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Sport, Doping, Suchtgefahr



Essstörungen, Magersucht, Bulimie

Wenn über Suchtgefahren gesprochen wird, die mit Sport einher gehen, wird meist auf Drogen wie Alkohol, Kokain, Heroin und andere verwiesen.

 

Eine hohe Gefahr geht jedoch auch von Essstörungen aus, die insbesondere für Sportler und Sportlerinnen zur Gefahr werden können, die sehr auf auf ihr Gewicht achten müssen, wie es bei Ausdauersportarten, Gewichtsklassen-Sportarten und Sportarten, in denen die Körperästhetik eine wichtige Rolle spielt, der Fall ist. Sportler*innen dieser Sportarten unterliegen bereits häufig der Gefahr, mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln Einfluss auf ihr Gewicht zu nehmen.

 

Der Radsport ist eine Paradedisziplin dafür, gerade in den letzten Jahren ist hier eine Wandlung der Fahrer*innen zu immer weniger Gewicht erkennbar. Aber auch aus dem Turnen und der Rhythmischen Sportgymnastik liegen über Jahrzehnte viele Berichte vor, die die Zwänge beschreiben, denen junge Mädchen ausgesetzt sind.

 

Essstörungen liegen häufig in verschiedenen Kombinationen vor. Anorexia, die klassische Magersucht kann sich z. B. verbinden mit der Bulimie, dem Ess-Brech-Verhalten. Schwere Gesundheitsschäden bis hin zum frühen Tod sind damit häufig die Folge. Oft gibt es keine Heilung. Die Kranken leiden ein Leben lang, und lernen sie dennoch damit umzugehen, kann es geschehen, dass eine andere Sucht, wie die Abhängigkeit von Alkohol und anderen Drogen sich anschließen.

 

Essstörungen im und durch den Sport werden vom Umfeld oft erst viel zu spät erkannt und nicht selten in Kauf genommen. Da die besonderen Gefahren bekannt sind, wäre eine Prävention möglich und wünschenswert. Insbesondere im Hochleistungssport dürfte allerdings der institutionelle Leistungsdruck den Blick darauf verstellen und die Leugnungsspirale fördern.

 



Artikel zum Thema Essstörungen im Sport



2003 Out of order: Eating Disorders - Part 1 and 2

cyclingnews brachte 2003 aufschlussreiche Berichte von Profi-Radsportlerinnen, die mit Essstörungen zu kämpfen hatten und beschrieb unter welchen Sportbedingungen sich diese Probleme entwickelten.

 

cyclingnews: Out of order: Eating Disorders - Part 1 and 2, December 2003

 

Die Gegebenheiten dürften sich kaum zum Besseren gewendet haben.

 



2004 BISp: Ess-Störungen im Leistungssport

>>> Bundesinstitut für Sportwissenschaft

Ess-Störungen im Leistungssport

Ein Leitfaden für Athlet/innen Trainer/innen, Eltern und Betreuer/innen, Bonn 2004

 

Obwohl der Leitfaden schon aus dem Jahr 2004 stammt, ist er aktuell.

 



2012 Krentz: Essstörungen bei Jugendlichen im Hochleistungssport

Eva-Maria Krentz: Essstörungen bei Jugendlichen im Hochleistungssport, Eine Analyse sportbezogener Einflussfaktoren , Dissertation

 

Zitat:

Im Streben nach Bestleistung im internationalen Konkurrenzkampf versuchen Athleten, ihr Leistungspotential immer weiter auszureizen. In Sportarten, in denen ein geringes Körpergewicht von Vorteil ist, kann eine Gewichtsreduktion zu einer Leistungssteigerung beitragen. Immer wieder werden Fälle publik, in denen die Fokussierung auf Ernährung und Gewicht in Kombination mit einem hohen Leistungsdruck zu einer Essstörung geführt haben. Die Eiskunstläuferin Eva-Maria Fitze gab beispielsweise mit 17 Jahren öffentlich bekannt, an einer Bulimie zu leiden und unterbrach ihre Karriere. Die amerikanische Kunstturnerin Christy Henrich verstarb im Alter von 22 Jahren an multiplem Organversagen als Folge ihrer bulimischen Erkrankung (Beispiele entnommen aus Lebenstedt, Bußmann und Platen, 2004).

Das wissenschaftliche Interesse an Essstörungen bei Athleten begann Anfang der 80er Jahre und stieg in den 90er Jahren deutlich an. Mittlerweile umfassen die Studien ein breites Sportartenspektrum mit verschiedenen Altersbereiche

n und Leistungsniveaus. Unterschiede in den Studienergebnissen lassen vermuten, dass es keinen einfachen Zusammenhang zwischen Sport und Essstörungen gibt, sondern dass nach verschiedenen Aspekten wie Leistungslevel und Sportart differenziert werden muss. Zur Ätiologie von Essstörungen speziell bei Athleten gibt es wenig empirisch abgesichertes Wissen, hier mangelt es vor allem an Längsschnittstudien (Thompson & Sherman, 2010).



2017 Magersucht und Bulimie: Essstörungen bei Sportlerinnen und Sportlern

Dieser Artikel der Seite Trainingsworld beschreibt die Symptome und Gefahren von Essstörungen übersichtlich.

trainingsworld: Magersucht und Bulimie: Essstörungen bei Sportlerinnen und Sportlern , 4.10.2017

 


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