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Platz 8 - Yannick Eijssen

Yannick Eijssen

Belgien

26.06.1989

 

Fahrertyp: Kletterer

Wichtigster Erfolg: Sieg Ronde de l'Isard 2010

Team 2010: Team PWS Eijssen-Kempen (Belgien)

Stagiaire: -

Team 2011: BMC

Beste Mock List-Platzierung: neu

Web: -

 

Auf den schmalen Schultern von Yannick Eijssen liegt viel Gewicht. Der letzte Sieg eines Belgiers bei der Tour de France jährte sich in diesem Jahr bereits zum 34. Mal. Da ist es völlig normal, dass in diesem radsportatmenden Land sehnlichst auf einen gewartet wird, der es mit den Spaniern oder gar dem Nachbarn aus Luxemburg aufnehmen kann. So ist es wenig verwunderlich wie enttäuscht Michel Wuyts den Einbruch Eijssens hinauf nach Risoul verkünden musste. Noch dazu im gelben Trikot als Führender der Tour de l'Avenir. Doch der Reihe nach.

 

Geboren wurde Eijssen am 26. Juni 1989 in Leuven. Seine ersten Ergebnisse im Juniorenbereich lassen sich bis auf das Jahr 2005 zurück datieren. Erstmals richtig auf sich aufmerksam machen konnte er dann 2007. In diesem Jahr siegte Eijssen bei sechs Rennen und das gleich in drei verschiedenen Ländern. Bei der französischen Tour du Valromey zeigte der Belgier gleich mal seine Stärken am Berg. Hinauf nach Hauteville-Lompnes nahm er dem Zweitplatzierten ganze drei Minuten ab. In der Endabrechnung belegte er dann hinter Dominik Nerz den zweiten Platz. Noch besser lief es für Eijssen beim heimischen Liège-La Gleize. Dort gewann er erneut eine Etappe und konnte sich auch den Rundfahrtsieg sichern. Wenig verwunderlich ist es, dass auch dort gute Fähigkeiten am Berg gefragt sind, denn zahlreiche Anstiege, die man auch von Lüttich-Bastogne-Lüttich kennt, stehen dort auf dem Programm. Dazu gesellte sich dann ein zweiter Platz beim GP Rüebliland und ein Etappensieg, sowie der Gesamtsieg bei Kroz Istru auf der durchaus hügeligen kroatischen Halbinsel Istrien. Die Folge war, dass er hinter dem Polen und Über-Juniorenfahrer Michal Kwiatkowski im Weltcup der Junioren den zweiten Platz belegte.

 

Das Jahr 2008 lief dann weitaus weniger nach Plan, auch wenn dies sicherlich zu großen Teilen dem Wechsel in den U23 Bereich geschuldet ist. Zunächst einmal schuf man rund um Yannick ein eigenes Team mit dem Namen PWS-Eijssen. Vater Ronny investierte also in den eigenen Sohn, aber auch in einige andere belgische U23 Hoffnungen. Das beste Ergebnis fuhr Eijssen allerdings dann im Trikot der belgischen Nationalmannschaft ein. Dies war der sechste Platz bei der Ronde de l'Isard (2.2U).

 

Schon etwas besser sollte das Jahr 2009 werden. So gewann Eijssen das Eintagesrennen Deurne-Diest und auch auf Frankreichs Anstiegen zeigte sich der Belgier wieder stark verbessert. Bei der Tour des Pays de Savoie (2.2U) im Juni schaffte er den Sprung auf das Podium. Bei der Bergankunft in La Toussuire gelang es Thibaut Pinot erst im Sprint den Sieg Eijssens noch zu verhindern. Im August folgte ein erneuter zweiter Platz bei einer Bergankunft in Cautarets bei der Tour des Pyrénées (2.2). Anschließend wurde Eijssen Stagiare beim Team Silence – Lotto, allerdings ohne dort noch großartig in Entscheidung zu treten. Immerhin konnte er Gilbert bei dessen Piemonte-Sieg noch unterstützen. Nichts desto trotz wurde bereits gemeldet, dass Eijssen nach seinem letzten U23 Jahr ab 2011 für das belgische Team starten würde.

 

Dass das Jahr 2010 sein erfolgreichstes werden sollte, deutete Eijssen bereits recht früh an. Ende Februar siegte er überraschenderweise beim Beverbeek Classic (1.2) auf einem flachen Kurs. Dort hatte er sich bereits vor dem Ziel abgesetzt und konnte sich mit zwei Sekunden gegenüber Edwig Cammaerts behaupten. Der Grundstein für eine erfolgreiche Saison war also gelegt. Einen weiteren Beweis für mehr Kraft zeigte Eijssen dann auch bei der U23 Ausgabe von Liège - Bastogne – Liège (1.2U). Dort konnte er den sechsten Platz belegen. Gleichwohl sind solche Rennen nicht ganz sein Terrain. Viel eher kommt er mit den langen Anstiegen zurecht. Ende Mai war es dann soweit und die Ronde de l'Isard (2.2U) stand an. Bei der entscheidenden Bergankunft am von der Tour de France bekannten Plateau de Bonascre konnte Eijssen seine Konkurrenten so entscheidend distanzieren, dass er sich neben dem Etappensieg auch gleich den Gesamtsieg sicherte. Außerdem siegte er Anfang August mit über fünf Minuten Vorsprung beim Eintagesrennen Dilsen-Stokkem. Wenige Tage später ging es dann zum zweiten Rennen in die Pyrenäen. Bei der Tour des Pyrénées (2.2) konnten Eijssen und sein polnischer Begleiter Przemysław Niemiec die Konkurrenz auf dem Weg zum Pla d'Adet gar um mehr als zwei Minuten distanzieren. Niemiec gewann die Etappe, am Ende stand für Eijssen mit Rang drei auch hier das Rundfahrtpodium. Den starken August rundete Eijssen dann mit dem zweiten Platz bei der belgischen U23 Meisterschaft im Straßenrennen ab.

So stand im September die Tour de l'Avenir (2.NC) an. Die bedeutendste Rundfrahrt für U23-Fahrer und hier konnte Yannick Eijssen zunächst vollends überzeugen. Auf der dritten Etappe konnte er sich in der Abfahrt vom Col du Chansert aus einer Spitzengruppe absetzen und war in der anschließenden Bergankunft am Col du Béal nicht mehr einzuholen. Dieser Sieg brachte ihm dann auch die Gesamtführung, welche er eben bis zu jener schon erwähnten Etappe nach Risoul behaupten konnte. Im Endklassement belegte Eijssen dann den für ihn sicherlich unbefriedigenden 14. Platz.

 

Das große Talent von Yannick Eijssen kommt sicherlich bei schweren Bergankünften am stärksten zum Tragen. Dort konnte er bereits in der Juniorenzeit seine besten Rennen zeigen. Einige Ausnahmen hat er auch, diese zeugen dann von einer guten Physis, die sicherlich für einen Bergfahrer eine Grundvoraussetzung darstellen. Wie genau er diese Rolle weiter interpretieren kann, hängt jetzt natürlich in erster Linie davon ab wie ihn BMC, welches er für ganz Radsportbelgien überraschend als sein neues Team präsentierte, im kommenden Jahr einsetzen wird und wie seine Talente dort gefördert werden. Zweifellos ist Yannick Eijssen nämlich ein Fahrer, der Belgien wirklich einmal von seiner sieglosen Grand Tour Zeit erlösen könnte. Den ersten richtigen Schritt hat er mit einem Wechsel raus aus Belgien sicherlich getan.

 

Nominiert von gardener, chreezer, ocana, Offi & ogkempf, geschrieben von ocana




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