Eduardo Sepúlveda
Argentinien
13.06.1991
Fahrertyp: bergfester Sprinter / Zeitfahrer
Wichtigster Erfolg: 2. ZLM Tour 2012
Team/Verein 2012: Centre Mondial du Cylisme
Stagiaire: FDJ-Big Mat
Team 2013: unbekannt
Beste Mock-Platzierung: -
Web: es-es.facebook.com/edusepulvedaarg
Auch wenn die bergankunftfixierte Tour de San Luis im Januar jedes Jahres einen anderen Eindruck vermittelt: Argentinien ist eigentlich ein Land der Sprinter. Die großen nationalen Rundfahrten (Vuelta a San Juan, Doble Bragado, Vuelta de Mendoza) bestehen zu 90 % aus Flachetappen, wie auch Argentinien – den Anden zum Trotz – selbst ein mehrheitlich flaches Land ist, gerade in den bevölkerungsreichen Provinzen am Atlantik. Und so sind es bis heute eigentlich durchgehend Sprinter, die als Radprofis den Weg nach Europa gefunden haben (Haedo-Brüder, Richeze-Brüder, Bongiorno). Auch Eduardo Sepulveda (genannt „Balito“), der aus dem Ort Coronel Suarez in der flachen Provinz Chubut stammt – ebenso wie der bekannte Sprinter Edgardo Simon –, ist damit zum Sprinter prädestiniert.
Den allergrößten Eindruck in der nationalen Szene hinterließ Eduardo Sepulveda allerdings nicht. Argentinischer Meister im EZF bei den Junioren war er, ein Titel, den er 2011 in der U23-Kategorie erneut erringen konnte und in diesem Jahr mit dem Sieg bei den Panamerikanischen Meisterschaften daheim in Argentinien – wieder im EZF der U23 – bestätigte. Ansonsten betätigte er sich mehr auf der Bahn, wie viele Argentinier. Von dem, was Sepulveda später im Jahr in Europa auszeichnete – zähe Tempohärte am Berg, mit mehr als passablen Sprintfähigkeiten – war aber noch nicht viel zu sehen. Erst ein Trainingslager mit der Nationalmannschaft in Spanien 2011 weckte bei ihm die Lust, es richtig auf der Straße zu versuchen, nachdem er dort gleich ein Rennen gewann.
Der Erfolg bei den Panamerikanischen Spielen im April 2012 verhalf Sepulveda zur Berufung an das Centre Mondial du Cyclisme der UCI, um dort zusammen mit anderen Talenten zu lernen. Kaum angekommen, folgten auch schon die ersten Renneinsätze. Gleich beim niederländischen Nationencuprennen, der ZLM Tour (1.NC), verpasste „Balito“ nur haarscharf den Sieg – 800 m vor dem Ziel attackierte er aus einer Spitzengruppe heraus und nur Maxime Daniel konnte ihn noch übersprinten. Auch beim kanadischen Nationencup in Saguenay (2.NC) war Sepulveda erster Geschlagener, diesmal auf der zweiten Etappe hinter Julien Alaphilippe. Mit konstanten Ergebnissen auf den restlichen Etappen hielt sich der Argentinier aber bis zum Schluß auf Platz 5 der Gesamtwertung. Bei kleineren Rennen in Frankreich kostete Sepulveda auch schon die süßen Früchte des Sieges (Etappensieg Tour du Jura, Etappensieg Tour du Franche-Comté, zwei Eintagessiege) in Europa. Die Anpassung an die europäischen Rennverhältnisse gelang schnell.
Überraschend, aber durchaus nachvollziehbar, kam schon bald der nächste Karriereschritt: Stagiaire bei FDJ-Big Mat. Und Sepulveda hielt auch hier ohne Scheu richtig rein: im ersten Renneinsatz für FDJ spurtete der Argentinier auf der ersten Etappe der Tour du Limousin (2.HC) auf Platz 3. Ein solider Auftritt bei der Tour de l’Avenir (2.NC), wo Sepulveda bei den Sprints nicht zu sehen war, dafür umso überraschender Top 10-Ergebnisse im Prolog und bei der Bergankunft des Schlußtages holte und in Ausreißergruppen kämpfte, rundete die Saison ab.
Aus der unbekannten argentinischen Provinz innerhalb eines Jahres in ein WorldTour-Team ist ein gewaltiger Schritt – bisher hat Sepulveda noch keine Anzeichen merken lassen, dass es zu schnell ging. Viel mehr will „Balito“ bereits 2013 Profi werden. Ob das klappt, bleibt abzuwarten.
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