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Doping im Radsport



Österreich: Humanplasma und mehr





Olympische Spiele in Salt Lake City und Turin

Die Affaire um die Wiener Blutbank Humanplasma wurde 2008 publik und zog sich bis in das Jahr 2013 hinein. Das damit in Verbindung stehende Dopingnetzwerk existiert allerdings schon wesentlich länger und ist nicht auf Wien und die Blutbank beschränkt.

 

Die Probleme begannen 2002 als nach den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City in dem Quartier der österreichischen Biathleten und Langläufer gebrauchte Utensilien für Blutdoping gefunden wurden und eine Putzfrau darüber Meldung machte. Die Athleten sollen mit UV-bestrahlten Blut behandelt worden sein, eine Methode, die 10 Jahre später in Deutschland in der Affaire um Arzt Andraes Franke am Olympiastützpunkt Erfurt Schlagzeilen machte (Eigenblut-Affaire am OSP Erfurt).

2 Sportler wurden nach dem Eklat disqualifiziert und ÖSV-Trainer Walter Mayer erhielt eine lebenslange Sperre vom IOC, die später reduziert wurde bis zum Jahr 2010. Damit wurde ihm bis dahin die Teilnahme an Olympischen Spielen verwehrt. Von der FIS wurde er ebenfalls lebenslang gesperrt, konnte jedoch das Urteil anfechten und stand ab 2004 wieder als ÖSV-Trainer in Diensten.

 

Walter Mayer spielte nicht zuletzt auch aufgrund dieser unterschiedlichen Sanktionen von IOC und FIS eine Hauptrolle in dem Skandal um Österreichische Langläufer und Biathleten während der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin. Das Hausverbot bei Olympischen Spielen, bedingt durch die IOC-Sperre, wurde von ihm und dem Team ignoriert. Er wurde denunziert und das Team geriet sofort unter Dopingverdacht. In Absprache mit IOC und WADA führte die italienische Polizei unter Leitung der Turiner Staatsanwaltschaft eine Razzia im österreichischen Quartier durch. Sichergestellt wurden Spritzen, Medikamente und Transfusionsmaterialien. Die meisten Sportler konnten zwar die Wettkämpfe fortsetzen, doch einige verließen, zum Teil fluchtartig, Turin. Walter Mayer, legte eine besonders spektakuläre Flucht, die in einem Unfall endete, hin.

 

Die Affaire führte zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen IOC, WADA einerseits und dem österreichischen Skiverband, der sich zu Unrecht an den Pranger gestellt sah. Einige Sportler wurden dennoch bestraft und das IOC verhängt gegenüber dem ÖOC Sanktionen. Die Trainer Walter Mayer und Emil Hoch werden vom ÖSV auf Lebenszeit ausgeschlossen. In Österreich versuchte man von Seiten des Staates mittels Gründung einer Nationalen Anti-Doping-Agentur und einer Anti-Doping-Gesetzgebung die vorhandenen nicht zu leugnenden Dopingmauscheleien und -komplizenschaften aufzubrechen.

 

Die staatsanwaltlichen Ermittlungen gingen in Turin unterdessen weiter und endeten in einem Prozess. Anfang Juli 2012, 6 Jahre nach der Razzia, wurden die Urteile gesprochen. Freisprüche gab es für ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, Sportdirektor Markus Gandler, Ex-Betreuer Walter Mayer, Sportmediziner Peter Baumgartl sowie die beiden Langläufer Martin Tauber und Jürgen Pinter. Der frühere Langlauf-Trainer Emil Hoch aus Lichtenstein wurde zu einem Jahr und acht Monaten und einer Geldstrafe von 26.000 Euro verurteilt. Biathlet Wolfgang Perner erhielt eine Strafe über ein Jahr und sechs Monate und hatte 23.000 Euro zu zahlen, Biathlet Wolfgang Rottmann musste ein Jahr und vier Monaten sowie 20.000 Euro Strafe hinnehmen. Beiden Sportlern war bereits zuvor in Österreich zweifelsfrei Blutdoping nachgewiesen worden. So waren bei Perner 2006 in Turin zwei Blutbeutel sicher gestellt worden (APA; 6.7.2012). Im Februar 2014 wurden in Turin endgültig die Akten geschlossen (nachrichten.at, 24.2.2014).



Der ÖSV hatte sich in der Zwischenzeit in Österreich selbst Ermittlungen der Wiener Staatsanwaltschaft zu stellen. Im Oktober 2009 wird bekannt, dass "Ärzte des Österreichischen Skiverbandes große Mengen an Medikamenten kaufen und an Langläufer verabreichen. Im ÖSV betont man, dass es sich um erlaubte Methoden handle und Behandlungen nur bei „Notfällen“ auf ärztliche Anweisung erfolgen." Mitte 2010 wurde dann gegen diese vier ÖSV-Ärzte staatsanwallich ermittelt wegen des Verdachts, Sportler mit verbotenen Infusionen und Präparaten behandelt zu haben. Im November wurden die Verfahren eingestellt. Es hätten "zwar der Ankauf von unter das Arzneimittel- bzw. Anti-Doping-Gesetz fallenden Medikamenten durch den ÖSV nachgewiesen werden" können, "nicht jedoch deren konkrete Verabreichung an Athleten zu Dopingzwecken im Sport". (Salzb. N., 17.11.2010, Die Presse.com, 17.11.2010)



Blutbank Humanplasma

Am 8. Januar 2008 berichtete die österreichische Zeitung Kurier über einen Hinweis, der Richard Pound, Präsident der WADA, im Jahr 2007 erreicht hatte. Danach würde eine Wiener Firma namens Humanplasma Athleten beim Blutdoping unterstützen. Wenige Tage später ging beim Bundeskriminalamt (BK) in Wien eine anonyme Anzeige gegen 30 in- und ausländische Sportler aus der Ausdauerszene ein. Seit dem Jahr 2000 würde das Wiener Unternehmen die Sportler mit Bluttransfusionen versorgen (Anzeigentext s.u.).



Die Nachricht führte zu heftigen Diskussionen und Mutmaßungen. Insbesondere in Deutschland kamen die Langläufer und Biathleten unter Dopingverdacht. Mangels Beweisen wurden diese jedoch schnell medial und verbandsoffiziell reingewaschen. Weniger gut kamen andere Sportarten davon. Insbesondere Radsportler standen im Zentrum der Ermittlungen. Doch es erwischte auch den Triathlon und die Leichtathletik, aber es blieb erst einmal bei österreichischen Sportlern.

Das BK ermittelte und deckte ein weites Dopingnetzwerk auf. Mittendrin Humanplasma-Mediziner Paul Höcker, ene Krankenschwester, Stefan Matschiner und angeblich auch eine Mitarbeiterin der österreichischen Anti-Doping-Agentur, die Sportler vor Kontrollen gewarnt haben soll. Besondere Beiträge zur Aufklärung leisteten die Triathletin Lisa Hütthaler und Radsportler Bernhard Kohl, die beide 2008 positiv getestet worden waren, Hütthaler auf EPO, Kohl auf CERA. Beide stellten sich nach anfänglichem Zögern als Kronzeugen zur Verfügung. U.a. erzählte Kohl, wie er bereits 2005 mit den Bluttransfusionen bei Humanplasma begonnen hatte.



Mit den Geständnissen kam auch Sportmanager Stefan Matschiner ins Spiel, der sich als ein Dreh- und Angelpunkt der österreichischen Dopingszene herausstellte mit weitreichenden Verbindungen in die europäische und afrikanische Sportwelt. Mit Matschiner schloss sich auch der Kreis zu Walter Mayer. Sie kannten sich lange und beide ergänzten sich im Organisieren der Kundschaft für Humanplasma und der damit verbundenen Organisation bestens. Beide hatten zudem Verbindungen zur Marathonszene. Matschiner war z. B. Gast Mayers in Turin. Zudem erklärte Mayers Ehefrau vor der SOKO Doping, selbst Kundin bei Humanplasma, sie habe 2006 einen Blutbeutel für Georg Totschnig nach Frankreich zur Tour de FRance transportiert. Später revidierte sie ihre Aussage und meinte, sie habe unter Druck der SOKO ausgesagt. Letztlich zeigte sich wie klein die österreichische Sportwelt war und wohl jede/r jede/n kannte (FAZ, 19.10.2008).

 

Humanplasma-Geschäftsführer Lothar Baumgartner reichte im September 2009 eine Selbstanzeige ein, in der er davon sprach "von Kreisen der österreichischen Regierung gebeten" worden zu sein, "die Athleten in Wien zu behandeln". Die in den Jahren zuvor durchgeführten Bluttransfusionen in Minsk seien zu teuer geworden und es habe einen "ernsthaften Vorfall gegeben. Herr Professor Höcker hat Blutdoping durchgeführt, weil er die Vorgänge als Mediziner kontrollieren konnte. Blutdoping ist im Vergleich zu dem, was sonst alles passiert, die gesündeste Art von Doping." (Der Spiegel, 26.9.2009).

Ende 2009 wurde in einem anonymen Schreiben an ÖSV-Präsident erneut auf eine Blutdopingzentrale in Minsk hingewiesen, für die es dann aber angeblich keine Beweise gab.



Stefan Matschiner wurde nach anfänglichem Leugnen zum Hauptkronzeugen der österreichischen Dopingaufklärung. In zahlreichen Interviews und vor allem in seinem Anfang 2011 erschienen Buch Grenzwertig spricht er offen über seine Motive, Erfahrungen und Geschäfte und lässt weitreichende Verbindungen in verschiedene Hochleistungssportbereiche erkennen.

Matschiner beendete seine seit 2003 bestehende intensive Zusammenarbeit mit Humanplasma nach der Razzia in Turin 2006 und machte sich selbstständig. Er legte sich die für Bluttransfusionen benötigte maschinelle Ausrüstung mit Unterstützung der Firma Humanplasma zu und betreute von nun an seine Kunden vom Heim eines Freundes, später von einem Linzer Appartement, und, als die Enttarnung drohte, von verschiedenen Orten in Osteuropa aus. Im März 2009 wurde Matschiner verhaftet.

 

Zu den Kunden der Firma Humanplasma unter Mediziner Paul Höcker sollen nach Zeitungsmeldungen insgesamt 36 Sportler aus 7 Nationen gehört haben. Matschiner selbst spricht von rund 35 Kunden, die sich im Laufe der Jahr in der Alserbachstraße eingefunden hatten. Rund 50 Prozent davon seien Ausländer aus sechs mittel-, süd- und osteuropäischen Nationen gewesen. "Mit der Internationalisierung der Gruppe zielte Walter Mayer als einer der Wegbereiter des Humanplasma-Deals auf einen Zusatznutzen ab, nämlich Kontakte zu Trainern, Sportwissenschaftlern, Biochemikern und artverwandten Berufsgruppen in vielen Herren Ländern aufzubauen, um den eigenen Horizont in anderen, völlig legalen Facetten des Hochleistungssports zu erweitern." Dies scheint jedoch nicht gut gelungen zu sein, da die Art des Wiener Kontaktes wenig dazu geeignet war, unter Kollegen bekannt gemacht zu werden. (Matschiner, Grenzwertig, S. 73)

 

Welche ausländischen Sportler in Wien ein und aus gingen, und/ oder sich mit benötigten Blutbeuteln während Rennen versorgen ließen, blieb weitgehend unbekannt. Es verdichteten sich lediglich Hinweise, dass insbesondere Fahrer des Teams Rabobank nach Wien gereist waren (s. u.). Zudem soll de deutsche NADA mit den Ermittlern Verbindung aufgenommen haben, doch über Ergebnisse wird nie etwas bekannt.



Sanktionern

Bernhard Kohl, Radsportler Josef Kugler, Ex-Radprofi und Triathlet Hannes Hempel, Triathlet Michael Weiss, Leichtathletin Stephanie Graf, Radsportler Christian Pfannberger und Skilangläufer Christian Hoffmann (ehemals von Mayer betreut) wurden von der österreichischen NADA mit Sperren belegt. Stephanie Graf soll von ihrem Coach Helmut Stechemesser, ehemaliger DDR-Arzt, veranlasst worden sein, zu Humanplasma zu gehen.

Sportrechtliche verfahren wurden auch gegen 4-6-Ruderer angestrengt. Diese Verfahren kamen Anfang September zum Abschluss. Bis auf Christof Uhl, der eine nachträgliche Sperre erhielt, wurden alle frei gesprochen (Kleine Zeitung, 2.10.2013).

 

Gerichtsverfahren wurden gegen Christoph Kerschbaum, Lisa Hütthaler, Stefan Matschiner, eine Lebensgefährte Lisa Hütthalers und Kinderkrebsarzt Andreas Zoubek, der von Hütthaler der Weitergabe von Dopingmitteln bezichtigt worden war, wegen Verstoßes gegen das Antidoping-Gesetz eröffnet. Ex-Radprofi Georg Toschnig und Ex-Langläufer Michail Botwinow mussten sich wegen Falschaussage verantworten. Die Ehefrau von Walter Mayer hatte ausgesagt, sie habe Totschnig während der Tour de France 2005 einen Blutbeutel gebracht, was dieser als Zeuge jedoch bestritten hatte. Es konnte Totschnig wohl auch nicht nachgewiesen werden, Kunde von Humanplasma gewesen zu sein (Wiener Zeitung, 24.7.2012). Michail Botwinow hatte unter Eid erklärt niemals bei Humanplasma gewesen zu sein.

 

Christoph Kerschbaum erhält eine Bewährungsstrafe über 2 Monate.

Stefan Matschiner wird wegen versuchten Blutdopings und der Weitergabe illegaler Präparate zu einem Monat Haft und 14 Monaten Bewährung verurteilt.

Lisa Hütthaler legte ein volles Geständnis ab und wurde daraufhin nach ihrer sportrechtlichen Sperre 2009 nicht noch einmal bestraft.

Kinderkrebsarzt Andreas Zoubek erhielt eine Geldstrafe.

Der frühere Lebensgefährte von Lisa Hütthaler musste ebenfalls eine Geldstrafe hinnehmen.

Michail Botwinow erhielt wegen Falschaussage eine Strafe von vier Monaten auf Bewährung.

Die Strafverfahren gegen Bernhard Kohl, Michael Rasmussen und Christian Hoffmann waren eingestellt worden.

Georg Totschnig wurde von dem Vorwurf der Falschaussage freigesprochen, da Gerlinde Mayer ihre Aussage zurück gezogen hatte.

Botwinow wurde zu einer Haftstrafe von 4 Monaten auf Bewährung verurteilt. Er sei sicher Kunde von Humanplasma gewesen.

Walter Mayer wurde in seinem Prozess, in dem es um die Versorgung von Spitzensportlern aus dem Langlauf- und dem Biathlon in den Jahren 2005 bis 2008 ging zu fünfzehn Monaten Haft, davon zwölf Monate auf Bewährung, verurteilt. Dieses Urteil wurde im April 2013 in einer Berufungsverhandlung auf 15 Monate auf Bewährung geändert. (sport.oe.24.at, 24.2.2011, diepresse.com, 17.8.2011, tt.com, 11.4.2013)

 

Die verantwortlichen bei Humanplasma, deren Vergehen zum damaligen Zeitpunkt nicht strafbar war, sahen sich einer Anklage wegen Steuerhinterziehung gegenüber. Ob sich hieraus juristische Konsequenzen ergaben, ist mir nicht bekannt.



internationale Kontakte

Erneut aktuell wurde die Affaire um die Firma Humanplasma Ende 2012, nachdem die Dopingvergangenheit des niederländischen Teams Rabobank publik wurde und Fahrer sich zu Geständnissen bereit erklärten. Insbesondere die Aussagen von Thomas Dekker im November 2012 und von Michael Rasmussen Ende Januar 2013 ließen wenige Zweifel lassen an den über die Jahre geäußerten Verbindungen von Rabobank-Fahrern nach Wien. Michael Boogerd gab sein Leugnen Anfang März 2013 ebenfalls auf, nachdem Matschiner Rechnungen vorgelegt hat, die belegen, dass der Fahrer die Dienste des Österreichers in Anspruch genommen hatte. Namentlich genannt werden bislang noch Denis Menchov, Joost Posthuma und Pieter Weening.

 

Stefan Matschiner besaß auch außerhalb seines Humanplasma-Umfeldes viele gute Kontakte in die europäische und insbesondere kenianische Leichtathletik-Szene.

Matschiner hat ein weites Netz gesponnen, dessen Fäden bis hinein in die deutsche Marathon-Szene reichen. Zu den Klienten des Oberösterreichers zählten nicht nur Kohl oder Hindernis-Europameister Simon Vroemen, sondern auch einige kenianische Langstreckenläufer. Der ehemalige Mittelstreckler heuerte seine Läufer direkt aus dem kenianischen Hochland an und brachte diese über seine International Sports Agency auch in Deutschland unter - noch im vergangenen Jahr. Christoph Kopp, auch sportlicher Leiter in Frankfurt, Hannover und Düsseldorf, nahm von Matschiner den Überraschungssieger des Würzburger Residenzlaufes, Job Tanui, unter Vertrag. Hans-Günter Stieglitz, Macher beim Bonn-Marathon, wollte dieser Tage noch mit Matschiner den Vertrag mit Vorjahressieger Vincent Kipchichir fixieren. Bedenken wegen möglicher Dopinggefahr hegte er keine: "Ich glaube nicht, dass er mir vollgedopte Überflieger gebracht hat. In Kenia gibt es gar nicht die hygienischen Voraussetzungen, um zu dopen." Kopp wie Stieglitz wollten am Montag ihren weiteren Umgang mit Matschiner "in Ruhe prüfen." Seit gestern hat sich das erledigt. Denn Matschiner sagte: "Mein Ruf ist ruiniert. Das Thema Sport ist für mich erledigt. Mit dieser verlogenen Szene bin ich fertig." (FR, 31.3.2009)

 

Matschiners spätere Angaben, Doping sei in Kenia an der Tagesordnung, führten letztlich dazu, dass über ARD-Beiträge von Hajo Seppelt und Robert Kempe in Kenia Aussagen von Sportlern mit Hinweisen auf Dopingärzte bekannt gemacht werden konnten (WDR, 21.5.2012). Kenias Langläufer haben mittlerweile ihre Dopingunschuld verloren und stehen heute unter besonderer Beobachtung des IAAF.

 

Matschiner gab auch Hinweise auf Doping im deutschen Fußball sowie auf Fuentes-Kunden außerhalb des Radsports, insbesondere verwies er auf Leichtathleten, die sich nach dem Eklat der Operación puerto von ihm betreuen ließen.



2008 anonyme Anzeige betreff Humanplasma

Quelle: Tiroler Tageszeitung, veröffentlicht am 15.2.2008 unter

www.tirol.com/sport/sportmix/innsbruck/76876/index.do

mit dem Hinweis: Eine vollständige Kopie liegt der TT-Redaktion vor.

 

Anonyme Anzeige:

 

Mir ist folgende Faktenlage bekannt: Drei Ärzte haben in den letzten Jahren systematisch Blutdoping betrieben und setzen diese Tat bis heute fort. Es handelt sich um [...].

 

[...] hat am Standort [...] namhaften österreichischen und ausländischen Sportlern Blut und Blutplasma abgenommen. Und zwar zum Zweck des Eigenblutdopings. Das Blut wurde und wird [...] für Zwecke des Tiefkühlens präpariert und [...] gelagert. Im Gebrauchsfall (also vor großen Wettkämpfen) wurde und wird das präparierte Eigenblut [...] entnommen und entweder am Ort [...] oder vor Ort der Wettkämpfe wieder zugeführt.

 

Gegenüber [...] wurde und wird die Präparierung und die Lagerung der Blutbeutel via "Privatpatient" verrechnet. Gegenüber den (Zusatz-)versicherungen wurden und werden die Kosten für Präparierung und Lagerung mit verschiedenen notwendigen medizinischen Behandlungen begründet, nicht aber mit Blutdoping.

 

Dieses Blutdoping samt Versicherungsbetrug wurde von [...] systematisch seit dem Jahr 2000 bis zum Sommer 2006 betrieben. Im Jahr 2006 kam es in Folge einer Razzia und polizeilicher Ermittlungen [...] zur Beendigung dieser Tätigkeiten, weil befürchtet wurde, dass sowohl Blutdoping als auch Versicherungsbetrug publik würden [...]. In Folge dieser Befürchtung gründeten [...] die Gesellschaft [...]. An diesem Ort wird das Blutdoping samt Versicherungsbetrug weitergeführt. Ausführende Ärzte sind die beiden oben genannten [...]. Verrechnet wird dieses Blutdoping via (Zusatz-)versicherung.

Ich habe diese Informationen von Athleten, die selbst dort Blutdoping betrieben bzw. betrieben haben sowie von ermittelnden Personen. Erkenntnisbringende Auskunftspersonen sind: [...]

 

Die oben angeführten Sportler wurden mir als "Patienten" der drei oben genannten Ärzte genannt. Sie haben nach diesen Angaben Blutdoping und Versicherungsbetrug betrieben. Darüberhinaus wurden mir noch folgende Sportlern aus zuverlässiger Quelle genannt [...].

 

Nicht in [...] lebende Sportler haben [...] zum Zweck des Blutdopings und Versicherungsbetrugs via Flugzeug bzw. PKW aufgesucht und dabei jeweils von Samstag auf Sonntag in Hotels in der unmittelbaren Nachbarschaft [...] genächtigt. Um unerwünschte Öffentlichkeit zu vermeiden, wurden Blut- sowie Blutplasmaabnahme bzw. -zuführung jeweils Sonntag morgens durchgeführt. Konkret wurden mir die Hotels [...] genannt.

 

Nach meinen Erkenntnissen handelt es sich um ein Netzwerk, das weit mehr Stützpunkte als die Standorte [...] umfasst. Organisator dieses Netzwerks sind [...]. Die internationale Verflechtung [...] weist auf [...] führende Spuren hin. An derselben Adresse [...] sind [...] tätig. Diese Personen dienten als Strohmänner [...].



 

Monika, mit großem Dank an Ralf; Februar 2013


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