Rasmus Quaade
Dänemark
07.01.1990
Fahrertyp: Zeitfahrer
Wichtigster Erfolg: 2. U23 WM Zeitfahren
Team/Verein 2012: Blue Water Cycling
Stagiaire: -
Team 2013: unbekannt
Beste Mock-Platzierung: 33. (2011)
Web: www.facebook.com/rasmusquaade
Auch das Mock List Team lernt hinzu! Jahrelang hat uns Rasmus Quaade an der Nase herum geführt. Nachdem er bereits im Juniorenbereich mit nationalen Titeln in der Einer- und Mannschaftsverfolgung dekoriert war, schaffte er gleich 2009 den Sprung in die internationale Zeitfahr Elite. Er wurde Dänischer Meister in der Einerverfolgung - dieses Mal für große Männer - und vor allem wurde er bereits in diesem ersten Jahr Dritter bei der Europameisterschaft im Zeitfahren - eine Sekunde hinter dem Sieger Marcel Kittel. Diese einzige ansprechende Leistung bis zur Nominierungsdeadline sorgte allerdings nicht für eine Mock List Platzierung. Kurz nach dieser Leistung holte der Däne groß aus und wurde Vierter im Chrono Champenois (1.2) und Neunter bei der U23 Zeitfahr WM.
2010 war er also beileibe kein Unbekannter mehr. Von Blue Water wechselte er zu einem anderen dänischen CT; Designa Kokken. Bis zur Nominierungsdeadline für diese Liste kam nur ein einziges Ergebnis auf der Straße; der fünfte Platz bei der dänischen Zeitfahrmeisterschaft der Elite. Dies reichte erneut nicht für einen Platz in der Mock List. Kurz nach der Deadline - es ging wieder auf die WM zu - wachte Rasmus Quaade erneut auf. Beim Chrono Champenois (1.2) hatte er in diesem Jahr sämtliche Konkurrenz im Griff und feierte seinen ersten Profisieg. Luke Durbridge, ein weiterer Medaillenkandidat für die WM in Geelong, wurde Dritter auf 24 Sekunden.
Jene WM in Australien wurde allerdings zum großen Fiasko. NIcht, weil die Leistung des dann 20 Jährigen nicht gestimmt hätte, es war viel mehr das Rad, welches seinen Dienst versagte. Er schmiss seine Gefährt frustriert weg und stellte dann fest, dass er ohne Rad das Rennen nicht würde beenden können,w as er folgerichtig auch nicht tat. Da Quervergleiche immer Spaß machen sein angemerkt, dass Durbridge Silber gewann. Mit zwei Sekunden Rückstand auf Taylor Phinney.
2011 wechselte der Zeitfahrer erneut das Team. Dieses Mal zog es ihn zum Team Concordia. Damit verließ er weder Dänemark noch die CT Ebene. Der Saisonaufbau auf der Straße verlief ähnlich wie in den Vorjahren. Bis zur Nominierungsdeadline passierte recht wenig. Als nationaler Meister im Zeitfahren der Elite, eine Sekunden vor Fuglsang, konnte er immerhin ein starkes Resultat verbuchen. Im Gegensatz zu den Vorjahren aber lernte das Mock List Team in diesem Jahr hinzu und hievte ihn - vor allem wegen der Vorjahreslorbeeren und denm vertrauend, dass er nach der Deadline erneut punkten würde, in die Mock List. Mit Platz 33 wurde es ein rang in den hinteren Regionen. Zu hoch, wenn man sich ansieht was er bis dahin in der Saison geleistet hatte. Ein Witz bei dem was direkt danach folgen sollte.
Zunächst folgte die Dänemark - Rundfahrt (2.HC). Da sogar die dänischen Berge zu hoch für Quaade sind legte er sein Augenmerk auf das Zeitfahren. Dort stoppte die Uhr 24 Sekunden nach der Zeit von Richie Porte. Platz vier sollte später im Ergebnis stehen. Beim Chrono Champenois musste sich der Däne dieses Mal deutlich Durbridge, der in diesem Jahr im Zeitfahren nicht zu schlagen war, geschlagen geben. Er wurde Zweiter und zog als deutlicher Silberkandidat zur Heim WM nach Kopenhagen. Über Quaade und wohl vor allem dessen Weg nach Kopenhagen wurde eine Dokumentation mit dem Titel Moon Rider gedreht (siehe Videos). Der Titel vor heimischen Publikum blieb dem Concordia Fahrer verwehrt, Platz zwei hinter Durbridge konnte ihm die starke Konkurrenz aber nicht streitig machen.
Rasmus Quaade ist ein Gewohnheitstier. Auch dieses Jahr wechselte er innerhalb der dänischen CT Szene. Es zog ihn zurück zu Blue Water Cycling, wo er seine U23 Laufbahn bereits begonnen hatte.
Kurz vor Ende des Nominierungsprozesses für die Mock List platzte Quaade mit seinem ersten Saisonresultat. Er wurde Europameister im Zeitfahren in Goes. Der Zweite Bob Jungels verendete auf 23 Sekunden. Obwohl mindestens ein Mock List Nominierer, ironischerweise unser Dänemark Experte, Quaade nicht mehr in sein Team nominierte, schaffte dieser es in diesem Jahr auf Platz 17. Mit nur einem Ergebnis auf der Straße. Aber wie eingangs erwähnt - auch das Mock List Team lernt hinzu.
Nach der Europameisterschaft folgte die unvermeidliche Dänemark - Rundfahrt (2.HC). Berge bleiben Berge und Quaade bleibt Quaade; und so spielte der Däne erneut nur im Zeitfahren eine Rolle. Dieses Jahr beendete er die 14,5km als Sechster. Prinzipiell gut, aber direkt vor ihm lag sein erstjähriger U23 Landsmann Casper von Folsach. Radsportfans vermuten einen Messfehler, aber wenn dem nicht so ist hat Quaade zum ersten Mal seit er in der U23 ist bei einem wichtigen Rennen gegen einen U23 Landsmann verloren.
Das Chrono Champenois (1.2) hielt auch eine kleine Enttäuschung bereit. Dass der Sieger Rohan Dennis 41 Sekunden vor Quaade ins Ziel stürmte lässt erahnen, dass der Titel bei der WM auch in diesem Jahr schwer zu realisieren sein wird. Bis zu diesem ersten Aufeinandertreffen der beiden Topfavoriten für die Zeitfahr WM konnte man von einem Kopf-an-Kopf-Rennen ausgehen. Vielleicht noch schlimmer als der Abstand zu Dennis ist aber, dass sich auch Sergey Chernetskiy noch deutlich vor dem Dänen platzierte. Der stand bisher nicht wirklich auf der Favoritenliste für Limburg. Auch der zweite Australier, Damien Howson, wurde nur drei Sekunden hinter Quaade Vierter.
So kann man kritisch anmerken, dass sich Rasmus Quaade in den letzten Jahren als Zeitfahrer kaum entwickelt hat. Positiv kann vermerkt werden, dass sich der Däne seit Jahren konstant auf U23 Weltklasseniveau bewegt - und dieses Niveau reicht auch bei den Profis für tolle Ergebnisse.
Bisher hat Quaade noch keinen Profivertrag ergattert. Nicht einmal Riis, der sonst gern mal aus polnischen Nobodies Weltklassekletterer zaubert, hat sich dieses einheimische Talent bisher geangelt. Die Vermutung liegt nahe, dass mit Verträgen bis nach dem WM Zeitfahren gewartet wird. Bei jener WM tritt der Däne trotz der kleinen Enttäuschungen als Medaillenfavorit an. Casper von Folsach muss er nicht fürchten, der wurde nicht nominiert, was die Messfehlertheorie wieder ein Stück wahrscheinlicher erscheinen lässt.
Abschließend sollte noch erwähnt werden, dass sich Rasmus Quaade auch auf der Bahn noch immer in der Weltklasse bewegt - und das dieser Umstand vielleicht als Erklärung dafür herhalten kann, dass die Leistungen auf der Straße immer erst in Vorbereitung auf die WM explodieren. Seit Jahren gehört der Däne zum Verfolgungsquartett seines Landes und nahm mit diesem stets an Weltmeisterschaft und in diesem Jahr auch an Olympia teil. Im Gegensatz zum deutschen Vierer sind die Dänen dabei ein fester Bestandteil in den Top 10.
Videos:
Moon Rider Trailer
nominated by ogkempf & gardener, presented by ogkempf