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Präsentation Team Rothaus 2006

von Radelspatz, März 2006



Gerstensaft und der Geist von Lance Armstrong

Nein, nach einem kühlen Bier war mir eigentlich nicht zumute als ich mich am 11.03.2006 auf den Weg durch den tiefverschneiten Schwarzwald in Richtung Freiburg machte. In der Breisgau-Metropole, mittlerweile Heimat bzw. Trainingslagerstandort diverser Profi-Radler, fand im Rahmen der "bike-aktiv"-Messe die Vorstellung der Teams Rothaus statt. Der Teams? Mehrzahl? Richtig! Denn seit den Anfängen im Jahr 2000 ist die Mannschaftsfamilie grösser geworden und besteht nun aus dem Damen-Team Rothaus Vita Classica ( mit Elke Gebhardt und der Junioren-Weltmeisterin 2003 Bianca Knöpfle ), der Mountainbike-Mannschaft Rothaus Cube, Team Tannenzäpfle und, last but not least, der Elite- u. U23-Mannschaft Team Rothaus Cycling. Auf letztere ( bzw. auf die knackigen Waden der Fahrer derselben ) wollte ich mein Augenmerk bzw. den Fokus meiner Kamera richten.

 

Frauen-Team
Rothaus Vita Classica
MTB-Team
Rothaus Cube


Wie sich bald herausstellte, hätte ich mir vorher noch ein grosses Weitwinkel-Objektiv für meine neue Kamera kaufen sollen. Das lag weniger am Körperbau von SWR3-Moderator Uwe Groke, der sich selbst als den "kleinen, dicken Mann mit der schwarzen Mütze" bezeichnete ( sicher nur, um den doch sehr zahlreichen Zuschauern die Unterscheidung zwischen ihm und den Aktiven zu erleichtern ) als an den Ausmaßen der Bühne, auf welcher sich zum Warm-Up sämtliche Fahrer und Fahrerinnen aller Teams zeitgleich versammelten ( inklusive jeweils eines Musters ihres Arbeitsgeräts ). Danach ging es aber etwas übersichtlicher weiter, als die Mannschaften im Halbstunden-Takt einzeln vorgestellt wurden.

 



Das gab mir die Gelegenheit, mich zwischendurch zur Pressekonferenz des Teams Rothaus Cycling zu verdrücken. Diese fand im überschaubar kleinen Kreis statt. Einerseits war es traurig, dass recht wenig Medienvertreter der Einladung gefolgt waren. Andererseits gab es Teamchef Holger Petermann jedoch die Möglichkeit, uns ergänzend zu den Fakten aus der nett und informativ gestalteten Pressemappe Werdegang, Philosophie und Ziele des Teams auseinanderzusetzen.

 

Team Rothaus Cycling


Seit der Teamgründung im Jahr 2000 versucht man mit konsequenter Aufbauarbeit, junge Fahrer aus den zahlreichen Vereinen der Region ab der Juniorenklasse bis zur Profi-Reife auszubilden. Trotz der räumlichen Nähe zu Merdingen war zwar bisher noch kein neuer "Ulle" dabei, aber Fahrer wie René Weissinger ( aktuell Skil-Shimano ), Alexander Gut und Stefan Heiny ( beide aktuell Team Lamonta ) konnten erfolgreich ins Profilager wechseln. Aussichtsreichster Kandidat für die Fortsetzung dieser Tradition könnte Benjamin Stauder sein, der sich mit seinen guten Allroundfähigkeiten in den U23-Nationalkader gefahren hat und von Holger Petermann als der kompletteste Fahrer beschrieben wird. Erfahrung im Profigeschäft hat man bei Team Rothaus übrigens selbst schon gesammelt, als die Mannschaft 2002 mit einer GSIII-Lizenz ausgestattet war. Der finanzielle und personelle Aufwand war aber, trotz der guten Sponsorenunterstützung, auf lange Sicht nicht zu stemmen und so entschloss man sich zur Rückkehr ins Amateurlager. Trotzdem scheint mir Teamchef Holger Petermann den Gedanken an eine Profilizenz noch nicht gänzlich verdrängt zu haben. Vielleicht trägt auch die Tatsache, dass Hauptsponsor Rothaus ( für die Nicht-Biertrinker: Badische Staatsbrauerei Rothaus AG ) den Vertrag um weitere 3 Jahre verlängert hat, dazu bei.

 



Sponsoreninterview

Ebenfalls bis zum Saisonende 2008 wird der Fahrradhersteller TREK die Rennmaschinen stellen, was Moderator Uwe Groke auf der Bühne zu der Vermutung veranlasste, die Fahrer seien nun sicherlich vom "Spirit dieses bekannten Texaners" beseelt. Nun, wie es um den mentalen Zustand der Radler bestellt ist und ob sie sich fortan geistig im 7. Radsport-Himmel bewegen, kann ich nicht sagen. Sicher ist jedoch, dass sie offensichtlich alle zufrieden mit ihrem fahrbaren Untersatz sind.

 



Christoph Kindle
"der Leitwolf"

Auf demselben (also, dem fahrbaren Untersatz) werden neben dem bereits erwähnten Benjamin Stauder für das Team Rothaus Cycling künftig unterwegs sein: Timo Albiez, Jan Jagmann, Frank Scherzinger, Daniel Heizmann, Hans Hanebeck, Nico Schneider, Philip Tellen, Sören Hofmann, Martin Lang und Christoph Kindle. Letzterer wird, da der U23 entwachsen, den "Leitwolf" für den Teil der Mannschaft machen, die am LBS-Cup teilnimmt ( für den interessierten Leser nördlich des Weisswurst-Äquators: es handelt sich um eine Rennserie in Baden-Württemberg ). Vielleicht gelingt Kindle, der zudem für die Studenten-WM Ende März in Antwerpen nominiert ist, ja der grosse Wurf und er erfüllt Holger Petermanns Wunsch nach einem Gesamt-Einzelsieg in ebendieser Rennserie. Ein weiterer Schwerpunkt wird natürlich die U23-Bundesliga sein. Zielvorgabe hier: eine Top-6-Platzierung in der Mannschaftswertung. Der Grundstein könnte am 08.04.2006 beim Bundesliga-Rennen in Fürth gelegt werden.

 

Der erste Renneinsatz der Saison wartete am 12.03.2006 in der Schweiz auf die Fahrer und so verschwanden sie auch, zivil gekleidet und gestärkt mit einem Hefegetränk als Betthupferl, zügig Richtung Jugendherberge. Nachdem die nunmehr verhüllten Radlerwaden meinen Blicken entschwunden waren, kämpfte auch ich mich entlang der Ausstellerstände zurück Richtung Ausgang und begab mich, stolz, den Verlockungen in Form von Trinkflaschen-Sondereditionen, günstigen Trikots und Radschuhen zu Messerpreisen widerstanden zu haben, auf den Heimweg. Nach einem kühlen Bier stand mir immer noch nicht der Sinn, aber ich habe mich über eine gelungene Veranstaltung freut, die ich in diesem Rahmen nicht erwartet habe.

 




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