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U23 - Mock List 2012, Plätze 40 - 31



Platz 40: Patrick Schelling

Patrick Schelling

Schweiz

01.05.1990

 

Fahrertyp: Berg, Allrounder

Grösster Erfolg: 6. Rang Toscana – Terra di Ciclismo

Team/Verein 2012: Team Atlas Personal Jarkoo (CT)

Stagiaire: -

Team 2013: IAM Cycling

Beste Mock List Platzierung: neu

Web: www.patrickschelling.ch

 

Seit 2008 mussten wir auf einen Schweizer in der Mock List warten. Zum vierten Platz, wie damals von Marcel Wyss reicht es zwar nicht, dennoch waren seine Leistungen in den ersten Monaten der Saison beachtlich.

 

Im letzten Jahr fuhr Patrick Schelling noch für das schweizerische Team Price Your Bike. Bereits in der Saison zuvor, konnte er sich durch den Gesamtsieg im Jahresklassement der Amateure von Swiss Cycling einen Platz als Stagiaire in jenem Team sichern. Erster Saisonhöhepunkt 2011 sollte das U23-Nationen-Cup-Rennen in der Toskana sein. Trotz einer noch nicht ganz auskurierten Erkältung, versuchte er beinahe täglich mehrmals sein Glück als Ausreißer. Allerdings blieb er von Defekten und Stürzen nicht verschont. Die letzte Etappe beendete er sogar in einem Krankenwagen. Die weitere Saison war ebenfalls geprägt von vielen Unternehmungen in Fluchtgruppen. Seine aktive Fahrweise brachte ihm unter anderem den zweiten Platz bei der Universiade in China und ein gutes Resultat bei der Czech Cycling Tour ein.

 

2012 wechselte er zum Atlas Team. Seinen ersten Formhöhepunkt plante er wieder für das Rennen in der Toskana. In der Endabrechnung belegte er den sechsten Platz und konnte auf einigen Etappen Plätze, unter den ersten zehn Positionen erreichen. Anfang Juni beendete er die nationale U23-Meisterschaft auf dem fünften Platz. Wenige Tage später, fuhr er durch eine beherzte Fahrweise bei der schweren Tour des Pays Savoie (2.2) auf einen vierten Gesamtplatz. Anschließend gewann er die Silbermedaille bei der nationalen U23-Meisterschaft im Einzelzeitfahren. Die Elitemeisterschaft im Straßenrennen beendete er, nach einem Sturz durch einen eigenen Fahrfehler, nicht. Anfang Juli stand ein Trainingslager auf dem Programm. Auch hier kam es zu einem Sturz. Er brach sich dabei das Handgelenk und kuriert diese Verletzung derzeit noch aus.

 

Seine sehr sympathische Fahrweise und guten Resultate führen dazu, dass sein Traum ein Radprofi zu werden, 2013 Realität wird. Für die folgenden Saison unterschrieb er einen Vertrag im neu gegründeten schweizerischen ProContinental Team IAM Cycling. Dadurch, dass Schelling erst 2007 seine ersten Radrennen bestritt, fehlt ihm ab und zu noch das Gefühl für bestimmte Situationen. So ist zu hoffen, dass er aus seinen zahlreichen Stürzen in den vergangen Jahren gelernt hat. Inzwischen hat er einen besseren Blick für Attacken und greift nicht mehr aus nahezu jeder Situation heraus an. Entwickelt er sich weiterhin in dieser Richtung, könnten ihm in Zukunft gute Resultate bei Hügelrennen winken.

 

nominated by Rieper, presented by Rieper



Platz 39: Pierre-Henri Lecuisinier

Pierre-Henri Lecuisinier
©http://www.velofotopro.com

Pierre - Henri Lecuisinier

Frankreich

30.06.1993

 

Fahrertyp: Rundfahrer

Wichtigster Erfolg: Junioren Weltmeister

Team/Verein 2012: Vendée - U

Stagiaire: Europcar

Team 2013: unbekannt

Beste Mock-Platzierung: neu

Web: www.facebook.com/pierrehenri.lecuisinier

 

Eigentlich gewinnen die Franzosen jedes Jahr den WM-Titel der Junioren. Und danach hört man nie wieder etwas von ihnen. Zwar hoffen die Franzosen noch auf den großen Durchbruch des 2008er Weltmeisters Johan L eBon, aber darauf wetten würden wohl die Wenigsten. Auch beim 2010er Weltmeister Olivier Le Gac kam in der U23 wenig bis nichts.

Während Le Bon und Le Gac aber anonym abseits der Profis Weltmeister wurden, profitierte Lecuisinier letztes Jahr in Kopenhagen von der Wiedervereinigung der Radsport-WM. So wurde die Welt Zeuge des Feuerwerks, welches die Franzosen dort im Finale zündeten. Sechs Fahrer waren weg, zwei Niederländer, zwei Belgier und zwei Franzosen. Neben Lecuisinier war auch der vielleicht sogar noch höher eingeschätzte Florian Sénéchal dabei. Der Niederländer Slik fiel zurück, der Belgier Leemans griff an. Dann passierte die Überraschung: Sénéchal opferte sich für seinen Landsmann, der nicht als Sprinter gilt. Er schloss das Loch, der Niederländer Lammertink griff an, Degreve und Lecuisinier hielten das Rad...dann trat der Franzose 200m vor dem Ziel drei Mal in die Pedale...und war weg. Die letzten 100m absolvierte er feiernd. Nicht seine Sprintschnelligkeit hatte ihm den Titel besiegt, er war an diesem Tag mindestens eine Kategorie stärker als alle Anderen.

Dass er zu den ganz großen Talenten gehört war vorher bereits bekannt. 2009 wurde der Normanne Cyclocross-Meister der Kadetten. Im gleichen Jahr gewann er auch das Velo d'Or - die Auszeichnung für den besten französischen Fahrer seiner Altersklasse. Die gleiche Ehre wurde ihm auch 2011 bei den Junioren zu Teil, denn er hatte nicht nur die WM gewonnen, sondern die heimische Vitrine zuvor auch schon mit dem EM-Titel auf dem schweren Kurs in Offida und Pokalen des Zeitfahrens beim GP Rübliland sowie zwei Etappen- und dem Gesamtsieg bei der deutschen deutschen Trofeo Karlsberg geschmückt.

 

Im Gegensatz zu den eher genannten Landsleuten aber erging es Lecuisinier im ersten U23- Jahr wesentlich besser. Quantitativ hat er nicht viel geleistet, das einzige Resultat aber welches er für sich verbuchen konnte war an Qualität nur schwer zu überbieten:

Nach der Tour de l'Avenir ist die Ronde de l'Isard (2.2U) die wichtigste U23-Rundfahrt in Frankreich. Neben wichtig ist sie vor allem schwer. Auf der zweiten Etappe, der ersten Bergetappe, kam der Russe Chernitskiy solo an. 1:26 dahinter folgte Lecuisinier mit knappen Vorsprung auf weitere Fahrer als Zweiter. Auf der vierten Etappe, der zweiten Bergetappe, hatte sich eine für den führenden Russen gefährliche Gruppe abgesetzt. Mit dabei war Lecuisinier. Gemeinsam mit Niels Vandyck probierte er erst dem Feld und später Chernetskiy allein stand zu halten. Vandyck durfte die Etappe gewinnen, Lecuisinier wurde zeitgleich Zweiter und Chernetskiy folgte auf 1:33 - so konnte der Juniorenweltmeister bei der U23 direkt einen ganz großen Fisch landen.

 

Vielleicht war es dieser Erfolg, der ihm den Stagiaire-Vertrag bei Europcar, dessen Farmteam Vendée U ist, bescherte. Bevor er endgültig Profi wird, wird aber wohl noch mindestens ein Jahr vergehen. Bei der WM werden wir den 19-Jährigen wohl nicht sehen, zu formlos fuhr er in der letzten Zeit umher.

 

Video:

Letzte 1,5km WM Kopenhagen

 

 

nominated by ogkempf, presented by ogkempf



Platz 38: Adam Phelan

Adam Phelan
©ogkempf

Adam Phelan

Australien

23.08.1991

 

Fahrertyp: Allrounder

Wichtigster Erfolg: Sieg GP di Poggiana 2012

Team/Verein 2012: Drapac Cycling (CT)

Stagiaire: -

Team 2013:

Beste Mock-Platzierung: neu

Web: www.adamphelan.com

 

 

Ende 2011 war nicht nur fast die Karriere vorbei, Adam Phelans Unfall während des Trainingslagers vor der Meisterschaft hätte auch tödlich enden können. Doch, wie er selbst sagt, nahm der Helm einiges an Aufprallstärke auf, es brach nichts, „nur“ Blutungen im Hirn blieben nach. Damit musste er die Meisterschaft 2012 sausen lassen.

 

Also verschob er seinen Formaufbau einen Monat nach hinten und glänzte dieses Jahr erstmals bei der Tour de Langkawi (2.HC) und wurde Zweiter im Zeitfahren. Nach zwanzig Kilometern fehlte ihm eine Minute auf David Zabriskie (GRM). Die vierte Etappe beendete er nicht und widmete sich erfolgreich dem Training. Im Mai kam er nach Europa - mit Drapac sowie der Nationalmannschaft. Beim Flèche du Sud (2.2) wurde er im Gesamtklassement starker Vierter. Auf der schweren dritten Etappe kam er mit der Verfolgergruppe als Dritter ins Ziel, beim Zeitfahren einen Tag später war wieder einer schneller, der spätere Rundfahrtsieger Jungels nahm dem Australier auf knapp fünfzehn Kilometern 25 Sekunden ab. Bei der Ronde van Zeeland Seaports (1.1) behauptete er sich im mit ProTour-Fahrern gespickten Feld als dreizehnter. Halle – Ingooigem (1.1) endete im Sprint, in dem Phelan Elfter wurde. Den ersten Saisonsieg holte er sich dann im August beim GP di Poggiana (1.2U) in Italien, im Zweiersprint setzte er sich gegen Zilioli durch.

 

Adam Phelan begann mit drei Jahren mit dem BMX-Fahren, er liebt Eis, Filme, lesen und schreiben, interessiert sich für Journalismus. Er studiert nebenbei. Und holte sich 2011 mit 19 Jahren seinen ersten Profisieg bei der Tour de Taiwan (2.2) standesgemäß im Zeitfahren. Aber Luxemburg hat gezeigt, dass er auch an den Hügeln mitgehen kann, und zumindest asiatische und ozeanische Rundfahrten beendete er Reihenweise unter den ersten zehn. Und sprinten hat er auch noch nicht ganz verlernt. Er kann sich nicht festlegen. Aber er möchte auf jeden Fall Profi werden. Das sollte zu schaffen sein.

 

nominated by Offi, presented by Offi



Platz 37: Jan Polanc

Jan Polanc

Slowenien

06.05.1992

 

Fahrertyp: Zeitfahren, Allrounder, Klassiker, Berg

Wichtigster Erfolg: 5. Platz Strasse Junioren-WM (2010)

Team/Verein 2012: Radenska

Stagiaire: -

Team 2013:

Beste Mock-Platzierung: -

Web: -

 

In seinem ersten Juniorenjahr 2009 holte der 1992 geborene Slowene gleich die Strassenmeisterschaft und belegte Rang drei beim Einzelzeitfahren. International holte er beim luxemburgischen Rennen GP General Patton (2.1) den 10. Gesamtrang. Im Jahre 2010 wurden die Resultate zahlreicher und internationaler. Dem 8. Gesamtrang bei der Friedensfahrt der Junioren (2.NC) folgte ein 10. Gesamtrang bei der Trofeo Karlsberg (2.NC) und ein 3. Platz beim italienischen Eintagesrennen Trofeo Buffoni (1.1). Der erste Saisonsieg folgte dann auf dem Fuss mit der slowenischen Zeitfahrmeisterschaft. Das bedeutenste Resultat erzielte er dann bei der Junioren-WM, als er im Strassenrennen 5. wurde. Der Saisonabschluss folgte in Italien beim Giro della Lunigiana (2.1), wo er neben dem 4. Gesamtrang auch eine Etappe gewann.

 

2011 wechselte er ins U23 Lager zu Radenska. Neben den slowenischen und kroatischen Rennen, wird Radenska oft in Italien zu Rennen eingeladen. Daher rühren eine ganze Menge Top10 Platzierungen: Trofeo ZSSDI (1.2), Trofeo Piva Banca Popolare di Vicenza (1.2U), Giro del Belvedere di Villa di Cordignano (1.2U), Giro del Friuli Venezia Giulia (2.2). Den stärksten Eindruck hinerliess er aber beim gutbesetzten Giro di Padania (2.1), den er als 21. beendete. Dort konnte auch seine Bergfähigkeiten als 11. bei der Bergankunft in San Valentino di Brentonico unter Beweiss stellen. Am Ende der Saison durfte er zu WM und wurde dort unauffälliger 36. im Zeitfahren und 26. auf der Strasse.

Dieses Jahr war er recht viel mit der Nationalmannschaft bei NationsCup unterwegs. Dort errang er keine ganz grossen Resultate, zeigte aber sein Potenial in hügligen Angelegenheiten: 17. Ronde van Vlaanderen Beloften, 13. La Côte Picarde, 11. ZLM Tour. Bei der Tour den Avenir in September bestätigte er dies mit einem 12. Platz. Generell ist auffällig, dass er zwar recht viele Top10 Resultate einfährt, aber nur wenige Spitzenplätze. So errang er seinen einzigen Saisonsieg als 3. bei den slowenischen Zeitfahrmeisterschaften, womit er den 1. Platz der U23-Wertung errang.

 

Jan Polanc hat einen Vorvertrag mit Lampre ISD unterzeichnet, welcher von Radenska Manager und Ex-Lampre Fahrer Andrej Hauptman eingefädelt wurde. Er wird also entweder 2013 oder 2014 beim italienischen Pro-Tour Team fahren. Ich würde ihm nächstes Jahr aber sicher noch ein Jahr bei Radenska empfehlen.

 

nominated by wagenge & Rieper, presented by wagenge



Platz 36: Evan Huffman

Evan Huffman

USA

07.01.1990

 

Fahrertyp: Zeitfahrer

Wichtigster Erfolg: Etappensieg Tour of the Gila 2012 (2.2)

Team 2012: California Giant Berry – Specialized (Elite)

Stagiaire: -

Team 2013: noch offen

Beste Mockplatzierung: -

Twitter: twitter.com/evanhuffman

 

Am Anfang und am Ende der bisherigen Karriere Evan Huffmans stehen zwei US-Meistertitel. 2008 gewann er das EZF der Junioren nach gerade mal einem Jahr auf dem Rad (vorher war Huffman Schwimmer und Triathlet), 2012 das EZF der U23. Und auch sonst waren es Zeitfahren, bei denen sich Huffman ganz vorn präsentierte. Für Profiteams hat es bislang nicht gelangt, aber bei der nun schon lange Jahre aktiven CalGiant-Mannschaft konnte Huffman auf einem nahezu professionellen Niveau fahren (das Team hat auch schon Fahrer wie Andrew Talansky oder George Bennett hervorgebracht). Dazu kamen und kommen immer wieder Einsätze mit der Nationalmannschaft.

 

Unzählige Siege fuhr Huffman bei lokalen und regionalen Rennen in Kalifornien in den letzten Jahren ein, die meisten bei Zeitfahren und Kriterien. 2012 gelang beim Merco Classic im März der erste Saisonsieg - natürlich ein EZF. Dazu Platz 5 in der Gesamtwertung der Rundfahrt. Weitere Top 10-Platzierungen beim Redlands Bicycle Classic und anderen Rundfahrten folgten. Alles eine gute Vorbereitung auf die Tour of the Gila (2.2) Anfang Mai, bei der Huffman - für viele Beobachter aus dem Nichts kommend – ein starkes Profifeld im EZF über 26 km besiegte. Ob Rory Sutherland, Francisco Mancebo, Marc de Maar oder Supertalent Joe Dombrowski – an diesem Tag bezwang der völlig unbekannte Huffman sie alle.

 

Zum Lohn winkte ein Trip mit dem Nationalteam nach Europa. Und beim Bergfestival des Giro Valle d’Aosta (2.2U) staunte „Wolfman“ (so sein Spitzname): “Amazed at how fast some of these kids can go up (and down) these huge mountains.” Das mit dem Klettern müssen wir also noch üben, auch wenn sich Huffman als Debütant mit Platz 20 sehr achtbar schlug. Von sich selbst sagt Huffman, dass August und September seine stärksten Monate sind – also genau richtig für Avenir und WM.

 

nominated by gardener, presented by gardener



Platz 35: Bryan Coquard

Bryan Coquard

Frankreich

25.04.1992

 

Fahrertyp: Sprinter

Wichtigster Erfolg: Silbermedaille im Omnium bei Olympia 2012

Team 2012: Vendée U (Elite)

Stagiaire: -

Team 2013: Europcar

Beste Mockplatzierung: -

Website: www.vendee-u.com/brian_coquard___coureur_du_vendee-u.ws

 

Seinen bisher größten Erfolg – die Silber-Medaille beim Bahn-Omnium in London – deutete Bryan Coquard schon lange vorher an: sowohl 2009 als auch 2010 wurde der junge Franzose Juniorenweltmeister in dieser Disziplin, die in besonderem Maße Allround-Qualitäten auf der Bahn erfordert (und Konzentrationsfähigkeit: auf der Ziellinie des letzten Omniumrennens 2010 stürzte Coquard jubelnd über seinen WM-Titel und brach sich dabei das Schlüsselbein…). Und so wundert es nicht, dass Coquard auch in anderen Bahn-Disziplinen auftrumpte: 2011 zum Beispiel als Französischer Meister in der Mannschaftsverfolgung und im Scratch. Erst seit dem Übertritt in die U23-Kategorie hat sich Coquard auch mit dem Straßenradsport ein zweites Standbein aufgebaut, auch wenn er vorher bereits – quasi nebenbei zum Bahnradsport – Vizeeuropameister der Junioren auf der Straße geworden (2010 in Ankara).

 

Bei Vendée U, dem traditionellen Farmteam der Profiteams von Jean-René Bernaudeau, gelangen gleich in der ersten Saison 18 Top 10-Platzierungen, darunter drei Siege. Wichtiges Ergebnis 2011: ein dritter Etappenplatz bei der Tour de Gironde (2.2). Auf der Bahn: Gewinn des Gesamtweltcups im Omnium. Die Siegquote konnte 2012 bedeutend verbessert werden: sechs Siege bei 22 Top 10-Platzierungen, darunter erstmals internationale Erfolge auf der Straße: bei der Tour de Berlin (2.2U) dominierte Coquard zusammen mit dem Nationalmannschaftskollegen Maxime Daniel die Sprints und gewann selbst die vierte Etappe, nachdem er auf der ersten und vierten Etappe knapp den Sieg verpasst hatte. Mit einem lockeren Sieg bei den französischen Bahnmeisterschaften (Coquard gewann 5 der 6 Omnium-Disziplinen) war klar: der Traum von Olympia wurde wahr.

 

Die großen Ziele für den Rest der Saison sind die Straßen-WM in Valkenburg, wo sich Coquard im Sprint eine größeren Gruppe Chancen ausrechnet und Paris – Tours U23, bevor er mit dem Jahreswechsel Profi bei Europcar wird.

 

nominated by gardener, presented by gardener



Platz 34: Danny van Poppel

Danny van Poppel
©ogkempf

Danny van Poppel

Niederlande

26.07.1993

 

Fahrertyp: Sprinter

Wichtigster Erfolg: 3 Etappensiege Thüringen-Rundfahrt 2012 (inkl. MZF)

Team 2012: Rabobank Continental Team

Stagiaire: -

Team 2013: Vacansoleil

Beste Mock-Platzierung: neu

Web: www.facebook.com/danny.vanpoppel / ja.twitter.com/Dannyvanpoppel

 

Der Name van Poppel steht für Qualität. Allein über Dannys Vater Jean-Paul, neunfacher Etappensieger und Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France, könnte man einen Roman verfassen. Auch der etwa fünf Jahre ältere Bruder Boy hat bereits seinen Weg als Sprinter gemacht und sich nach dem Karrieresprungbrett Mini-Rabos erst einmal in Amerika bei UnitedHealthcare niedergelassen.

 

Allerdings haben Danny und Boy mehr als nur den Nachnamen gemeinsam. Wie sein großer Bruder kommt auch Danny vom Crossrennen. Bereits mit 14 Jahren wurde er Jugend-Vizemeister, ein Jahr später gewann er den Titel. Auch in Zeitfahren und Straßenrennen konnte er früh Podestplazierungen einfahren. In 2010 und 2011 setzte van Poppel seine Erfolgsserie bei den Junioren fort und gewann schließlich auch hier den nationalen Meistertitel. Parallel sammelte er die ersten Sporen auf der Straße, u.a. mit Etappensiegen in beiden Jahren bei der Friedensfahrt und den Driedaagse van Axel, deren Gesamtwertung er 2010 ebenfalls für sich entschied.

 

Zur Saison 2012 sicherte sich das Rabobank Continental Team die Dienste des gerade einmal 18-jährigen Niederländers, die ersten Ergebnisse ließen nicht lange auf sich warten. Bei der Beverbeek Classic (1.2) wurde er nur 16., schlug aber im Sprint McEvoy und Havik. Die ersten Profisiege verpasste van Poppel dann schon im März nur knapp bei der Istrian Spring Trophy (2.2, a.k.a. Istarsko Proljece oder Jadranska Magistrala). Sowohl im Prolog wie auch im abschließenden Sprint belegte er jeweils zeitgleich hinter Teamkollege Slik bzw. dem deutschen Nachwuchstalent Arndt Platz 2. Dank einer starken Leistung auf der hügeligen zweiten Etappe musste er sich auch in der Gesamtwertung nur dem Österreicher Eibegger um drei Sekunden geschlagen geben. Weitere starke Ergebnisse als Sprinter erreichte der Niederländer als 5. beim GP de la Ville de Nogent-sur-Oise (1.2), als 4. auf der ersten Etappe des Circuit des Ardennes (2.2) und 6. beim Arno Wallaard Memorial (1.2). Nicht unverdient durfte er dann auch in seinem ersten Jahr bei den Mini-Rabos die Olympia’s Tour (2.2) bestreiten, die er als Gesamt-10. abschloss. Auch die Thüringen-Rundfahrt (2.2U) mit van Baarle, Olivier, Goos und Hofland gehörte schon zu seinem Programm und darf getrost als van Poppels Durchbruch bezeichnet werden. Dem knappen Sieg im Mannschaftszeitfahren gegen Jayco ließ van Poppel zwei Sprintsiege gegen die ärgsten Konkurrenten Arndt und Hofland folgen. Zur Bestätigung legte er Anfang August einen Etappensieg bei der Vuelta Leon (2.2) u.a. gegen die spanischen Ex-Profis Pacheco und Benitez nach. Seine letzten großen Erfolge feierte van Poppel bei der Tour de l'Avenir (2.NC) mit zwei vierten Plätzen im Prolog bzw. als Sieger des sprintenden Hauptfeldes. Dazu belegte er Rang 2 beim Sieg seines Teamkollegen Hofland, ebenfalls im Massensprint.

 

Für einen Profivertrag dürfte die Zeit noch nicht reif sein, langfristig sollte Danny van Poppel aber den erfolgreichen Weg seiner beiden älteren Familienmitglieder beschreiten können.

 

nominated by ogkempf & virtualprofit, presented by virtualprofit



Platz 33: Wouter Wippert

Wouter Wippert

Niederlande

14.08.1990

 

Fahrertyp: Sprinter

Wichtigster Erfolg: Etappensieg Tour de l’Avenir 2011

Team 2012: Omega Pharma-Lotto-Davo

Stagiaire: Lotto – Belisol

Team 2013: Lotto-Belisol U-23

Beste Mock-Platzierung: neu

Web: www.facebook.com/wouter130

 

Eigentlich hätte Wouter Wippert schon früher eine Nominierung verdient. Bereits 2010 feierte er seinen ersten Profisieg, fand aber bei keinem der Nominierenden Anklang.

 

Die ersten Erfolge gab es bei den Junioren bereits mit 16 Jahren im Jahr 2007 bei der Acht van Bladel gegen die heutigen Profis Bol und Raymond Kreder. Ein Jahr später konnte er eine Etappe beim Ster der Vlaamse Ardennen gewinnen und wurde 2. bei Ledegem - Kemmel - Ledegem vor Cyclassics-Sieger Demare. 2009 und 2010 waren von Erfolgen bei Kriterien geprägt. Allerdings konnte Wippert 2010 auch erstmals das internationale Publikum auf sich aufmerksam machen. Beim U23-Rennen Triptyque des Monts et Châteaux (2.2) verpasste er knapp seinen ersten Sieg hinter seinem heutigen Teamkollegen Robert, landete aber u.a. vor Kittel. Erst bei der Slowakei-Rundfahrt (2.2) beendete er vier von fünf Etappen in den Top5 und errang dabei einen Etappensieg und zwei 2. Plätze. Mit Schorn und Porsev war die Konkurrenz überschaubar, aber bestimmt kein Fallobst.

 

Für einen Profivertrag reichten die Leistungen noch nicht. Das sollte sich auch 2011 nicht ändern, obwohl der Niederländer seine Ergebnisse auf eine breitere Basis stellen konnte. Mit Platz 6 bei der Beverbeek Classic und 7 beim Dorpenomloop Rucphen (1.2) startete er gut in die Saison, blieb jedoch bei der Olympia's Tour (2.2) mit vier Etappenplazierungen zwischen 6 und 9 wohl hinter den Erwartungen zurück. Allein im eigenen Land schien die Konkurrenz mit Stroetinga, Bol, Ariesen, Markus, Havik und Kreder zu groß. Neues Selbstvertrauen errang er mit einem Sieg bei der Tour de Berlin (2.2U) und schrammte bei der Sprinterrundfahrt Delta Tour Zeeland (2.1) gegen die Profis auf beiden Etappen und in der Gesamtwertung nur knapp an den Top10 vorbei. Es folgten zwei sechste Plätze bei der Tour Alsace (2.2), wo er sich an Tsatevich, Bovenhuis und den Franzosen Bouhanni und Demare die Zähne ausbiss. Erfolgreicher war hingegen die Teilnahme an der Tour de la Province de Namur, bei der Wippert drei von fünf Etappen gewann. Daraufhin durfte er nochmals Luft bei den Profis schnuppern, wurde aber wieder „nur“ 11. bei der Dutch Food Valley Classic (1.1), allein hinter fünf Landsmännern. Immerhin konnte sich Wippert mit diesen Leistungen für die Tour de l’Avenir (2.NC) empfehlen und beglich das in ihn gesetzte Vertrauen mit einem Etappensieg (u.a. gegen Hofland, Kreder und Arndt) und zwei 8.Plätzen, darunter einmal als Sieger im Sprint des Hauptfeldes. Die Saison rundete er dann als 7. bei der U23-WM in Kopenhagen ab, womit er gleichzeitig der beste U23-Fahrer ist, der bis heute noch keinen Profivertrag in der Tasche hat.

 

Die aktuelle Saison begann Wippert als 6. der Ronde van Drenthe (1.1). Beim Triptyque des Monts et Châteaux (2.2) gewann er seine erste Etappe und wurde jeweils 5. der U23-Sprinterrennen ZLM Tour und La Côte Picarde (1.NC). Auch bei der Tour de Berlin (2.2U) fuhr er erneut stark, aber dreimal knapp am Sieg vorbei. Die beiden letzten starken Ergebnisse als Stagiaire bei Lotto waren Siege aus dem Hauptfeld heraus, jeweils hinter zwei Ausreißern. Als Belohnung gab es dabei Bronze bei der U23-EM sowie viel Anerkennung (auch beim Nationaltrainer) für Platz 3 beim GP Stad Zottegem (1.1) vor Guarnieri, Juodvalkis und Bozic.

 

So durfte Wippert dann auch die niederländische Equipe zur Tour de l'Avenir (2.NC) begleiten und unterstrich sein Können mit den Rängen 5 (Sieger im Sprint des Hauptfeldes) und 3 (hinter den Landsmännern Hofland und van Poppel). Und wenn Wippert so weiter macht, dürfte auch der Profivertrag bei Lotto nicht lange auf sich warten lassen…

 

nominated by wagenge, presented by virtualprofit



Platz 32: Michael Freiberg

Michael Freiberg
©ogkempf

Michael Freiberg

Australien

10.10.1990

 

Fahrertyp: Allrounder

Wichtigster Erfolg: Weltmeister Omnium

Team/Verein 2012: Team Jayco – AIS (CT)

Stagiaire: -

Team 2013: unbekannt

Beste Mock-Platzierung: neu

Web: www.michaelfreiberg.com

 

Der Name Michael Freiberg ist allen Berliner CDU Wählern natürlich ein Begriff, denn der Abgeordnete ist in der Hauptstadt zweifellos fast genauso erfolgreich wie der australische Radfahrer gleichen Namens.

Denn jener hat, im Gegensatz zu seinem Berliner Pendant, bereits einen Weltmeistertitel bei der Elite ergattern können. Dies ist für einen U23 schon etwas sehr besonderes, in den letzten Jahren schafften dies nur Cameron Meyer (2009 Madison), Taylor Phinney (2009/2010 Einerverfolgung) und Michael Hepburn (4er Verfolgung 2010/2011). Über die Mock List schafften es alle drei zu den Profis. Gleiches will Freiberg, der 2011 Weltmeister auf der Bahn im Omnium wurde, auch erreichen.

 

Den entscheidenden Schritt tat er wohl Beginn dieses Jahres. Er tauschte das australische Team V Australia, welches sich vor allem in Amerika betätigt, gegen das australische Gegenstück zu den Mini Rabos ein; das Team Jayco. Dieses Team hat seine europäische Basis in Italien und macht von dort aus seit Jahren die Radsportnachwuchswelt unsicher.

 

Ein Allround-Bahnfahrer sollte vor allem Zeitfahren und Sprinten können. So traute sich das Mini-Rabo-Team bei der Olympia's Tour (2.2) ihren eigenen Mann, dem im Klassement chancenlosen Huizenga, mit Freiberg und Kuznetsov auf einer Flachetappe ziehen zu lassen. Die Gruppe rettete 13 Sekunden und so ging der Australier als Führender in die Limburg-Etappe. Dort würde man ihn, wie man es im Vorjahr mit seinen Teamkollegen Durbridge und Hepburn tat, nach allen Regeln der Kunst versägen, dachte man sich wohl bei den Rabos. Aber dem war nicht so! Freiberg machte in den Hügeln einen sowohl starken als aufmerksamen Eindruck und war nie in Problemen. Im flachen Finale setzte er sich dann sogar noch in einer Gruppe mit u.A. Topfavorit van Baarle ab und wurde Zweiter, wodurch sein Vorsprung noch anwuchs. Dieser Hügelfestigkeit musste aber wohl die Zeitfahrstärke ein wenig weichen, denn am abschließenden Tag beendete der 21 Jährige das Zeitfahren auf den achten Rang, wodurch er die Führung doch noch abgab. Daran änderte auch Platz fünf im Massensprint der letzten Etappe nichts mehr - Freiberg wurde Zweiter.

Anfang August bewies er die unerwartete Kletterstärke erneut, als er die stark besetzte Trofeo Bastianelli (1.2) als Dritter abschloss. Das Feld wurde in den Anstiegen in seine kleinstmöglichen Bestandteile zerlegt.

 

So liegt die Vermutung nahe, dass der Fahrertyp "Allrounder" in naher Zukunft zum "Rundfahrer" geändert werden muss. Was die Weltmeisterschaft betrifft muss man eigentlich nur auf die bereits erwähnte Limburg-Etappe erinnern. Im Zeitfahren wird Freiberg nicht antreten.

 

Videos:

Zusammenfassung WM Omnium 2011 + Interview (Englisch)

 

nominated by ogkempf, presented by ogkempf



Platz 31: Youcef Reguigui

Youcef Reguigui

Algerien

09.01.1990

 

Fahrertyp: Hügelfester Sprinter

Wichtigster Erfolg: Heydar Aliyev Anniversary Tour 2012 (2.2)

Team/Verein 2012: Groupement Sportif Petrolier Algérie

Stagiaire: -

Team 2013: noch offen

Beste Mock-Platzierung: neu

Web: -

 

In diesem Jahr feiert Algerien den 50. Geburtstag seiner Unabhängigkeit. Sucht man nach erfolgreichen Landsleuten von Youcef Reguigui, so muss man sogar noch weiter zurückgehen. Ahmed Kebaili, der 1952 bei der Tour de France mehrfach in die Top Ten von Etappen fuhr und sich auch im Unabhängigkeitskrieg für sein Land hervortat, sowie die Tour de France Legende Abdel-Kader Zaaf, sind hier an erster Stelle zu nennen. Seit diesen Fahrern, die vornehmlich in den 50er Jahren unterwegs waren, ist es ruhig geworden um die algerischen Profis. Jedenfalls was die Ausflüge auf den europäischen Kontinent angeht.

 

Dass Youcef Reguigui diesen Umstand im Laufe der letzten beiden Jahre verändern konnte, liegt in erster Linie an einer der wenigen sinnvollen UCI Errungenschaften: Dem in Aigle beheimateten „Centre mondial du cyclisme“, dass seinen Fahrern die Teilnahme an zahlreichen Rennen des Nations Cup U23 ermöglicht. Für dieses Team trat Reguigui erstmals im Jahr 2011 an, nachdem er bereits zwei Jahre zuvor den zweiten Gesamtrang der Tour d'Alger erreicht hatte und auch die Saisoneröffnung gewann. So belegte der junge Algerier direkt den dritten Platz bei der ZLM Tour (1.Ncup). Und auch bei der Toscana Coppa delle Nazioni (2.Ncup) konnte er auf einer Etappe das Podium erklimmen, geschlagen nur von Sean De Bie. Auch bei der kanadischen Coupe des nations Ville Saguenay (2.Ncup) gab es auf der 3. Etappe noch einmal ein Podium. Hier war nur Arman Kamyshev schneller. Nebst zahlreichen Etappenplatierungen bei afrikanischen Rundfahrten siegte Reguigui auch bei der nationalen Meisterschaft der Elite.

 

In recht ähnlichen Bahnen verlief für Reguigui bislang auf die Saison 2012. Wie schon 2011 fuhr er in Afrika für sein algerisches Team und sammelte dabei auch schon wieder vier Saisonsiege ein. Für das UCI Team gelang es Reguigui bei der Coppa delle Nazioni (2.Ncup) den Sprint auf der 2. Etappe nach Gaiole in Chianti zu gewinnen. Kenner wissen, dass man dort kein leichtes Terrain vorfindet. De Bie und Lutsenko auf den Plätzen unterstreichen dies nur. Nicht minder hügelig ging es auf der Heydar Aliyev Anniversary Tour (2.2) im Mai zu. Zwei zweite Plätze auf Etappen hinter Dimitri Vernidub und Diego Rubio Hernández, sowie ein richtig gutes Mannschaftszeitfahren des UCI Teams bescherten Reguigui seinen ersten Rundfahrtsieg. In der Espoirs Klasse gewann er zudem wieder die algerische Meisterschaft.

 

Wo genau es den Hügelsprinter im kommenden Jahr zieht ist noch offen. Er wird der U23 Klasse entwachsen und somit auch keine Rennen mehr für das Centre Mondial fahren. Wahrscheinlich ist aber wohl ein Verbleib in Afrika. Dort sollte der talentierte Algerier jedoch bald in der Lage sein wenigstens so viele Punkte zu sammeln, dass er auch größere Teams anzieht. Seine Ergebnisse bei den Nations Cup Rennen sprechen zudem für ihn.

 

nominated by Ocaña & gardener, presented by Ocaña




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