Toms Skujins
Lettland
15.06.1991
Fahrertyp: Hügel
Wichtigster Erfolg: 3. Europameisterschaft
Team/Verein 2013: Rietumu - Delfin
Stagiaire: -
Team 2014: ???
Beste Mock-Platzierung: 27. (2011)
Web: www.facebook.com/Tomashuns
Jung, blond, blauäugig sucht: Profiteam.
Seine Name ist Toms und wenn Sie Teamchef eines PCT oder PT Teams sind und Interesse haben, mindestens zwei spannende Jahre mit ihm verbringen zu wollen, dann lesen Sie weiter.
Natürlich, natürlich fällt zu allererst seine offensichtliche Behinderung auf. Er ist Lette. Wäre er Franzose, Belgier, Spanier oder Italiener, er hätte schon lange einen Partner gefunden. Aber in toleranten Zeiten wie diesen sollte dies kein Grund sein, ein Abenteuer links liegen zu lassen. Zumal Toms fließend englisch, russisch und französisch spricht. Seine Englischqualitäten stellt er regelmäßig in sehr lesenswerten Berichten auf Facebook zur Schau.
Diese Englischqualitäten werden noch weit überboten durch die Mathekenntnisse, die in Zeiten von zu früh eingesetzten Sprintzügen, funklosen Verfolgungsjagden und Problemen bei Gehaltszahlungen kein Luxus im modernen Radsport sind.
Auch im Sportunterricht glänzte der straight A student. Er war Judoka und wurde Dritter bei nationalen Meisterschaften und nahm an vielen internationalen Turnieren teil. Ein Jahr lang war er Goalie beim Eishockey, danach wechselte er zum Floorball, weil Eishockey zu teuer und zeitintensiv wurde. Erst mit fünfzehn tauschte er den Stock gegen das Rad ein. Zu Beginn absolvierte der Lette seine Kilometer vor allem auf dem Mountainbike, aber mehr und mehr wechselte er aufs Rennrad. Im Gegensatz zum Eishockey beeinflusste der Radsport s seine Schulleistungen nicht und er legte ein fantastisches Abitur hin.
Auch Abseits von Schule und Sport ist Toms Skujins vielseitig. Er besuchte die Musikschule, sang im Chor und bis zu seinem ersten U23 praktizierte er aktiv Volkstanz. Da vor allem Letzteres im harten Berufsradsport als Nachteil gewertet werden könnte, konzentrieren wir uns schnell auf genau dieses erste U23 Jahr, denn das war hervorragend. Er sammelte in einem Clubteam 19 Top-Ten-Platzierungen bei UCI Rennen, wobei der Höhepunkt sicher der zweite Platz beim GP Tartu (1.1) war.
Die Saison war so gut, dass er 2011 nicht nur zum französisch-lettischen La Pomme Marseillaise ging, er war dort auch sofort Kapitän. Die Saison begann sehr gut; ein vierter Platz bei der Classic Loire (1.1) und ein zweiter Platz bei der Ronde van Vlaanderen Beloften (1.NC) belegen dies, danach aber gingen langsam die Lichter aus. Skujins musste zu viele Rennen absolvieren, sein junger Körper streikte und Toms konnte kaum noch zeigen, was er konnte. Wegen der Vorsaison und dem starken Beginn schaffte er es in dem Jahr trotzdem in die Mock List.
Letztes Jahr verschwand er nicht nur von der Liste, sondern auch größtenteils aus den vorderen Rängen der Ergebnisse. Das 2011er Problem setzte sich fort. Obwohl er jetzt den gesamten Coupe de France und viele andere hochklassierte UCI Rennen fuhr, schaffte er nicht einmal ein Drittel der Punkte, die er im ersten U23 erfuhr.
In seinem vierten und letzten U23 Jahr kehrte er zurück nach Lettland, zu Rietumu. Weniger Rennen, mehr Ergebnisse lautete die Devise. Und die Ergebnisse sprechen Bände. Bereits im März gewann er bei der zweiten Etappe der Tour de Bilda (2.2) sein erstes UCI Rennen. Auch bei der Ronde van Vlaanderen Beloften (1.NC) konnte er als Siebter wieder glänzen. Dem zehnten Platz bei der von Boasson Hagen gewonnenen Tour of Norway (2.1) gingen drei Top 10 Resultate bei drei skandinavischen 1.2 Rennen voraus. Den Course de la Paix U23 (2.2U) gewann er mit einem Etappensieg als Bonus. Bei der lettischen Meisterschaft wurde er Dritter, was zum nationalen U23 Titel reichte.
Auf dem schweren EM Kurs in Olomouc kam er in der siebenköpfigen Elitegruppe zum Ziel. Hinter de Bie und Vakoc, aber vor Alaphillippe erkämpfte sich der 22jährige die Bronzemedaille.
Einen Monat später nahm ihn Rietumu zur Tour de Gouadeloupe (2.2) mit, wo Skujins auf neun Etappen sieben Top 10 Ergebnisse und Rang sieben in der Gesamtwertung erzielte.
Dass er nicht nur in Flandern und bei anderen schweren Eintagesrennen glänzen kann, zeigte er bei der Tour de l’Avenir (2.NC). Beim Saisonhöhepunkt der U23 Rundfahrer – zu denen Skujins nicht zählt – kam Toms als Neunter ins Endziel. Dieses Ergebnis zeigt natürlich, dass seine Form ausgezeichnet ist. Und demnach ist bei der WM absolut mit ihm zu rechnen! Und diese WM ist vermutlich – aufgrund der oben angesprochenen, tragischen Behinderung – die letzte Chance auf einen Profivertrag.
Abschließend muss noch eine Fehlvermutung aus der Mock List 2011 aufgeräumt werden: Toms damaliger Teamkollege Raivis Skujins ist kein Cousin oder dergleichen. Skujins ist ein sehr gängiger Nachname in Lettland und bedeutet so viel wie „Nadeln des Tannenbaums“. Und da mit dieser Information auch der letzte Teamchef überzeugt sein sollte, beenden wir diesen Kontaktanzeigenartikel mit den einschlägigen Worten:
RUFT - IHN - AN!
nominated by Toms Skujins, Sean de Bie, gardener, wagenge & ogkempf presented by ogkempf, translated by tick