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Platz 10 - Romain Hardy

Romain Hardy

Frankreich

24.08.1988

 

Fahrertyp: Kletterer, Eintagesrennen

Wichtigster Erfolg: 3. Polynormande (1.1)

Team/Verein 2010: Bretagne - Schuller

Stagiaire: -

Team 2011: Bretagne - Schuller

Beste Mock List-Platzierung: -

Web: -

 

Romain Hardy hat ein Problem: er gewinnt kaum Rennen. In Massensprints fehlt es ihm an der nötigen Endgeschwindigkeit, bei Bergankünften kann er mit den Allerbesten nicht mithalten, für Rundfahrterfolge sind seine Zeitfahrfähigkeiten zu beschränkt. Und so kommt es, dass man Romain Hardy ganz oft auf oder in der Nähe des Siegerpodiums sieht - aber fast nie auf dem obersten Platz. Doch sind dritte und vierte Plätze bei schweren 1.1-Rennen, wie sie Hardy in dieser Saison reihenweise sammelte, nicht mehr wert als Etappensiege bei schwach besetzten 2.2-Rundfahrten?

 

Unauffälig als Junior und im ersten Jahr U23 konnte Hardy, der aus der Normandie stammt, erst 2008 erste Resultate einfahren. Unterwegs war er damals für das Amateurteam Côtes d'Armor Cyclisme, das auch schon Cyril Gautier hervorgebracht hatte. Die Teilnahme an Etappenrennen war Hardy nur möglich, wenn er Urlaub nahm - er hatte bereits einen festen Halbtagsjob bei der französischen Staatseisenbahn SNCF. Doch wenn er dabei war, dann präsentierte sich der Franzose auch prächtig: bei der Tour de Gironde (2.2) verpasste er als Etappen- und Gesamtzweiter nur knapp den ersten UCI-Sieg. Ebenso wenig später beim Kreizh Breizh (2.2) in der Bretagne: wiederum Etappenzweiter und dazu Sechster der Gesamtwertung.

 

2009 dann erste Einsätze in der Nationalmannschaft bei Nations Cup-Rennen. Hier brillierte Hardy vor allem auf hügeligen Terrain, so als Sechster des GP Portugal (2.NCup) und als Vierter bei der U23-Version von LüBaLü (1.Ncup), wo er der Spitze um Rasmus Guldhammer bis zur finalen Côte d'Ans folgen konnte. Die gute Form resultierte auch endlich in Siegen: bei der Tour de la Creuse, einer kleinen französischen Rundfahrt, gewann Hardy eine Etappe. Außerdem konnte er das kleine Rennen Manche Océan gewinnen. Viel mehr wert gewesen wäre ein Erfolg beim Nations Cup-Rennen im kanadischen Saguenay, doch auf der dritten Etappe fehlten Hardy gerade noch zehn Meter, um den enteilten Sergio Henao doch noch zu stellen. Ein solider neunter Platz in der Gesamtwertung zeugt aber von der Konstanz in Hardys Leistungen. Daher wird der junge Franzose auch für die WM in Mendrisio nominiert - und kurz darauf wieder ausgeladen, um Alexandre Geniez die Teilnahme zu ermöglichen. Frust und Enttäuschung sind daraufhin erstmal groß, doch zum Trost bietet ihm das bretonische Continental-Team, Bretagne-Schuller, einen Vertrag für 2010 an. Die Konzentration soll jetzt nur noch auf dem Radsport legen - Hardy lässt sich von der SNCF befristet beurlauben.

 

Nach ein paar wunderlichen Ausflügen zum Cyclo-Cross (für sein erstes Rennen musste sich Hardy das Rad eines Vereinskollegen leihen - er selbst hatte noch kein Cross-Rad) startete der Franzose mit Ambitionen in die 2010er Saison: Ergebnisse bei Profirennen einfahren und sich nachdrücklich für Einsätze mit der U23-Nationalmannschaft empfehlen. Eine kleinere Verletzung am Jahresbeginn bestärkt Hardy eher noch und schon beim Circuit de la Sarthe (2.1) sprintet er auf einen vierten Etappenplatz. Ganz anderes Terrain, ganz anderes Rennen: die Tour du Finistère (1.1) ist ein stetes Auf und Ab in den Hügeln der Bretagne. In einer kleinen Gruppe mit seinem Teamkollegen Florian Vachon kämpft Hardy um den Sieg. Auf der Zielgerade zieht Hardy Vachon den Sprint an, der die Vorlage siegreich verwandelt. Hardy wird wieder Vierter. Auch bei der Tour de Bretagne (2.2) und der Rhône-Alpes-Isère Tour (2.2) schrammt der junge Franzose nur knapp an Etappensiegen vorbei.

 

Ihm fehle noch der letzte Mut, auch mal als Solist im Finale einen Rennens zu attackieren, so die Selbsteinschätzung Hardys. Bei den Boucles de l'Aulne (1.1) ist dies auch gar nicht nötig - beim Dreifachsieg seines Teams begnügt sich Hardy mit dem untersten Platz auf dem Podium. Die Serie setzt sich fort: vom Circuito Montanes (2.2) über den Prueba Villafranca de Ordizia (1.1) bis zur Tour de l'Ain (2.1). Immer scheitert Hardy ganz kurz vor dem Sieg. Insgesamt 18 Top 10-Platzierungen hat der Franzose schon in diesem Jahr gesammelt, aber keinen einzigen Sieg. Bei der Polynormande (1.1) im August kam er dem noch am nächsten, die siegreiche Attacke kurz vorm Ziel setzte aber Andy Cappelle und nicht Hardy, der sich wieder einmal mit Platz drei zufrieden geben musste.

 

Romain Hardy kann so ziemlich jedes mittelschwere Rennen gewinnen - allerdings sollte er so langsam mal damit anfangen. Bretagne-Schuller setzt weiter große Hoffnungen in Hardy und hat den Vertrag bis 2012 verlängert. Für das nächste Jahr ist der Aufstieg in die Pro Continental-Klasse beabsichtigt. Hardy kann sich also weiterhin dem Sammeln von Ehrenplätzen widmen - nächste Gelegenheit dazu bietet die Tour de l'Avenir. Und im allerschlimmsten Fall ist der sprichwörtliche Zug für Hardy eben noch nicht abgefahren...

 

Nominiert von wagenge, virtualprofit, ogkempf, chreezer & gardener, geschrieben von gardener




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