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U23 - Mock List 2009, Plätze 39 - 31



Platz 39: Nicholas Walker

Nicholas Walker

Australien

13.09.1988

 

 

Was schreibt man über einen Fahrer, über den man absolut nichts finden kann? Richtig, man könnte einfach die blanken Ergebnisse runterrattern. Aber das ist kein großer Spaß. Also fangen wir mit den guten Sachen an. Nicholas, im folgenden Nick, trainiert gerne im Coffee Shop. Jedenfalls sagt das seine Seite auf der Team Homepage. Dort steht auch, dass er derzeit in Booischot, Belgien residiert, aber ursprünglich aus Melbourne kommt. Und scheinbar hat er keine Bahnvergangenheit, jedenfalls nicht international, sehr untypisch für einen Fahrer aus Down Under. Und Humor hat er auch, immerhin ist How I Met Your Mother seine Lieblingssendung im TV.

 

Da das aber realtiv wenig über seine Fähigkeiten auf dem Rad aussagt, muss ich wohl doch mal zu den nackten Zahlen kommen. Seit 2009 fährt Nick Walker für das Team Cinelli Down Under, ein ziemlich bunter Haufen mit unter anderem Bert Roesems und Frank Vandenbroucke. Walker ist in seinem Team laut Cycling Quotient aber deutlich der Stärkste.

 

Das Jahr begann für den jungen Australier bei den Ozeanienmeisterschaften am 15 Feburar. Beim Straßenrennen wurde er dritter. Zugegeben, die Konkurrenz war nicht sonderlich stark, aber die entscheidende Gruppe muss man trotzdem erwischen. Nach drei Monaten Eingewöhnungszeit in Europa, hagelte es dann aber bereits Siege. Musste er sich im Sprint der ersten Etappe des FBD Insurance Ras (2.2) noch Eeckhout und Downing geschlagen geben, so schoss er die Etappen 4 und 5 sehr erfolgreich ab. In der Endabrechnung langte es immerhin zum 16. Platz. Beim Memorial Philippe van Coningsloo(1.2) traf er auf einen alten Bekannten, zu Saisonbeginn fuhr der berühnte Baugnies noch für das Team Walkers. Unter tausenden von Belgiern erreichte Walker den 13. Platz und wurde bester seines Teams. Den dritten Saisonsieg feierte er dann 5 Tage später bei der Ronde de l'Oise (2.2), bei der er die zweite Etappe im Sprint einer 15-köpfigen Spitzengruppe gewann, die auch den späteren Rundfahrtsieger van Vooren stellte. Für Walker selbst reichte es zum 11. Platz in der Endabrechnung. Beim Antwerpse Havenpijl (1.2) Mitte August fehlte nach 181km die Explosivität, so erreichte er im Sprint nur den 11. Platz. Zwei Tage später reichte es dann beim GP Stad Zottegem (1.1) zum 8. Platz vor unter anderem van Poppel. Mit dem Rennen Schaal Sels Merksem (1.1) über 203 Kilometer beendete Walker den August mit einem 10. Platz im Sprint.

 

Nick Walker steht im Aufgebot der Australischen U23 Nationalmannschaft bei der WM in Mendrisio, allerdings dürfte das Rennen erheblich zu schwer für den Sprinter sein. Viel darf man in der Schweiz sicher nicht erwarten, dafür aber in den Sprints der nächsten Jahre. Und vielleicht klettert er dann auch in der Gunst der Mocklistersteller, hat ja letztes Jahr beim Letztplatzierten auch schon ganz gut geklappt.

 

nominated by Offi, presented by Offi



Platz 38: Thibaut Pinot

Thibaut Pinot
© ciclismoweb.net

Thibaut Pinot

Frankreich

29.05.1990

 

Nur ein weiterer Kletterer, der früher oder später irgendwo als Helfer verschwindet oder doch einer mit dem Potential für eine Karriere als Profi, die ähnlich erfolgreich verläuft wie seine Juniorenzeit und jetzt seine erste U23 Saison? Mit einer Körpergröße von 1,80m bei 63 Kilogramm erinnert Pinot verdächtig an sein Vorbild Richard Virenque und auch seine bisherigen Ergebnisse lassen vermuten, dass wir es hier mit einem sehr starken Bergfahrer zu tun haben.

 

Mit der Tour de Guadeloupe juniors gewann Pinot in seinem ersten Jahr als Junior bereits eine Rundfahrt über fünf Etappen. Und auch bei weiteren französischen Juniorenrennen, sowie den Cross Meisterschaften der Franche-Comte ging Pinot als Sieger hervor und rundete damit ein starkes Juniorenjahr 2007 ab.

Dieses war jedoch nur der Startschuss für ein noch einmal deutlich verbessertes Jahr 2008. Nicht weniger als neun Siege addierte Thibaut Pinot in sein Palmares. Darunter auch sein „Heimrennen“, die Tour de Haute-Saône. Auch die beiden Rennen Tour d'Ardèche juniors und die Savoyarde juniors rund um Chambéry wurden seine Beute. Alles Rennen, die mit einem schweren Profil aufwarten. Auch die Course de la Paix Juniors konnte Pinot mit einer solchen Streckenführung locken und auch hier sprang mit dem vierten Gesamtrang eine starke Platzierung heraus.

 

Alles in allem also Ergebnisse, die aufhorchen ließen und die Pinot jetzt 2009 mit in seine erste U23 Saison nehmen sollte. Bei seinen ersten 2.2 Rennen, der Tour du Vaucluse und dem Giro del Friuli Venezia belegte Pinot ansehnliche Plätze in den Top 30. Im Juni sollte dann der erste Sieg gegen wirklich ansehnliche U23 Konkurrenz anstehen. Auf der dritten Etappe der Tour des Pays de Savoie (2.2U) setzte sich Pinot früh aus dem Feld ab. Gemeinsam mit dem Belgier Yannick Eijssen bezwang Pinot den Col de la Croix de Fer und in der Schlusssteigung hinauf nach La Toussuire konnte Pinot seinen Begleiter zwar nicht abschütteln, aber er bezwang ihn im Sprint um den Tagessieg. Mit acht Minuten Rückstand auf den Luxemburger Gastauer belegte Pinot schließlich den achten Gesamtrang. Ein Umstand, der ihm jedoch laut eigener Aussage wegen des Etappensieges egal ist. Ein weiterer Gesamtsieg kam im Juli dann bei der Tour du Canton de Mareuil Verteillac hinzu. Interessant hierbei auch der zweite Platz bei einem Zeitfahren über 11,3 Kilometer hinter Thomas Girard. Seinen Ruf als bergstarker Fahrer sollte Thibaut Pinot dann Ende August im Rahmen des Giro della Valle d'Aosta Mont Blanc (2.2) eindrucksvoll bestätigen. Nach seinem Landsmann Fabrice Philipot wurde Pinot der erst zweite Franzose, der diese Rundfahrt gewinnen konnte. Bereits auf der zweiten Etappe rund um Châtel mit zwei schweren Bergwertungen erwischte Pinot die richtige Gruppe und erarbeitete sich ein Polster auf einige gefährliche Gegner. Die Grundlage war damit geschaffen. Mit dem Transfer ins Aosta Tal folgte die Königsetappe über den gefürchteten Colle San Carlo. Im Ziel in Verrayes hatte Pinot zwar ganze zweieinhalb Minuten auf Egor Silin verloren, doch noch lag er in der Gesamtwertung vor dem Russen, der an diesem Tag bereits alle seine Karten auf den Tisch gelegt hatte. So konnte Pinot die folgenden Bergankünfte nach Fontainemore und Ceresole Reale für seine Jagd auf den Gesamtführenden Angelo Pagani nutzen, den er schließlich mit einem zweiten und dann neunten Platz ablöste. Trotz offensichtlicher Mind-Games der italienischen Fahrer beendete Pinot auch die letzte Etappe in einer der vorderen Gruppe und krönte sich so zum Gesamtsieger. Von einem schweren Mannschaftszeitfahren, über Etappen, die alle mit schweren Anstiegen gespickt waren, bis zu zwei Bergankünften, hatte diese Rundfahrt alles zu bieten. Sie zählt damit zu den schwersten Rundfahrten überhaupt, die ein U23 Rennfahrer gewinnen kann. Das Thibaut Pinot dies im Alter von nur 19 Jahren bereits realisieren konnte, ist umso bemerkenswerter.

 

Ersten Aussagen zufolge sollte Thibaut Pinot erstmal seinem bisherigen Team CC Etupes erhalten bleiben. Dennoch wurde jetzt gemeldet, dass der junge Franzose bereits zur Saison 2010 zum französischen Team Française des Jeux wechseln wird, um Profi zu werden. Sicherlich ein sehr gewagter Schritt mit 19 und erst einem Jahr in der Klasse U23. Trotz eines Sieges bei einem sehr schweren Rennen wie dem Giro della Valle d'Aosta, gäbe es ja dennoch genügend Gelegenheiten weiterhin in der U23 Klasse zu glänzen.

 

nominated by Ocaña, presented by Ocaña



Platz 37: Jacques Janse van Rensburg

Jacques Janse van Rensburg

Südafrika

06.09.1987

 

Jacques Janse van Rensburg, aus Platzgründen im Folgenden nur noch JJvR genannt, könnte sich in die Reihe der durchaus erfolgreichen südafrikanischen Neos, wie Augustyn, Impey und Froome einordnen. Nun wird der kundige Leser richtigerweise schon bemerkt haben, dass Herr Froome gar kein Sudafrikaner ist. Da der kenianische Brite jedoch seine ersten Sporen für das Team Konica Minolta einfuhr, ernenne ich ihn zum Südafrikaner ehrenhalber. Doch zurück zu JJvR. Geboren wurde er am 6. September 1987 in Springs, South Africa. Letztes Jahr rangierte er auf Platz 33 der Mock List.

 

Als 17-jähriger Junior taucht er 2004 erstmalig in den Ergebnislisten auf und das gleich recht erfolgreich. Er wird im März zweiter der Landesmeisterschaften im Zeitfahren. Das bewirkt eine Teilnahme an diversen Rennen in Europa. Die Ergebnisse sind aber eher bescheiden: 42. auf der Tour de Lorraine Juniors (SC), 70. beim GP General Patton (SC). Am höchsten ist der 8. Rang bei der Oberösterreich-Junioren-Rundfahrt (SC) einzuordnen, immerhin einen Platz vor dem grossen Robert Gesink. Schlussendlich darf er auch mit zur Junioren WM nach Verona und erzielt dort den 26. Platz im Zeitfahren und den 55. Rang im Strassenrennen. Das zweiten Juniorenjahr begann gut (Nationaler Meister beim Strassenrennen). Die nun folgenden Rennen in Europa sind aber unauffällig: 21. bei der Tour du Vaud (2.1), 27. beim General Patton (SC). Bei der Trofee der Vlaamse Ardennen (1.1) zeigt er zum erstenmal, dass er rechthügelfest ist. Er ist in der entscheidenden Gruppe und verliert erst kurz vor dem Ziel den Anschluss. Mit 22s Rückstand kommt er als 11. ins Ziel. Zur Junioren WM wird er aber nicht mitgenommen.

 

2006 wechselt er zum U23 Team von Konica-Minolta. Sein erstesn U23 Jahr ist eine Katastrophe, er beendet keins seiner europäischen Rennen. Im Februar 2007 gibt es dann einen Sieg beim nationalen Rennens VW Herald. Anschliessend steht dann der Giro del Capo (2.2) auf dem Program, den er auf Platz 58 abschliesst. Nach der U23 Meisterschaft (Platz 2 im Zeitfahren, Platz 19 auf der Strasse) beendet er die Thüringen-Rundfahrt (2.2U) als 31. Im Spetember folgt dann noch ein 19. Platz beim Dome2Dome Cycling Spectacular (1.2). Er darf wieder bei der WM teilnehmen. Das Strassenrennen bestimmt er in einer frühen Ausreissergruppe mit, verlässt aber dann vorzeit das Rennen. Das Zeitfahren hatt er als 42. 3:37 hinter Lars Boom beendet.

 

Auch das Jahr 2008 geht startet wieder mit einem Sieg beim VW Herald, nun für das Team Neotel startend. Beim zweiten Rennen der World's View Challange Series (4x 1.1) holt er einen 8. Rang. Danach zeigt JJvR, dass aus ihm durchaus mal sowas wie ein Profifahrer werden kann. Er belegt beim Giro del Capo den 3. Gesamtrang und gewinnt die Nachwuchswertung. Nun gehts nach Europa. Die Ergebnisse sind ordentlich: 10. beim GP Portugal (2.NC), 12. bei der Ronde van Vlaanderen Beloften (1.NC) und 18. beim Giro delle Regioni (2.NC). Zurück in Südafrika gewann er die U23 Meisterschaften im Strassenrennen (2. Platz im Elite Rennen!) und holte den 5. Platz im Zeitfahren. In Asien erreicht er einen 11. Platz bei der Tour de Korea-Japan (2.2). Zurück in Europa wird er 19. beim Grand Prix Cristal Energie (1.2) und 11. beim GP Tell (2.2U). Das WM Strassenrennen der U23 beendete er als 63.

 

2009 wechselte er zum Trek Marco Polo Cycling Team. Für diese Saison hatte er sich einiges vorgenommen: u.a. das Podium einer 2.1 Rundfahrt, dann als Höhepunkt das Podium der Tour de l'Avenir und zum Schluss sollten noch die Top5 der U23 WM rausspringen. Mal sehen was da bisher so rausgekommen ist. Der Paukenschlag folgte gleich im Februar bei der Tour de Langkawi. Er wird hervorragender 7. auf der Genting Highlands Etappe und erreicht den 6. Gesamtrang. Es ist zwar kein Podium einer 2.1 Rundfahrt, aber immerhin Top6 einer HC Rundfahrt. Dieses Ziel kann man also als abgehakt betrachten. Im Juni/Juli ist er dann wieder in Asien, wo er bei der Tour de Korea (2.2) den 14. Rang holt und bei der Tour of Qinghai Lake (2.HC) den 17. Rang. Er bereitet sich nun gezielt auf die Tour de l'Avenir (2.NC) vor. Obwohl er sich laut eigener Aussage in Topform befand, wurde er nicht zu seinem Saisonhöhepunkt eingeladen. So konnte er also sein zweites Ziel nicht erfüllen. Wie sich diese Nichteinladung auf seine WM Chancen (immerhin Top5 geplant!) auswirkt, wird sich demnächst zeigen.

 

JJvR bezeichnet sich selbst als Kletterer. Er kann passable Zeitfahren, hat da aber auch manchmal derbe Aussetzer. Sprintend hat er sich hingegen noch gar nicht gezeigt. Das Potential für einen Profivertrag hat er allemal, aber das Team Barloworld - ein ideales Sprungbrett für (süd)afrikanische Neos - wird leider zur neuen Saison geschlossen.

 

nominated by wagenge, presented by wagenge



Platz 36: Jacob Keough

Jacob "Jake" Keough

USA

18.06.1987

 

Nein, es ist nicht weiter schlimm, wenn man noch nie von Jake Keough gehört hat. Ging dem Autoren bis 2008 auch nicht anders. Spätestens seit seiner Siegesserie bei der Uruguay-Rundfahrt im April dieses Jahres und einer ganzen Batterie von Top-Resultaten bei Rennen des US-Kalenders hat sich Keough als eines der US-Sprinttalente die Aufmerksamkeit auch außeramerikanischer Beobachter erworben.

 

Keoughs Beziehung zum Straßenradsport ist kurz, aber heftig. Ursprünglich ein BMX'ler, der dann in die Cross-Szene der US-Ostküste geriet, musste Keough zwangsläufig zur sinnvollen Vorbereitung der winterlichen Querfeldeinsaison im Sommer auf dem Rennrad sitzen. Das geschah im Alter von 16 Jahren. Auf dem Geländerad trifft man Keough im Winter immernoch; er gehört zu den besten US-Nachwuchscrossern. Seine Zukunft sieht Keough - sinnvollerweise - aber auf der Straße.

 

Keine Frage, Keough ist ein reinrassiger Sprinter. Dabei kommt ihm seine BMX-Erfahrung zugute; die absolute Beherrschung des Arbeitsgerät ist gerade in den spannungsgeladenen Massensprints von Vorteil - Robbie McEwen ist nicht umsonst der bekannteste rennradfahrende Ex-BMX'ler. Die Vorbilder Keoughs sind allerdings andere: Mark Cavendish und US-Sprintikone Jonas Carney. Letzterer ist mittlerweile praktischerweise Sportlicher Leiter von Jake Keough.

 

Und zwar bei Kelly Benefit Strategies, einem US-Continental-Team. Für dieses fährt Keough seit Mitte 2008, nachdem er in der ersten Saisonhälfte dieses Jahres durch spektakuläre Erfolge im Nachwuchsbereich auf sich aufmerksam gemacht hat. Initialzündung dabei war der nur knapp verpasste Sieg im U23-Rennen der US-Kriterium-Meisterschaften. Das erste Rennen im neuen Team gewann Keough gleich: ein Kriterium. Bei der Tour of Pennsylvania (2.2) verpasste er seinen ersten Profisieg als Etappenzweiter nur knapp - natürlich auch bei einem Kriterium. Mit einem Sieg klappte es dafür bei einem Rennen der Superweek, der allsommerlichen Kriterienserie in den USA, die auch schon Siege von Marcel Wüst oder Sven Teutenberg gesehen hat. Zusätzlich gewann Keough die U25-Gesamtwertung der Rennserie. Saisonhöhepunkt - wie sollte es anders sein - war natürlich die US Criterium Championship U23. Nur im Fotofinish musste sich Keough Rock Racing-Sprinter Justin Williams geschlagen geben - und Vorwürfen, er hätte den Sieg - à la Zabel zu früh jubelnd - verschenkt.

 

Die 2009er Saison begann zuhause verhalten, bei Rennen wie dem Redlands Bicycle Classic (2.2 NRC) fuhr Keough regelmäßig hinterher. Es bedurfte einer Reise nach Südamerika, um die Saison endlich richtig einzuleiten. Bei der Uruguay-Rundfahrt (2.2) dominierte der Amerikaner anfangs nahezu nach Belieben und gewann der der ersten vier Etappen im Massensprint, nur unterbrochen durch einen Tagessieg des Teamkollegen Jonathan Mumford. Die Konkurrenten verzichteten nach dieser Demonstration erstmal auf weitere Massensprintankünfte... am Ende wurde Keough sogar noch aus dem Punktetrikot gefahren. Aber das Signal war da.

 

Bei diversen Eintagesrennen und Kriterien sprintete Keough jetzt auch daheim um den Sieg mit, wurde so u.a. Sechster beim Sunny King Criterium (1.4 NRC), Dritter beim Bank of America Wilmington GP (1.3 NRC), Zweiter bei der Tour of Somerville (1.4 NRC) und Vierter beim Hanes Park Classic (1.4 NRC). Mehr Konstanz als Brillanz also. Die US Criterium Championships fuhr Keough sowohl bei den Kleinen (U23) als auch bei den Großen mit; er wurde jeweils Vierter. Ein erster Renneinsatz in Europa (beim GP CTT Correios in Portugal, 2.1) sah Keough als Etappenfünfter und -siebter auch schon ordentlich im Sprint mitmischen. Noch als Verlierer, aber das muss ja nicht so bleiben. Zumal Keough nichts so sehr hasst wie Verlieren, aber das sollte bei einem Cavendish-Fan nicht verwundern.

 

Keough ist ein Spezialist für wirklich massige Massensprints mit Hauen und Stechen, der von seiner Explosivität lebt und am liebsten erst bei weniger als 100 m vor dem Ziel aus dem Versteck kommt. Lange Sprints sind sein Ding nicht, auch muss er das richtige Positionieren noch üben. Das kann er am besten mit seinen vier jüngeren Brüdern üben, die alle ebenfalls Rad fahren und die er in der Freizeit trainiert - ebenso wie seinen Vater... Am Ende soll jedenfalls ein PT-Team in Europa stehen - aber sicher noch nicht 2010.

 

nominated by gardener, presented by gardener



Platz 35: Julien Vermote

Julien Vermote

Belgien

26.07.1989

 

 

Er ist Fan von Stijn Devolder und er wohnt in Harelbeke. Er isst gerne Italiener, quatsch, italienisches Essen. Und er wird landläufig Julle genannt. Letzteres kommt so manchem Deutschen doch sehr spanisch vor. Aber man muss keine Angst haben, bei einer Körpergröße von 1,80 wiegt der junge Belgier nur 70kg.

 

Julien Vermote ist junge 20 Jahre alt und fährt seit 2008 für das Qick Step Farmteam Beveren 2000. Bereits nach vier Monaten bei seinem neuen Arbeitgeber zeigte er der versammelten Konkurrenz wo der Hammer hängt. Beim Triptyque des Monts et Châteax (2.2U) gewann er das Zeitfahren und ließ Fahrer wie Bakelants, Ghyselinck, van Emden und Degenkolb hinter sich. In der Gesamtwertung reichte das immerhin zu einem 16. Platz. Eine Woche später folgte bei den Zwei Tagen von Gaverstreek (NE) der nächste Sieg im Zeitfahren. Man sieht, Devolder ist nicht so weit weg. Im Mai des selben Jahres wurde er Sechster in der Gesamtwertung beim Triptyque Ardennais (2.2U), selben Platz erreichte er auf der zweiten Etappe, auf der dritten Etappe belegte er gar den vierten Platz.

 

2009 fuhr er ähnliche Ergebnisse ein. Die Trofee van Haspengouw (NE) Ende März gewann er vor Yannick Eijssen und Klaas Sys. Bei der Triptyque Monts & Chateaux (2.2U) reichte es diesmal für den 17. Platz. Seinen Zeitfahrtriumpf konnte er nicht wiederholen. Scheinbar nutzte Vermote das Rennen aber eh nur um sich für den Einsatz im belgischen Nationaltem beim Nations Cup Rennen Ronde van Vlaanderen Beloften warmzufahren. Beim Sieg des Teamkollgen Ghyselinck fuhr er auf den achten Platz. Im Mai stand die Tour du Haut Anjou (2.2U) auf dem Plan. Und dort gelang, was einen Monat zuvor nicht gelingen wollte, er gewann das Zeitfahren gegen namhafte Gegner wie Kittel, van Garderen und Castriviejo. Auf der ersten Etappe fuhr er bereits auf den vierten Platz. Nach drei Tagen in Frankreich beendete er die Rundfahrt dann auf Platz zwei liegend und musste sich nur dem starken Amerikaner und neu Columbianer van Garderen geschlagen geben. Bei der Tour de Pyrénées (2.2) ersprintete er auf der ersten Etappe den dritten Platz.

 

Mit 20 Jahren hat der große Vermote, er hat noch einen kleineren Bruder, der sich auch anschickt Radprofi zu werden, noch einige Jahre vor sich in denen er zeigen kann, dass er auch konstant Ergebnisse einfahren kann. Insbesondere im Zeitfahren wird er sicher seine Erfolge feiern können.

 

nominated by Offi, presented by Offi



Platz 34: David Rösch

David Rösch

Deutschland

05.12.1988

 

Wer war eigentlich der letzte deutsche Kletterer der den Sprung zu den Profis geschafft hat? Also jetzt kein kompletter Rundfahrer, verkappter Klassikerspezialist oder sonstiger Allrounder, sondern eine richtige Bergziege. Das dürfte Matthias Ruß gewesen sein, was jetzt schon fast fünf Jahre her ist. Und der letzte richtig erfolgreiche deutsche Kletterer? Keine Sorge - der Autor kann sich auch an keinen erinnern. Denn während selbst topografisch benachteiligte Nationen wie die Niederlande (z.B. Gesink, Mollema) oder Dänemark (z.B. Fuglsang, C.Sörensen) regelmäßig im U23- und Profibereich sehr gute Bergfahrer hervor bringen, scheint es in Radsport-Deutschland fast so, als hätte es diese Spezies besonders schwer. Kann David Rösch, aus der kleinen baden-württembergischen Gemeinde Hilzingen, diesen Bann brechen?

 

Das Radfahren praktiziert er zwar schon etwas länger, aber im Bereich der nationalen Spitze ist er fast schon eine Art Quereinsteiger. Bis letztes Jahr war der jetzt 20-Jährige eigentlich ein unbeschriebenes Blatt. Bei den Junioren war der größte Erfolg der Landesmeistertitel in Baden-Württemberg, in der Bundesliga kam er auf Platz 28. 2007 gewann er ein kleines regionales Bergzeitfahren, wurde zehnter bei der Mainfranken-Tour (2.2U), in der Bundesliga Platz 96 – wer denkt da an Profikarriere?

 

All das änderte sich aber mit seinem zweiten U23-Jahr. Genauer gesagt mit einem Rennen: der deutschen Berg-Meisterschaft. Eine Woche zuvor schaffte Rösch den Aufstieg in die höchste Amateurklasse, keine Frage: die Form war gut, Top10 das Ziel für den ausgewiesenen Kletterer. Was an jenem sengend heißem Tag folgte, übertraf aber alle Erwartungen: Mit einer Attacke vier Kilometer vor Ende konnte er sich der letzten Begleiter entledigen und die Berg-DM vor Florian Frohn und Dominik Nerz für sich entscheiden. Seitdem steigern sich die guten Resultate in Quanti- und Qualität.

 

2008 folgten u.a. noch ordentliche Leistungen beim GP Tell (2.2U – 25.), Linz-Passau-Budweis (NE – 11., sein Debüt im Nationalteam) und der Tour de la Province Luxembourg (NE – 13.). Bei letztgenannter Rundfahrt, gewonnen von Niels Albert, hätte es auch für eine Top-Platzierung reichen können, wäre er nicht auf der Königsetappe aus der Spitzengruppe gestürzt. In der Bundesliga-Endabrechnung verbesserte sich Rösch auf Platz zehn. Dem Gerolsteiner-Nachwuchsteam Ista war das nicht entgangen und sie nahmen ihn als Stagiaire unter Vertrag. Ista löste sich wenig später mit dem Mutter-Team auf, aber Rösch fand im schweizerischen Atlas-Römers Team für die Saison 2009 einen gleichwertigen Arbeitgeber um Erfahrungen bei Continental-Rennen sammeln zu können.

 

Die Karriere nahm immer mehr Fahrt auf, auch im Nationalkader steht er seit diesem Jahr. Sein Saisonauftakt für Deutschland war der Nations Cup in Portugal, aber schon auf der ersten Etappe das Aus: Magenprobleme. Rösch fuhr viele x.2 Profi-Rennen in dieser Saison, oft als Helfer, oft im „unsichtbaren“ Ergebnis-Bereich zwischen Platz 20 und 50, doch er konnte auch eigene Glanzlichter setzen. Zum Beispiel bei der deutschen Meisterschaften der U23 als Vierter (einer Vier-Mann-Spitzengruppe) hinter Nerz, Degenkolb und Kern, im Sprint natürlich chancenlos. Oder bei der Thüringen-Rundfahrt (2.2U) als Gesamt-Zehnter, welche für ihn eigentlich noch zu unselektiv war. Linz-Passau-Budweis (NE) konnte er in diesem Jahr sogar fast gewinnen – Platz zwei hinter dem vier Jahre älteren Schweizer Künzli. Das bisher beste Ergebnis seiner Laufbahn gelang ihm aber vor wenigen Wochen beim Giro delle Valle d’Aosta (2.2), der wohl schwersten Nachwuchsrundfahrt der Welt. Gegen internationale Topkonkurrenz wie dem kolumbianischen Baby-Giro-Sieger Sarmiento, dem französischen Isard-Sieger Geniez oder dem vielleicht besten U23-Bergfahrer der Saison, dem Russen Silin, fuhr David Rösch in seinem erst zweiten richtigen Rennen für das Nationalteam sensationell auf Gesamtrang fünf - wer denkt da an aufhören?

 

nominated by chreezer, presented by chreezer



Platz 33: Adam Blythe

Adam Blythe

England, GB

01.10.1989

 

Noch keine 20 und schon Stagiair in einem Pro Tour Team, das muss man erstmal schaffen. Adam Blythe ist das gelungen. Seit dem 1.8. ist er Praktikant beim belgischen Silence Lotto Team. Doch seine Geschichte beginnt in England. Und sie beginnt früh. Nämlich mit seiner Geburt am ersten Oktober des Jahres 1989 in Sheffield. Ähnlich früh fing er mit Radfahren an und rutschte etwas weniger früh in das Olympic Development Program des britischen Radverbands.

 

Bereits mit 16 wurde er das erste mal britischer Meister, damals noch auf der Bahn in der Verfolgung. Im selben Jahr wurde er auch Juniorenmeister auf der Straße. Insgesamt sammelte er 7 Meistertitel auf der Bahn bei den Junioren, darunter zwei Europameistertitel. Im Februar 2008 verließ der junge Brite die Akademie und zog nach Belgien um sich auf die Straße zu konzentrieren. Und das gelang doch recht gut. Er schloss sich einem kleinen belgischen Verein an und wechselte zum 1. September zum Continentalteam Konica Minolta. Es dauert seit dem Wechsel genau einen und einen weiteren halben Monat bis es das erste mal knallte. Bei der Tour of Hong Kong (2.2) in Hong Kong gewann er zwei Etappen im Sprint, trug das Leadertrikot, erreichte noch zwei zweite und einen dritten Etappenplatz. Ein gelunger Einstieg. Das fand auch das Team DAVO, bei dem er seit Beginn dieses Jahres unter Vertrag steht.

 

Im Februar reichte es zu einem 3. Platz im Sprint des Feldes, was den 6. Platz bei der Beverbek Classic(1.2) zur Folge hatte. Bei der zweiten Etappe des Triptyque Monts et Châteaux (2.2u) musste er sich nur dem späteren Europameister Boeckmans geschlagen geben. Am 1. Mai war es Dennis Flahaut, der sich im Sprint beim Ereprijs Victor de Bruyne (1.2) gegen Blythe durchsetzte. Bis zur Thüringenrundfahrt (2.2u) musste er warten bis er auch im Jahr 2009 endlich einen Etappensieg feiern durfte. Auf der letzten Etappe setzte er sich gegen Stauff und van Stayen durch. Beim Antwerpse Havenpijl (1.2) drehte van Stayen den Spies um und landete vor Blythe. Das taten aber auch noch drei weitere Fahrer, so blieb dem Briten immerhin der fünfte Platz.

 

Adam Blythe sah seine Zukunft nicht auf der Bahn, er will Profi auf der Straße werden. Dieses Ziel hat er konsequent mit dem Umzug nach Belgien verfolgt. Und ebenso wie er sein Ziel verfolgt, so verfolgt die belgische Radsportprominenz den kleinen Briten. Er fährt sicher nicht zu unrecht bei Silence, die sich auch jede Menge junge belgische Talente hätten holen können. Auf dem Weg zur WM lässt Blythe die Tour de l'Avenir aus, allerdings dürfte die Strecke in Mendrisio auch etwas zu schwer sein für Blythe. Mit 19 Jahren hätte er noch einige Jahre U23 vor sich, bei Silence-Lotto ist man aber der Meinung, dass man ihn bereits nächstes Jahr mit den großen spielen lassen will. Vielleicht schafft er ja einen Cavendish-gleichen Einstieg. In der Lage dazu, sollte er sein.

 

nominated by Offi, presented by Offi



Platz 32: Jaroslaw Marycz

Jaroslaw Marycz
© Karl-Heinz Lutz

Jaroslaw Marycz

Polen

17.04.1987

 

Ein Profiteam hatte Polen zuletzt 2007 mit Intel Action. Aber die wenigsten werden es als echtes Profiteam wahr genommen haben, da Teilnahmen (wenige) oder sogar erfolgreiche Teilnahmen (noch weniger) bei höherklassigen Rennen eher die Ausnahme waren. Der letzte Erstdivisionär, also das letzte polnische Team mit gutem Rennprogramm, war CCC-Polsat in der Saison 2003. Schlechte Zeiten für den polnischen Radsport? Ganz so schwarz muss man sicher nicht malen. Polen hat immerhin eine ProTour-Rundfahrt, Szmyd auf dem Ventoux gewonnen, Bodnar sich in der ProTour gefunden, Paterski den Sprung in diese geschafft und in nicht allzu ferner Zukunft könnte mit Junioren Welt- und Europameister Michal Kwiatkowski ein neuer Superstar geboren werden. Aber das wichtigste Indiz dafür dass es wieder aufwärts geht: Sechs Jahre nach Blazej Janiaczyk (2003, Platz 18) hat Polen wieder einen Nachwuchsfahrer in die Mock Liste gebracht!

 

Jaroslaw Marycz aus Koszalin/Köslin (Westpommern) fährt seit der U19-Klasse international ganz vorne mit und hat sich mit den Resultaten seiner letzten beiden U23-Jahre nachdrücklich für einen Profivertrag empfohlen. Als Highlights seiner Juniorenzeit sind zu nennen: ein vierter Platz im Einzelzeitfahren der WM 2005 (Sieger: Kittel), ein achter Platz im selben Wettbewerb bei der EM 2005 (Sieger: Sokolov) sowie Etappensieg, Führungstrikot und der zweite Gesamtplatz beim Giro della Lunigiana (Sieger: Kvist). Laut eigenem Bekunden ist der Kampf gegen die Uhr seine Lieblingsdisziplin, aber eigentlich ist er als Fahrertyp ein ausgesprochener Allrounder, der den Großteil seiner Ergebnisse in Straßenrennen einfährt.

 

Dreiviertel seiner U23-Zeit verbrachte Marycz im international ausgerichteten Schweizer Amateurteam FiDibc.com. Seine erste Saison war ein Übergang, nicht der Rede wert. Aber schon ein Jahr später, im April 2007 gelang ihm der erste Profisieg auf einer Etappe der Tour du Loir-et-Cher (2.2). Dort konnte er sich auf der Schlussrunde kurz vor dem Ziel aus dem Feld lösen und im Solo gewinnen. Wenig später holte er auch seinen ersten Sieg in Italien, wo sein Team schwerpunktmäßig Wettkämpfe bestritt. Bei der Trofeo Maria Rovelli konnte Marycz auf schwerem Kurs die Konkurrenz um fast zwei Minuten distanzieren. Weitere Zeugnisse einer ansehnlichen Saison sind der dritte Platz bei der von Tony Martin dominierten Coppa Asti (1.2U), der sechste Gesamtrang beim Flèche du Sud (2.2), der vierte Platz bei der Trofeo Brescia (1.2) sowie die Nominierung zur WM in Stuttgart, wenn auch nur fürs Zeitfahren. Nicht schlecht, aber es sollte noch deutlich besser werden.

 

2008 war das Durchbruchsjahr des Polen. Mit einer ganzen LKW-Ladung voller Topplatzierungen bei 1.2er-Eintagesrennen konnte er seine Visitenkarte aufpolieren. Zwei dieser Platzierungen gab es schon früh in der Saison in Frankreich (La Roue Tourangelle Dritter, Classic Loire Atlantique Sechster). Der erste Sieg folgte im Mai bei der Berner Rundfahrt (1.2U) im Solo vor dem heutigen Ag2R-Profi Bonnafond. Wenig später gab es schon den nächsten Sieg zu bestaunen: Bei der Trofeo Alcide Degasperi (1.2) konnte er Simon Clarke und Kochetkov im Sprint einer Drei-Mann-Gruppe schlagen nachdem er Tags zuvor in ähnlicher Situation bei der Coppa della Pace (1.2) noch gegen Swift und Malori den Kürzeren zog. Bei der EM in Italien platzierte er sich im Straßenrennen und Zeitfahren auf einen mittelguten 15. Platz. Auch im Herbst fuhr er Ergebnis um Ergebnis ein, exemplarisch seien nur ein weiterer Sieg beim GP Inda (1.2) (vor Tomaselli und Craven) sowie der vierte Platz beim sehr schweren GP Capodarco (1.2) (hinter Kennaugh, Clarke und Sokolov) genannt. Unter rein objektiven Gesichtspunkten hätte es Marycz wohl unter die 38 Nominierten der letztjährigen Mock List geschafft. Das Tinkoff-Team sah das auch so und nahm ihn als Stagiaire unter Vertrag, allerdings ohne spätere Übernahme. Die U23-WM, diesmal das Straßenrennen, war mit Rang 56 eigentlich der einzige Makel einer ansonst profiwürdigen Saison.

 

In seinem letzten U23-Jahr gab es also noch genau zwei offene Punkte abzuarbeiten: die Großereignisse und ein Profivertrag. Im Gegenzug fuhr er für sein neues italienisches Amateurteam Viris Vigivano (FiDiBC.com hatte sich aufgelöst) zahlenmäßig deutlich weniger Resultate ein. Zwei kleinere Siege in Italien, ein paar Platzierungen bei Rennen der Kategorie 1.2. Ein Rückschritt, wenn da nicht die EM in Westflandern gewesen wäre. Dort sprintete er auf ansteigender Zielgerade zu seinem größten Karriereerfolg: Vize-Europameister! Fehlt also nur noch der Profivertrag, denn in dieser Richtung wurde noch kein Vollzug gemeldet. Dann muss wohl doch noch ein Ergebnis beim zweiten Großereignis, der WM in Mendrisio, her. Ein beeindruckendes Zeitfahren bei der Slowakei-Rundfahrt (2.2), bei dem er Leute wie Meyer, Schäfer, Kluge und Bartko hinter sich lassen konnte, verspricht jedenfalls einen Jaroslaw Marycz in Topform.

 

nominated by chreezer, presented by chreezer



Platz 31: Johan Le Bon

Johan Le Bon

Frankreich

03.10.1990

 

Noch nicht einmal 19 Jahre ist der Bretone Johan Le Bon alt und bereits zu diesem so frühen Zeitpunkt hält er einen Profivertrag bei der französischen Continentalmannschaft Bretagne - Schuller in den Händen. Einen Vertrag, den er sich dank zweier famoser Jahre in der Juniorenklasse und einem dicken Ausrufezeichen im Jahr 2009 sichern konnte. Doch der Reihe nach.

Geboren wurde Johan Le Bon am 3. Oktober 1990 in Lannion. Schon sein Vater Dominique Le Bon verdiente von 1982 bis 1993 sein Geld als Radprofi, allerdings mit mäßigem Erfolg, in erster Linie bei den bretonischen Rennen.

Bereits im Alter von 13 konnte Johan seine ersten Rennen in den ganz kleinen Klassen gewinnen. 2006 wurde Le Bon dann Vierter bei den französischen Meisterschaften in der Klasse „Cadet“.

Nach acht Siegen 2007, sollte das Jahr 2008 das Jahr für Johan Le Bon werden. Bereits bei der Classiques des Alpes Juniors bewies der bei 1,80m Große und 66 Kilo schwere Bretone seine Fähigkeiten im Gebirge. Der Niederländer Niek van Geffen konnte Le Bon zwar noch ansatzweise folgen, den Rest der Starter deklassierte er auf dem Weg durch die Savoyer Alpen deutlich. Im Juli 2008 setzte Le Bon dann mit dem Double aus Europa- und Weltmeisterschaft der Junioren noch einen drauf. Zunächst gewann Le Bon im italienischen Arona die Europameisterschaft vor Luke Rowe und Piotr Gawronski und nur fünfzehn Tage später in Kapstadt verwies er dann Mattia Cattaneo und Sebastian Lander auf die Plätze. Hinzu addierte Le Bon dann auch noch den dritten Platz beim Zeitfahrwettbewerb von Arona.

 

Auch in seinem ersten U23 Jahr sollte Le Bon an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen können und sein erstes Rennen im Rahmen des UCI Nations Cup gewinnen. Beim kanadischen Rennen Coupe des Nations Ville Saguenay (2. NC) zeigte Johan Le Bon von Anfang an, dass er auch mit den älteren Fahrern gut mithalten kann. Auf der ersten Etappe musste er sich im Sprint des Feldes um den zweiten Rang nur dem Klassenprimus Rasmus Guldhammer geschlagen geben. Auch auf den folgenden zwei Etappen fuhr Le Bon sehr aufmerksam und war in Schlagdistanz zum Gesamtführenden Marko Kump. Beim Zeitfahren über 8,7 Kilometer in Jonquière fuhr Le Bon hinter Andrei Krasilnikau auf den zweiten Platz und übernahm somit die Gesamtführung. Diese konnte Le Bon dann auch auf der letzten Etappe verteidigen. Ende Juni unterstrich Le Bon dann bei den Mittelmeerspielen von Pescara erneut seine starken Zeitfahrqualitäten mit einem respektablen vierten Platz.

 

Nicht nur aufgrund seiner bretonischen Herkunft gibt es bereits erste Vergleiche zwischen Le Bon und den ganz großen bretonischen Radfahrern Robic, Bobet oder Hinault. Vergleiche, die in Frankreich sicherlich schnell ausgesprochen werden, wo man doch seit 1985 auf einen Tour de France Sieger wartet. Dennoch sind solche Vergleiche nicht wirklich förderlich für die Karriere von Le Bon, auch wenn dieser in seiner Juniorenzeit schon sein Potential als Rundfahrer angedeutet hat. Seit dem 01.07. diesen Jahres fährt Le Bon nun für Bretagne-Schuller, wo er auch in der kommenden Saison in Ruhe Fuß fassen möchte, bevor er den ganz großen Schritt zu einem Pro Tour Team wagen will.

 

nominated by Ocaña, presented by Ocaña


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