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Platz 29 - Luke Durbridge

Luke Durbridge
©Ogkempf

Luke Durbridge

Australien

09.04.1991

 

Fahrertyp: Zeitfahrer

Grösster Erfolg: Junioren Weltmeister Zeitfahren

Team/Verein 2011: Team Jayco – AIS

Stagiaire: –

Team 2012: noch offen

Beste Mock-Platzierung: -

Web: www.facebook.com/pages/Luke-Durbridge/175554889136208

 

Nur selten gab es in den letzten Jahren U23 Fahrer, die sich wirklich ausschließlich aufs Zeitfahren zugelegt hatten. Fast immer exzellierten starke Zeitfahrer auch in anderen Teildisziplinen. Mit Luke Durbridge begeben wir uns jedoch wieder zurück in die fast vergessenen Zeiten der „dicken“ Zeitfahrer wie Michael Rich oder Uwe Peschel, echte Männer, die das schnöde Straßenrad nur der Vollständigkeit halber im Kleiderschrank stehen haben, knallharte Typen, die sich nachts in der Zeitfahrhaltung ins Bett kuscheln und die die Unterarme schon im Uterus auf den Triathlonlenker gelegt hatten.

 

Wie so viele Australier, Zeitfahrer und Jayco Fahrer feierte auch Durbridge auf der Bahn seine ersten Meriten. 2009 wurde nicht nur Silbermedaillengewinner bei der Junioren WM in der Mannschaftsverfolgung, mit Alex Carver wurde er sogar Juniorenweltmeister im Madison. Noch bedeutsamer war allerdings das Regenbogentrikot, welches er sich auf der Straße im Zeitfahren sichern konnte.

 

2010 wechselte er seine Juniorenmannschaft zu Gunsten der schon erwähnten, australischen Talentschmiede Jayco. Sofort stellten sich Erfolge im Zeitfahren ein. Die Olympia’s Tour (2.2) in den Niederlanden stellte dem starken Teilnehmerfeld zwei Zeitfahren zur Verfügung. Den Prolog beendete der 20 Jährige hinter Phinney und Sergent, die dieses Jahr die beiden Zeitfahren der ENECO Toer gewannen, auf Rang drei. Dabei landete er vor Alex Dowsett, der fùr Sky dieses Jahr bereits ganz starke Zeitfahreergebnisse erreichte.

Das zweite Zeitfahren verlief etwas weniger zufriedenstellend, denn es sprang „nur“ Platz fünf heraus.

Im Sommer gewann das Jayco Team – erwartungsgemäß – das Mannschaftszeitfahren bei der Thüringen – Rundfahrt (2.2U).

Der Saisonhöhepunkt sollte die Heim WM in Australien werden. Die Nominierung überhaupt war schon ein Erfolg, denn mit Hepburn und Dennis hatten die Australier zwei weitere Eisen im Medaillenfeuer. Im Anlauf zur WM aber feierte der ehemalige Triathlet beim Memorial Davide Fardelli (1.2) im Zeitfahren seinen ersten Profisieg. Dabei schlug er unter Anderem Marcel Kittel. Eine Woche später fand mit dem Chrono Champenois (1.2) ein weiteres Zeitfahren statt, hier landete der Australier hinter Mit-Mocki Rasmus Quaade und Helminen auf dem dritten Platz.

Der WM Startplatz für Geelong war verdient, Durbridge startete früh und fuhr eine wahnsinnige Bestzeit, die nur Taylor Phinney mit einem ganz starken Schlussstück noch mit zwei Sekunden schlagen konnte. So ist Luke Durbridge der jüngste U23 Zeitfahr WM Medaillengewinner aller Zeiten.

Zwei Wochen später rundete er die erfolgreiche erste Saison in der neuen Klasse mit der Bronzemedaille im Zeitfahren der Commonwealth Games ab. Nur David Millar und Dowsett waren dort stärker als der Australier.

So waren die Erwartungen durch das furiose Finale des Vorjahres hoch gespannen. Richtig einlösen konnte er sie nicht;zumindest nicht mit der Quantität seiner Ergebnisse. Dabei startete er wieder gut in die europäische Saison. Wie schon im Vorjahr startete das Jayco Team bei der Olympia’s Tour (2.2). Erneut hatte die Rundfahrt zwei Zeitfahren; bei beiden Etappen war Durbridge nicht zu schlagen. So ferierte er die Profisiege zwei und drei.

Nach diesem Erfolg folgte das große Nichts. Von der Startliste der Thüringen – Rundfahrt wurde er im letzten Augenblick gestrichen und so war es – ebenfalls wie im Vorjahr – erst beim Memorial Davide Fardelli (1.2), dass sich Durbridge wieder zeigen konnte. Im Gegensatz zu 2010 konnte er dieses Mal allerdings nicht gewinnen. Der Russe Anton Vorobev und Leonardi absolvierten den 23,6km langen Kurs schneller als der Jayco Fahrer. Bei der Weltmeisterschaft in Kopenhagen wird ihm das sicher nicht mehr passieren; dort geht er als Topfavorit ins Rennen.

 

Einen Profivertrag hat Durbridge noch nicht unterzeichnet. Er wird allerdings bei GreenEdge genannt und die Vermutung liegt nahe, dass die Verpflichtung nur eine Frage der Zeit – beziehungsweise des Wm Titels – ist.

Bei den Profis wird Durbridge im Zeitfahren sicher auf kurz oder lang auch zur Spitze gehören, die Frage ist ob er sich vom reinen Zeitfahrer wegentwickeln kann, bisher gab es dafür wenig Anzeichen. Wenn er diesen Weg gehen will, wird er ein ppaar Kilos abspecken müssen, denn ein Blick ins Gesicht lässt vermuten, dass der junge Australier noch einiges an Babyspeck mit sich herumträgt.

 

Update:

Eine Woche nach dem Memorial Fardelli rückte Durbridge beim Chrono Champenois (1.2) die Kräfteverhältnisse wieder mehr als gerade. Vorobov, der ihn in der Vorwoche noch geschlagen hatte wurde Dritter in diesem Zeitfahren, Durbridges größter Konkurrent für Kopenhagen, Rasmus Quaade wurde auf 51 Sekunden Zweiter.

 

Nominiert von Ogkempf, geschrieben von Ogkempf




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