Hajo Seppelt und seine Kollegen der ARD-Doping-Redaktion lösten mit ihren Recherchen und ersten Berichten zu den Doping- und Korruptionsvorgängen innerhalb der russischen Leichtathletik bis dato nie da gewesene Erschütterungen im internationalen Sport aus. War zuerst die Leichtathletik bis in die obersten Spitzen der IAAF betroffen und musste reagieren, kam dann das gesamte russische Sportsystem durch die Enthüllungen über die Doping-Manipulationen während der Olympischen Winterspiele in Sotschi auf den Prüfstand. IOC und WADA mussten reagieren. Bis heute sind die Folgen noch nicht abzusehen und IOC und WADA stehen nicht unbedingt als souveräne Akteure da.
Viele Gräben zwischen Organisationen, auch zwischen Sportverbänden, Anti-Doping-Agenturen und auch zwischen Athleten verschiedener Organisationen sind tief und scheinen teils unüberwindlich. Der Staat Russland sitzt mittendrin und und spielt mit seinem Einfluss, reizt Grenzen gekonnt aus. Das weltweite IOC-Funktionärsgeflecht spielt mit.
In seinem Buch nehmen die Recherchen zu und in Russland viel Raum ein, er berichtet von den Anfängen und fasst die Entwicklungen bis Anfang 2019 zusammen. Er zitiert aus den verschiedenen TV-Dokumentationen zum Thema und gibt Einblicke in die investigative Arbeit mit den Problemen, die sich auf diesem sensiblen Feld stellen.