen-Rundfahrt (2.2U), 16. des Giro Valle d’Aosta (2.2U), zwischendurch zwei zweite Plätze bei den kasachischen Meisterschaften der Profis (EZF und Straße). Gewonnen hatte er bis jetzt noch kein einziges Rennen in der U23, wenn er auch in Thüringen sogar kurz vor dem Rundfahrtsieg stand: auf der letzten Etappe war Lutsenko wie so oft in einer Fluchtgruppe und für eine halbe Stunde sogar virtueller Leader, bevor die Gruppe endgültig gestellt wurde. Erst im Aostatal war es soweit. Auf der zweiten Etappe sprengte Lutsenko eine prominent (Bongiorno, Domont, Bazhkou) besetzte Ausreißergruppe und fuhr als Solist zum Tagessieg. Bei der Tour de l’Ain (2.1) hielt Lutsenko mit den Profis mit und wurde 11. der Gesamtwertung. Beim GP des Marbriers (1.2) wurde er im Dreiersprint gegen zwei Katyusha-Nachwuchskräfte immerhin Zweiter.

 

Seit Mai läuft und läuft und läuft Lutsenko also ohne Pause, und für die Tour de l’Avenir (2.NC) wurden ihm angesichts der Ergebnisse Außenseiterchancen auf den Sieg zugestanden. Die vierte Etappe nach Valloire läutete die entscheidende Phase des Rennens ein, der Col de Télégraphe kurz vor dem Ziel war der Scharfrichter. Lutsenko attackierte früh auf der Etappe, fuhr mit einer Ausreißergruppe Vorsprung heraus, konnte diesen aber nicht über den Pass retten und fiel daher als letzter verbliebener Ausreißer noch leicht hinter die Spitze um Warren Barguil zurück. Auf der verkürzten fünften Etappe – die im Grunde genommen aus einem einzigen langen Anstieg bestand – machte er den Fehler der zu frühen Attacke nicht nochmal. Der perfekt getimeten Attacke wollte (oder konnte?) kaum jemand folgen, nur Ian Boswell stieg hinterher, der den Kasachen aber auch nicht halten konnte. Etappensieg für Lutsenko! In der Gesamtwertung wurde es wieder ein 11. Platz.

 

Eine Pause hätte sich Alexey Lutsenko nun wahrlich verdient – stattdessen steht er nur eine Woche nach der Avenir bei der nächsten Rundfahrt am Start: und gewinnt prompt Etappe 1b der Bulgarien-Rundfahrt (2.2). Wo das enden soll? Das erfahren wir vielleicht erst in Valkenburg...

 

nominated by gardener, virtualprofit, Rieper, ogkempf, Ocaña & wagenge, presented by gardener




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