Jonas Ahlstrand
Schweden
16.02.1990
Fahrertyp: Sprinter
Wichtigster Erfolg: Etappensieg Norwegenrundfahrt 2012
Team/Verein 2012: Team CykelCity.se
Stagiaire: Team Argos-Shimano
Team 2013: unbekannt
Beste Mock-Platzierung: neu
Web: -
„Team CykelCity fährt seit diesem Jahr mit einer Continental-Lizenz, mehr Rennen, größere Rennen, wichtig für junge Talente, neben Ludvigsson sind mit Lindau und Ahlstrand weitere vielversprechende Fahrer im Team.“
So stand es letztes Jahr im Artikel über Tobias Ludvigsson, und ich habe recht behalten. Doch beginnen wir vorne. Am 16. Februar 1990 erblickte Jonas Ahlstrand das Licht der Welt. Er wohnt in Uppsala, kommt aber ursprünglich aus Ramnäs. Er hat eine kleine Schwester. Eltern. Und einen Onkel. Und alle fahren sie Rad. Onkel Håkan war beispielsweise Schwedischer Meister der U23. Und der Opa steht immer am Rand und verpflegt. Da ist sie noch intakt, die schwedische Familie.
2007 hat Jonas Ahlstrand sein erstes Ergebnis in den Palmarès stehen, dritter Platz bei der Meisterschaft der Junioren im Zeitfahren. 2008 dann die ersten Siege. Nach zwei zweiten Plätzen bei einer Polnischen Juniorenrundfahrt, dessen Namen ich weder schreiben noch aussprechen kann, folgt ein dritte Etappen- und der zweite Gesamtplatz bei der norwegischen Ringerike-Rundfahrt für Junioren. Beim nationalen Zeitfahren der Junioren wurde er wieder Dritter, holt sich aber im Straßenrennen den Meistertitel. Weitere Topplatzierungen in schwedischen Rennen folgen. Und ein Sieg in einem Eliterennen. Das Kriterium in seiner Heimatstadt beendete er 3 Sekunden vor Lindgren, der im Jahr zuvor bereits Profi bei FDJeux war. 2009 erfolgte der Wechsel in die U23 und es wurde etwas ruhiger, immerhin ein Sieg bei einem nationalen Rennen steht dort zu Buche. Aber bereits im folgenden Jahr kehrte er mit voller Wucht zurück.
Fünf Siege in Schweden, darunter zwei Rundfahrten gehen in die richtige Richtung. Das Team CykelCity.se fliegt traditionell jedes Jahr in die USA zum Univest GP (2.2), Und dort folgte der bis dahin größte und erste Profisieg für den jungen Schweden. Er gewann die erste Etappe und wurde Vierter auf der zweiten. Das führte Zwangsläufig zum Gesamtsieg. 2011 folgte der Aufstieg der Mannschaft zu einem Continental-Team. Es folgten Einsätze in ganz Europa. In Tallin beim GP (1.1) musste er sich nur Furlan geschlagen geben. Bei der Tour de Normandie (2.2) und der Boucle de la Mayenne (2.2) in Frankreich ersprintet er einen Vierten und einen Fünften Etappenplatz. Beim Kernen Omloop Echt-Susteren (1.2) folgte ein weiterer zweiter Platz. Den einzigen Saisonsieg fuhr er bei einem nationalen Rennen in Belgien ein, in Nieuwkerken verwies er im Sprint Depoorter und Heirbaut auf die Plätze.
Die Ergebnisse reichten um den Nationaltrainer auf ihn aufmerksam zu machen. 2012 fuhr er das erste mal im Nationaltrikot. Bei der Ronde van Vlaanderen (1.NC) belegte er den siebten Platz, besser lief es bei der Côte de Picarde (1.NC). Er wurde Dritter im Sprint hinter Breen und Jungels. Bei den drei Tagen von Hammarö (NE) gewann er zwei Etappen. Das reichte in der Gesamtwertung zum zweiten Platz hinter Teamkollege Lindau. Den zweiten Profisieg holte er sich beim Scandinavian Open Race (1.2) in Uppsala. Allerdings nicht im Sprint, es setzte sich eine Gruppe ab, die mit einer Vielzahl von Teamkollegen bestückt war, die sich alle aufopferten. Beim Dreifacherfolg des Teams CykelCity.se konnte er sich im Zweiersprint gegen Michael Olsson durchsetzen.
Das ganze war aber nur der Auftakt zum größten Sieg seiner Karrieren. Im Mai diesen Jahres fand die Norwegenrundfahrt statt, erstmals mit einer 2.1-Kategorie ausgezeichnet. Somit konnten auch ProTour-Teams am Start stehen. Und sie kamen auch. Neben Sky mit Nordhaug und Boasson Hagen standen auch Orica, Garmin, Lotto, Saxo Bank und Lampre am Start. Den 16. Mai 2012 wird er wohl so schnell nicht vergessen. Im Sprint der ersten Etappe überraschte er Petacchi und Hagen und gewann nach einem langen Sprint mit einem weiten Weg mehr als deutlich und versetzte die Radsportwelt ins Staunen. Auf der dritten Etappe folgte noch ein dritter Platz. Insgesamt zwei Tage fuhr er im Führungstrikot durch das schöne Norwegen. Danach kam dann nicht mehr viel, und trotzdem sicherte sich das Team Srgos-Shimano seine Dienste als Stagiaire. Ob er dort auch unterkommt, steht noch nicht fest, nachdem man aber letztes Jahr auch Ludvigsson nach seine Praktikantentätigkeit unter Vertrag nahm, ist das durchaus im Bereich des Möglichen.
Jonas Ahlstrand ist vor allem Sprinter, aber schwere Eintagesrennen mit Ausscheidungsfahren zum Ende hin sollten ihm liegen, er kann sich gut positionieren, hat richtig Kraft in den Beinen um auch längere Wege zu gehen und als Finisseur nach harten Tagen im Wind auf vorderen Plätzen ins Ziel zu fahren. Und mal ganz ehrlich, es gibt nicht viele Fahrer dieses Alters, die Fahrer wie Petacchi und Boasson Hagen in einem Sprint schlagen konnten. Das sollte alles zu einem langen Profileben reichen.
Video:
Etappensieg Tour of Norway
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