Wenn über Suchtgefahren gesprochen wird, die mit Sport einher gehen, wird meist auf Drogen wie Alkohol, Kokain, Heroin und andere verwiesen.
Eine hohe Gefahr geht jedoch auch von Essstörungen aus, die insbesondere für Sportler und Sportlerinnen zur Gefahr werden können, die sehr auf auf ihr Gewicht achten müssen, wie es bei Ausdauersportarten, Gewichtsklassen-Sportarten und Sportarten, in denen die Körperästhetik eine wichtige Rolle spielt, der Fall ist. Sportler*innen dieser Sportarten unterliegen bereits häufig der Gefahr, mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln Einfluss auf ihr Gewicht zu nehmen.
Der Radsport ist eine Paradedisziplin dafür, gerade in den letzten Jahren ist hier eine Wandlung der Fahrer*innen zu immer weniger Gewicht erkennbar. Aber auch aus dem Turnen und der Rhythmischen Sportgymnastik liegen über Jahrzehnte viele Berichte vor, die die Zwänge beschreiben, denen junge Mädchen ausgesetzt sind.
Essstörungen liegen häufig in verschiedenen Kombinationen vor. Anorexia, die klassische Magersucht kann sich z. B. verbinden mit der Bulimie, dem Ess-Brech-Verhalten. Schwere Gesundheitsschäden bis hin zum frühen Tod sind damit häufig die Folge. Oft gibt es keine Heilung. Die Kranken leiden ein Leben lang, und lernen sie dennoch damit umzugehen, kann es geschehen, dass eine andere Sucht, wie die Abhängigkeit von Alkohol und anderen Drogen sich anschließen.
Essstörungen im und durch den Sport werden vom Umfeld oft erst viel zu spät erkannt und nicht selten in Kauf genommen. Da die besonderen Gefahren bekannt sind, wäre eine Prävention möglich und wünschenswert. Insbesondere im Hochleistungssport dürfte allerdings der institutionelle Leistungsdruck den Blick darauf verstellen und die Leugnungsspirale fördern.