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JJ's Oma und der wahre Gewinner von Mailand - San Remo

Von Susan Ticknor Westemeyer, Übersetzung: Marcus



Die Schlagzeile der Woche ist zweifellos "J.J." -- Jörg Jaksche, der das "Race to the Sun" am allerersten Tag entschied. Meine ersten Erinnerungen an ihn gehen zurück als er 1999 als Milchgesicht zum Team Telekom stieß. Im Jahr zuvor hatte er die Tour als 18. für Polti beendet und es wurde ein Platz unter den Top Ten mit dem neuen Team von ihm erwartet. Aber wie viele andere auch wurde er ein Opfer der matschigen Passage de Gois, wobei er allein auf der zweiten Etappe über 19 Minuten verlor, ein Abrutscher, dem er anscheinend nicht gewachsen war. Er erreichte das Ziel der Tour, aber halbherzig als hätte er jede Hoffnung aufgegeben, irgendetwas zu erreichen.

 

Im Schnelldurchlauf nach 2001. Er verließ Telekom und floh zu Manolo Saiz und ONCE nach Spanien. Paris-Nizza, sechste Etappe. Jörg ist zweiter im Gesamtklassement, nur 11 Sekunden zurück und seine Chancen, den Führenden Peter van Petegem im 10 km Zeitfahren zu überholen werden als hoch eingeschätzt. Viele Beobachter sehen ihn bereits als Gesamtsieger. Selbst Manny Saiz verlässt die Fahrer, die er gerade bei Tirreno-Adriatico betreut und macht sich auf die lange Autofahrt nach Frankreich, um seinen potenziellen Champion zu unterstützen. Und was passiert? Die Nerven gewinnen die Oberhand und JJ wird zum "grossen Verlierer des Tages", auf dem 16. Platz des Tages, beinahe eineinhalb Minuten hinter dem Sieger und mit dem Sturz auf den 8. Gesamtplatz. "Selbst meine Oma hätte besser fahren können," sagte er bitter.

 

Noch ein Schnelldurchlauf, diesmal bis 2004, und wieder ein anderes Team. JJ greift beim Bergzeitfahren der Tour Med an, um sowohl die Etappe als auch die Tour zu gewinnen. Ein paar Wochen später gewinnt er das Eröffnungszeitfahren bei P-N und ist in der Lage, diese Führung in den nächsten Gesamtsieg zu verwandeln.

 

Sind die Nerven, die Selbstzweifel, die Unsicherheit verschwunden? Ist es einfach eine Frage der Reife? Bjarne Riis sagt, die Geheimnisse des Teamerfolgs seien beste Ausrüstung und harte Arbeit -- bis zu 15 Stunden am Tag! Aber offensichtlich ist er auch ein meisterhafter Psychologe, der weiß, was er zu JJ sagen muss, um dass aus ihm herauszuholen, was viele in ihm vermuteten, was aber vorher niemals bewiesen wurde.

 

Und Jörg’s Oma ist wahrscheinlich froh, ihm das Fahren zu überlassen...

 

Mailand-San Remo kommt rasend näher und bringt noch mehr Spekulationen mit sich, wer gewinnen wird und wer nicht, scheint mir. Cipo ist krank und unsicher. Zabel klettert gut, aber kann kaum einen Sprint dieses Jahr gewinnen. McEwen ist krank und weiß noch nicht, ob er fährt. Petacchi gewinnt so gut wie jeden Sprint, ist aber nicht gerade als Kletterer bekannt. Vinokurov’s drei P-N Etappensiege bringen ihm die Favoritenrolle. Hincapie wurde fünfter bei P-N und würde gerne gewinnen. And lasst uns seinen Boss nicht vergessen, der immer für einen Sieg gut ist.

 

Was ich denke, wer gewinnt? Ohne Zweifel der Radsportfan! Es ist immer aufregend, die Primavera anzuschauen, die "wirkliche" Eröffnung der europäischen Strassensaison!

 



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