Die 4. Etappe ging über 189 Kilometer von Verviers nach La Gileppe. Eine schwere Etappe durch die Ardennen. Habe mich aber wieder richtig gut gefühlt. Bei Kilometer 110 kam ein ziemlich schwerer Berg, der auch bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gefahren wird - la Redoute. Dort riss das Feld komplett auseinander. Ich war direkt hinter der ersten Gruppe mit acht Mann und hatte gerade mal einen Rückstand von knapp 100 Metern.
Auf der Abfahrt dann das Pech. Die Straße war voller Kies, ich fahre drüber und habe Hinterraddefekt. Zum Glück war Sebastian Siedler bei mir, der mir ohne zu zögern sein Hinterrad gab. Hätte ich auf den Materialwagen warten müssen, hätte ich wesentlich mehr auf die Spitze verloren, so hatte ich nur 1 Minute verloren. Ich kämpfte mich mit Hilfe von Steffen Radochla wieder bis an die Spitze des Feldes. Hier hieß es jetzt festbeißen bis ins Ziel, da das Aufholen nach dem Defekt ganz schön Körner gekostet hatte.
Mein Pech hielt jedoch an: 10 Kilometer später hatte ich wieder Laufradschaden - diesmal war eine Speiche rausgeflogen. Die Situation war dieses Mal aber wesentlich einfacher - es war flacher, eine große Gruppe fuhr geschlossen ein einheitliches Tempo und der Materialwagen war näher dran, so dass der Wechsel recht schnell vollzogen werden konnte. So konnte ich dann auch recht schnell wieder zum Feld aufschließen.
Am 2 Kilometer langen Schlussanstieg konnte ich dem Tempo der Schnellsten dieser Gruppe folgen und wurde am Ende 17.
Am Anfang der Etappe fuhr heute eine 13-köpfige Außenseitergruppe raus, von uns David Kopp und Björn Schröder mit dabei. Björn sicherte sich fünf der sechs Bergwertungen und holte sich damit das Trikot des besten Kletterers. Bis auf drei Fahrer holten wir die Spitzengruppe nach und nach wieder ein. Es gewann Erwin Thijs vor David Kopp.
Ich konnte heute meine vordere Gesamtplatzierung halten. Bin nach wie vor 6. mit 34 Sekunden auf den Führenden.