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Platz 20 - Arnaud Molmy

Arnaud Molmy

Frankreich

07.08.1988

 

Fahrertyp: Sprinter, Klassiker

Wichtigster Erfolg: Etappensieg Etoile de Bessèges

Team/Verein 2010: Roubaix – Lille Metropole

Stagiaire: -

Team 2011: BigMat

Beste Mock-Platzierung: neu

Web: www.facebook.com

 

Teilzeitarbeit ist extrem 2010. Arnaud Molmy ist sicher nicht der Erfinder der Radsport Teilzeitarbeit, er jedoch hat dieses Prinzip perfektioniert; vor allem für Fahrer der U23 Klasse.

 

Anfang der letzten Saison schwappte der Name des zu jener Zeit 20 Jährigen zum ersten Mal in die deutschen Radsportgemeinden. Aus französischen Foren wurde vernommen, dass Molmy etwas Besonderes sei, der zu jener Zeit stärkste französische U23, ein ganz großes Talent. Seichte Verwunderung brandete in den selben Gemeinden, denn die meisten hatten von Molmy noch nie etwas gehört. Auch in den internationalen Ergebnislisten tauchte der Name nie in den vorderen Rängen auf.

In den nationalen Ergebnislisten des Saisonbeginns allerdings sah die Sache schon ganz anders aus. Wo immer die französische U23 Elite aufeinandertraf, Molmy war vorn dabei und gewann zwei Mal. So wartete man in der Radsportgemeinde auf Weiteres, den Namen im Hinterkopf behaltend.

Bis Mitte März die La Roue Tourangelle (1.2) anstand; ein ehemaliges Top U23 Rennen, welches den U23 Status abgelegt hat und dadurch ein wenig an Ansehen eingebüßt hat. Ansehen hin oder her, Molmy gewann das Rennen solo, nachdem er sich im Finale von seinen beiden Begleitern Mederic Clain und Dimitry Samokhalov abgesetzt hatte. Die Radsportgemeinde nickte wissend, als sie das Ergebnis vernahm. Doch im Anschluss dieses Rennen zeigte der Mann aus Calais wofür er eigentlich berühmt werden müsste. Ergebnis technisch beendete er nämlich seine Saison. Es folgte nichts, gar nichts Nennenswertes mehr, auch nicht in seiner Zeit als Stagiaire bei Cofidis.

 

So wartete die Radsport Gemeinde auf das Jahr 2010. Molmy heuerte beim Continental Team Roubaix – Lille Metropole an. Und eine Woche bevor in Vancouver die olympischen Winterspiele begannen, heizte Arnaud Molmy beim Etoile de Besseges (2.1) der Konkurrenz schon wieder ganz mächtig ein. Die erste Etappe der toll besetzten Rundfahrt endete im Sprint. Borut Bozic gewann vor Nico Eeckhout und eben Arnaud Molmy. Einen Tag später endete die Etappe erneut im Sprint, das Tagespodium durften die gleichen Fahrer besuche, allerdings schob sich Molmy eine Stufe nach oben. Auf der dritten Etappe verpatzte der junge Franzose den Sprint, auf der vierten allerdings schlug er wieder voll zu. Samuel Dumoulin gewann den Sprint; er wurde allerdings später distanziert, da er im letzten Kilometer abgekürzt hatte. Ursprünglich Zweiter und damit letztendlich Erster war somit Arnaud Molmy. Obendrein übernahm er vor der abschließenden Etappe auch die Gesamtführung. Die letzte Etappe endete ebenfalls im Sprint und der Sieg Molmys...fand trotzdem nicht statt. Nicht einmal das Rennen fand mit ihm statt. Denn über Nacht hatten 20 Fahrer Magenprobleme bekommen, unter ihnen der Roubaix Fahrer, der deswegen das Rennen nicht in Angriff nehmen konnte. Der Sieg in Bessèges wäre ansonsten der größte Erfolg eines U23 Fahrers diese Saison gewesen.

Noch geschwächt von jenen Magenproblemen musste Molmy vier Tage später gleich die erste Etappe der Mittelmeer – Rundfahrt (2.1) aufgeben und auch die zweite Etappe der zehn Tage später stattfindenden Tour du Haut Var (2.1) beendete er vorzeitig. Verglichen mit dem Vorjahr konnte der heute 22 Jährige noch ein paar Wochen Leistung und somit ein paar achtbare Ergebnisse herauskitzeln.

Anfang März erreichte er beim GP de Lillers (1.2) den fünften Platz, der sechste Platz bei der Sprintetappe des Criterium International (2.HC) ist noch um Einiges höher einzuschätzen. Ende April sprang bei der Tour de Bretagne (2.2) noch ein zweiter Sprintplatz hinter John Degenkolb heraus. Danach schlug es zwölf, die Schimmel wurden wieder zu Mäusen, die Kutsche verwandelte sich zurück in einen Kürbis und Aschenmolmy verschwand wieder im Mittelmaß seiner Sommerferien.

Im Gegensatz zum vorhergegangenen Jahr konnte er im August, als in Mitteleuropa also schon lange kein Schnee mehr lag, mit einem elften Platz bei Paris – Correze (2.1) noch einmal ein klein wenig aufhorchen lassen, das Niveau des Vorfrühjahrs erreichte er aber nicht mehr annähernd.

 

So scheint Arnaud Molmys Leistungen inzwischen schon wieder aus den Köpfen der Teamleiter gelöscht zu sein, denn einen großen Profivertrag für 2011 hat er nicht in der Tasche. Auch für die WM ist er nicht nominiert, was aber nicht so tragisch ist, da diese sowieso nicht im März stattfindet. Was Molmy in der Zukunft erreichen muss ist deutlich, mehr Stabilität übers gesamte Jahr; und vielleicht bekommt er ja doch noch ein Pro Tour Vertragsdokument zur Unterschrift vorgelegt.

 

Nominiert von wagenge, virtualprofit & chreezer, geschrieben von ogkempf




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