Thomas Boudat
Frankreich
24.02.1994
Fahrertyp: Sprinter, Rouleur
Wichtigster Erfolg: Sieger ZLM Tour 2014
Team 2014: Vendée U
Stagiaire: -
Team 2015: Team Europcar
Beste Mock-Platzierung: Neu
Web: twitter.com/La_Boud www.facebook.com/thomas.boudat
Geboren wurde der junge Franzose Thomas Boudat in Langon, in der Nähe von Bordeaux. In dieser Gegend wachsen bekanntlich einige der besten Weine der Welt und wie der Zufall es so will, kommt Thomas aus eben einer solchen Familie. Während er sich auf der einen Seite seiner Karriere auf dem Vélo widmet, studiert er auf der anderen Seite Önologie und arbeitet mit seinen Eltern auf dem Weingut der Familie. Darüber hinaus ist Thomas der Enkel von Joseph Cigano, der in den 1950er Jahren die Tour de France fuhr und auch mit Alain Cigano ist er verwandet. Auch dieser fuhr die Tour de France.
So ist es logischerweise nicht weiter verwunderlich, dass Thomas eines Tages auch gerne zur Tour möchte. Bevor er sich diesen Traum verwirklichen will, stehen für Thomas erst noch die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro auf dem Programm. Denn bei aller Liebe für die Tour de France: Thomas kommt von der Piste und ist dort bereits in jungen Jahren extrem erfolgreich.
Seite Bahnzeit verband Thomas bereits zur Juniorenzeit immer wieder mit Ausflügen auf die Straße. So schaffte er 2012 zwei Top5-Etappen beim GP Rüebliland und wurde im gleichen Jahren Europameister der Junioren im Punktefahren.
Während in seinem ersten U23-Jahr die wirklich interessanten Ergebnisse auf der Straße fehlen, schlug Thomas hier in erster Linie auf der Bahn zu. Französischer Meister im Omnium und im Punktefahren und U23 Europameister im Punktefahren und im Madison zusammen mit keinem geringeren als Bryan Coquard. Dazu gesellen sich ein paar ordentliche Plätze bei UCI-Straßenrennen und ein paar Erfolge bei kleineren französischen Rennen.
Im aktuellen Jahr sollten dann auch die Straßenresultate interessanter werden. Diesen gelingt es dennoch sehr schwer vom Paukenschlag abzulenken, der Thomas während der Bahnrad Weltmeisterschaft im kolumbianischen Cali gelang. Er wurde nämlich Weltmeister im Omnium, der neuen Trendsportart junger Radsporttalente. Von den sechs Teildisziplinen konnte Boudat mit der Elimination und dem Punktefahren gleich zwei gewinnen und am ersten Tag schon einen Riesenschritt zum Titel machen. Am zweiten Tag konterte er die Angriffe von Ed Clancy bravourös und sicherte sich so den Titel.
Rund einen Monat später qualifizierte sich Thomas dann für unsere schöne Mocklist. Bei der Côte Picarde (1.Ncup) musste er sich noch Jens Wallays geschlagen geben, doch zwei Tage später siegte er bei der ZLM tour (1.Ncup) vor dem Dänen Mads Würtz Schmitz und seinem Landsmann Marc Sarreau. Thomas legte bei der Tour de Bretagne (2.2) mit einem zweiten und einem vierten Etappenrang nach und konnte auch bei der Paris-Arras Tour (2.2) mehrfach in die Top Ten fahren. Während der Europameisterschaft verpasste er das Podium im Straßenrennen nur knapp und wurde am Ende Vierter.
Dem ein oder anderen dürfte es bekannt vorkommen. Junger und schneller Franzose kommt von der Bahn und ist dort über alle Maßen erfolgreich. Da kann Thomas machen was er will, doch der Vergleich mit Bryan Coquard ist natürlich unausweichlich. Beide haben in der Tat diese erfolgreiche Bahnzeit und auf der anderen Seite gibt es doch einen ziemlichen Unterschied. Bryan ist schnell und explosiv, während es Thomas mehr über seine immense Ausdauer richtet. Beide werden in der Saison 2015 Teamkollegen werden und gemeinsam für das Team Europcar am Start stehen. Doch damit nicht genug. Coquard als amtierender Vize-Olympiasieger im Omnium von London will in Rio de Janeiro in dieser Disziplin genauso an den Start gehen wie Thomas Boudat als aktueller Weltmeister. Da kann der eine Startplatz schon für gewisse Reibereien sorgen. Bei den beiden jungen motivierten Rennfahrern sollte es vor allem ein spannendes Kräftemessen auf Bahn und Straße geben. Die beiden bezeichnen sich dennoch als Freunde.
Bevor es soweit ist, geht es für Thomas nach Ponferrada. Dort wird er das Straßenrennen bestreiten und als Ersatzfahrer für das Zeitfahren bereit stehen. Für mich nimmt Thomas Boudat dort eine Außenseiterrolle ein, wenn es tatsächlich gelingen sollte die Reste des Feldes zusammen zu halten oder wenn sich eine kleine Gruppe um das Regenbogentrikot im Sprint streiten sollte. Die nötige Rennhärte und den Sprint dafür sollte der Franzose auch mitbringen. Boudat beschreibt sich also am besten als zäher Fahrer mit Tempohärte, der zur Not einen richtig guten Sprint auspacken kann.
nominated by gardener, Ocana, ogkempf, virtualprofit, Mike Teunissen & Tiesj Benoot, presented by Ocaña