Christophe Bassons arbeitete über 16 Jahre lang offiziell im Rahmen des französischen Anti-Doping-Programms und für die AFLD. Nun beendete er dieses Engagement desillusioniert. >>> spe15.fr: Interview Christophe Bassons 11.12.2019
Studiengänge, Weiterbildungsangebote in Frankreich
Patrick Laure stellte im Oktober 2014 auf dem 4. Anti-Doping-Tag der Deutschen-Triathlon-Union die Ausbildungsmöglichkeiten und -angebote in Frankreich vor. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es z. B. in Frankreich an Universitäten Studiengänge zur Ausbildung von Dopingpräventionsexperten. Ein erstes Angebot wurde bereits 1998 etabliert.
Patrick Laure hat 1995 mit einer Arbeit zur Geschichte des Dopings promoviert und 2000 ein umfangreiches Buch "Doping und Gesellschaft" veröffentlicht. Er widmete sich früh der Dopingprävention und führte Studien über Doping bei Jugendlichen durch. Gegenwärtig arbeitet er als Beauftragter des französischen Sportministeriums in Lothringen. Unter seiner Federführung werden Materialien des französischen Sportbunds zur Dopingprävention entwickelt (La mallette "Le Sport pour la Santé" ebenso wie Weiterbildungsangebote für Hauptamtliche im Sport, Polizei u.a.m. .
Die französische Regierung verabschiedete im April 2011 einen Nationalen Doping-Präventionsplan in Verbindung mit einem Plan zur Eindämmung des Handels mit Dopingprodukten. Das Projekt ist bis 2014 angelegt. Er basiert auf den Ergebnissen und Erfahrungen der seit 2008 vorliegenden Projekte.
Zielgruppen sind die Sportler/innen aus dem Amateur- und insbesondere dem Freizeitbereich.
sport-protect ist ein Antidoping-Projekt , -unternehmen (seit 2005), das das Antidoping-Label WALL-Protect® für unbedenkliche Nahrungsergänzungsmittel vergibt. Präsident des Unternehmens ist Dorian Martinez, der Gründer der ehemaligen ersten Antidoping-Initiative dopage.com. Unterstützt wird das Unternehmen durch verschiedene Antidoping-Initiativen.
Doping-Hotline der Universität Montpellier, die in Folge der Festina-Affaire im November 1998 Hilfesuchenden in ganz Frankreich kostenlos zur Verfügung steht. Das Projekt wurde auf Initiative der französischen Sportministerin geschaffen. Psychologen und Mediziner bieten Unterstützung und Rat an.
Darin werden auch Beispiele aufgeführt. Die Inhalte der Anrufe sind vielfältig, Ärzte melden sich ebenso wie betroffene Sportler, die Fragen reichen von Dopingreglement über Gesundheitsgefahren bis hin zur Bitte um Hilfe für einen Ausstieg.
Die Berichte von 2000 bis 2010 sind hier zu finden:
Eine Mutter sorgt sich nach einer Fernsehsendung zum Thema Doping um ihren 18 jährigen Sohn, Radfahrer. Sie weiß, dass er sich regelmäßig in Belgien mit Mitteln eindeckt, die in Frankreich verboten sind. Er isst kaum noch, nimmt fast nur noch diese Produkte zu sich.
"LE SITE DES ANTENNES MEDICALES DE PREVENTION DOPAGE
Site d'échange et d'information sur le dopage, la prévention du dopage, les conduites dopantes, la santé des sportifs"
Informationsseite rund um die Doping-Aufklärung und -Prävention in Frankreich.
Es werden alle Kontaktadressen, Internetseiten, Beratungsstellen usw. der französichen Departements (Regionalstrukturen) aufgeführt und zu ihnen verwiesen. Basis ist das flächendeckende medizinische und psychologische Beratungssystem, das vom Staat unterstützt wird. So ist die Prävention im Antidopinggesetz verankert.
Bereit gestellt wird die Seite u.a. vom Departement Pays de la Loire in Zusammenarbeit mit dem Französischen Gesundheits- und Sportministerium.
Opération vivre sport - Aktionsgemeinschaft für einen fairen Sport
Aktionsprogramm für einen fairen Sport ohne Gewalt und Doping. Begründer ist Dorian MARTINEZ, der bereits die Dopinghotline und die Seite dopage.com ins Leben gerufen hat.
Ziel ist, dass sich möglichst viele Sportler, Wissenschaftler, Journalisten, Funktionäre, Politiker usw. öffentlich zu dem Ziel des fairen Sports bekennen und dafür werben.
Mittlerweile haben sich über 6000 Sportler, darunter auch viele Radsportler, eingeschrieben. Aushängeschild ist Olympiasieger Vincent Defrasne. Verschiedenste Präventionsveranstaltungen finden im Rahmen regionaler Jugend-Sportveranstaltungen und mit Studenten statt.
SEDAP (Société d'Entraide et d'Action Psychologique) ist eine Organisation, die sich vor allem um Suchtprobleme kümmert und in ganz Frankreich aktiv ist.
* La prévention et la loi : législation française et internationale, dispositifs de prévention, de contrôles, de prise en charge...
* L'histoire et l'actualité : les anecdotes historiques, les scandales du dopage en France...
* Les produits : les produits interdits, les méthodes, les effets, les risques...
* Qui ? Quand ? Pourquoi ? : les représentations, les motivations du dopage, les questions polémiques, le "jargon" du dopage...
Fondation Sport Santé - Stiftung Sport und Gesundheit
Diese Stiftung, gegründet 2000, ist Partner aller olympischen und nichtolympischen Sportarten und Verbände. Die Gründung erfolgte mit Unterstützung des Jugend- und Sportministeriums.
Kampagnen/Aktionen:
Schriftliche Informationsmaterialien sowie eine Wanderausstellung wurden erstellt und Tagungen durchgeführt.
Gemeinsam mit dem französischen Radsportverband und der ASO konnten seit einigen Jahren alle Nachwuchsradfahrer an Sensibilisierungsprogrammen teilnehmen. Unter Einbeziehung professionneller Schauspieler scheinen Rollenspiele besonders gute Ergebnisse zu bringen. Auch weitere relevante Personen wie Ärzte, Trainer und Radsportmanager nehmen teil.
Ein Netz von ehrenamtlichen Referenten, 70 % sind Ärzte, stehen regionalen und lokalen Initiativen für deren Antidopingaktionen zur Unterstützung zur Verfügung.
Eine spezielle Fortbildung wurde für Apotheker entwickelt, eines für Ärzte ist in Arbeit.