Mike Teunissen
Niederlande
25.08.1992
Fahrertyp: Klassiker
Wichtigster Erfolg: U23 Weltmeister Cyclocross 2013
Team/Verein 2014: Rabobank Development Team
Stagiaire: -
Team 2015: ???
Beste Mock-Platzierung: 36. ( 2013)
Web: www.miketeunissen.nl/
Bereits letztes Jahr schaffte Mike Teunissen den Sprung in die Mock List. Dort stand beim Fahrertyp noch das böse A-Wort. Obwohl das auch dieses Jahr noch zutreffend wäre – Hügel bewältigt der Niederländer noch immer gut und auch im Sprint hat er an Explosivität nichts eingebüßt – schien es doch an der Zeit, ihn von diesem Makel zu befreien. Mike Teunissen ist ab jetzt offiziell inoffizieller Klassikerspezialist.
Das kommt vor allem durch ein Rennen, welches er letztes Jahr bereits als Hauptziel ausgegeben hatte, bevor es dann ausfiel: die U23-Version von Paris – Roubaix.
Die den Straßenambitionen zuliebe verkürzte Crosssaison verlief für den Ijsselsteiner schlechter als erhofft. Die halbe Kraft, mit der er die Saison bestreiten wollte, reichte nicht, um gegen van der Poel und van Aert um Siege mitzufahren, was für den amtierenden Weltmeister selbstverständlich das Ziel gewesen wäre.
Die Straßensaison begann ebenfalls mäßig. Nach dem Abgang van Baarles sollte Teunissen im Rabo-Team eine wesentlich freiere Rolle bekommen als im Vorjahr. Profitieren konnte er davon anfangs kaum, zumindest gemessen an den Erwartungen, die man an den Niederländer richtete.
Für die meisten U23 Fahrer wären Platz sechs bei der Le Triptyque des Monts et Châteaux (2.2) und Platz fünf bei der Ronde van Vlaanderen (1.NC) natürlich bereits ein gelungenes Frühjahr. Für den Rabobank-Kapitän war es okay. Die kommenden, wichtigen Rennen, die Tro-Bro Leon (1.1), die Tour de Bretagne (2.2) und vor allem die Olympia's Tour (2.2) lieferten allerdings nichts Zählbares.
Den Zähler auf eins stellte er eine Woche nach dem dritten Platz des Omloop der Kempen (1.2) bei Paris - Roubaix U23 (1.2U) am 1. Juni. Er dominierte das Rennen nach Belieben und konnte sein erstes Saisonziel zu seinem ersten Saisonsieg transformieren.
Nur vier Tage später trat Teunissen bei der Boucles de la Mayenne (2.1) an. Im Prolog wurde er Vierter, einen Platz hinter Mathieu van der Poel und fünf Sekunden hinter dem Sieger Engoulvent. Am nächsten Tag setzte er sich im Finale mit sechs weiteren Fahrern ab. Er wurde Dritter und übernahm die Führung. Diese konnte er am Schlusstag nicht verteidigen, er beendete die Rundfahrt auf Platz drei.
Bei der Ster ZLM Toer (2.1) erreichte der 21 Jährige drei Top10-Ergebnisse; Platz acht im Sprint eines kleinen Feldes auf der Limburg-Etappe; Platz fünf hinter Gilbert, Wellens, Martens und Meersman auf der Königsetappe nach La Gileppe und Platz zehn im Massensprint der Schlussetappe. Fast würde man das böse A-Wort wieder in den Mund nehmen wollen. Vor allem, da Teunissen drei Tage später bei der nationalen Meisterschaft im Zeitfahren nur Steven Lammertink den Vortritt lassen musste. Lange Zeitfahren gelten neben echten Bergen doch als Schwachstellen im Panzer des Utrechters.
Wieder drei Tage später war er auf dem Weg zur nationalen Meisterschaft. Eine kleine Gruppe musste den Titel im Sprint ausmachen, Teunissen war nominell klar der Schnellste. Doch 200m vor dem Ziel legte es ihn böse auf den Asphalt. Folgen waren der Titel für den krassen Außenseiter Tim Kerkhof und ein DNF und ein Monat Pause für Teunissen.
Nach diesem herben Dämpfer am Ende einer ganz starken Periode kann der Crosser mit seinem Aufbau Richtung WM beginnen. Neben Mathieu van der Poel wird er sicherlich der Kapitän der Niederländer sein.
Das Team für nächstes Jahr scheint er sich indes aussuchen zu können. Es heißt, dass sich sowohl der Belkin-Nachfolger Lotto als auch Giant die Dienste des Niederländers sichern wollen. Dessen Crosskarriere scheint nach der schwachen Cross- und der letztendlich doch sehr starken Straßensaison jedenfalls erstmal in den Hintergrund gerückt.
nominated by Ocana, Offi, ogkempf, olisimpson22, virtualprofit, Mike Teunissen, Silvio Herklotz & Tiesj Benoot, presented by ogkempf