In Deutschland ist der Unterschied zwischen der allgemeinen Wahrnehmung und dem Interesse der Fans immens groß. Die Öffentlichkeit findet sich fast nur dann am Streckenrand oder vor den TV-Geräten wieder, wenn Erik Zabel, Jan Ullrich, Jens Voigt oder Andreas Klöden fahren. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Tour de France. Spätestens vielleicht seit der vergangenen Saison dürfte aber auch die Deutschland-Tour aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden.
Aus sportlicher Sicht konnten sich die genannten Fahrer – mit Ausnahme von Klöden - in der abgelaufenen Saison auszeichnen. Ullrich fiel durch seinen erneut fehlgeschlagenen Versuch auf, Lance Armstrong bei der Tour de France zu bezwingen. Er wurde Dritter und bei der Deutschland-Tour wurde er Zweiter. Damit blieb er etwas hinter den hoch gesteckten Erwartungen, enttäuscht hat er aber deswegen nicht.
Sein Teamkollege Zabel siegte bei dem Klassiker Paris-Tours, nachdem er die Tour de France erzwungenermaßen auslassen musste. Zudem gelang ihm der Sieg beim Rennen „Rund um den Henninger Turm“, weshalb die Öffentlichkeit nun annehmen könnte, dass Zabel ein erfolgreiches Jahr gehabt habe… Dass es auch gleichzeitig seine einzigen Siege waren, braucht hingegen dem geneigten Fan nicht gesagt zu werden.