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Platz 19 - Adam Toupalik

Adam Toupalik

Tschechien

09.05.1996

 

Fahrertyp: Cylocrosser

Wichtigster Erfolg: Etappensieg Arctic Race of Norway (2.HC) 2018

Team 2018: Corendon - Circus (CT)

Stagiaire: -

Team 2019: Corendon - Circus (PCT)

Beste Mock-Platzierung: neu

Web: twitter.com/adamtoupalik

 

Der 31. Januar 2016. Zolder. Mittagszeit. Es war der glücklichste Moment seiner sportlichen Karriere. Es war eine schwere Saison mit einer längeren Krankheit im November und Dezember, die Resultate blieben eigentlich komplett aus. Aber jetzt hatte er es geschafft. Mit einer Attacke kurz vor dem Ziel hatte er seine letzten Konkurrenten abgeschüttelt, jetzt fuhr er solo zum Ziel. Noch ein mal umdrehen, 30m Vorsprung. Die Arme gehen nach oben. Wippen um das Publikum zum Jubeln animieren. Im verschmutzten Gesicht ist Glückseligkeit zu erkennen. Noch ein mal umdrehen, auch nach hinten jubeln, der Zielstrich kommt näher, er steht fast still. Wieder gehen die Arme in die Höhe. Er ïberquert den Zielstrich, klopft sich auf die Brust. Weltmeister der U23 im Cyclocross.

Zufrieden sackt er auf seinen Lenker. Die Glocke klingelt. Zwei belgische und ein italienisches Trikot fliegen an pfeilschnell ihm vorbei. Er knickt, als ob er sich selbst zustimmen wollte. Zuschauer winken. Toupalik strahlt, denn dies ist der Höhep...Moment. Glocke? Pfeilschnell? Die Zuschauer winken nicht, sie zeigen auf die Strecke und rufen.

 

Der Tscheche hatte sich um eine Runde vertan. Als er es selbst bemerkte, hatte er rund 80m Rückstand auf Iserbyt, Hermans und Bertolini. Desillusioniert und nach dem finalen Angriff mit Vollsprint ausgepowert, machte er sich auf die Verfolgung. Dass die Drei nochmal stellte und Quinten Hermans und den Italiener noch ein mal abhängen konnte, grenzt fast schon an ein Wunder. Den Sprint gegen Iserbyt aber verlor er. Silber war ein schaler Trost.

Doch auch auf der Straße ist der 22 Jährige eine echte Hausnummer geworden. Als Junior, auch damals war er vor allem Crosser, wurde er sowohl nationaler Zeitfahr- als auch Straßenmeister. Bei der EM wurde er im Zeitfahren Achter. In den ersten drei Jahren als U23 Fahrer kam allerdings an Ergebnissen auf der Straße nicht viel rum. Der siebte Gesamtrang bei der Tour Alsace (2.2) war eigentlich der Höhepunkt.

Doch das änderte sich dieses Jahr radikal. Platz sechs bei der leicht hügligen und mit Prolog (Platz 9) versehenen Boucles de la Mayenne (2.1), Platz vier beim schweren Kurs der nationalen Meisterschaft der Elite, Platz sechs bei der sehr schweren Heim-EM und als Höhepunkt der Solosieg beim Arctic Race of Norway (2.HC), dem wohl höchstklassigstem Sieg eines U23 Fahrers dieses Jahr.

Dies alles hat er erreicht, obwohl zwei erschwerende Faktoren gegen ihn arbeiteten:

1. Er ist Crosser und hatte nur eine sehr beschränkte Sommerkampagne.

2. Mathieu van der Poel ist Teamgefährte und absoluter Kapitän in der Mannschaft.

 

Toupalik kann gut klettern, wobei er dies bisher nur bei schweren Eintagesrennen und der Tour Alsace beweisen konnte. Die richtig schweren U23 Rundfahrten hat er nie absolviert. Außerdem ist er – wie es sich für einen Crosser gehört – sehr explosiv und selbst im Zeitfahren steht er absolut nicht still.

Wenn er – mit Blick auf die Cross Saison – bei der WM starten darf, ist er sicherlich der tschechische Kapitän und als solcher nicht chancenlos im Kampf um Edelmetall.

Nächstes Jahr wird er höchstwahrscheinlich bei Corendon, das allerdings eine Kategorie aufsteigt, bleiben und somit Profi werden. Seine zwei Probleme bleiben somit in Takt, ein besseres Straßenprogramm allerdings wird er wohl auch genießen können. Und vielleicht wird sein Winterprogramm dann auch ein wenig angepasst.

 

nominiert von ogkempf


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