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Doping-Prävention / Antidoping



Antidoping / Prävention: Thüringer Antidoping Beratungsstelle ThAB



die Beratungstelle wurde 2018 eingestellt

Kontakt:

Friedrich-Schiller-Universität Jena

Institut für Sportmedizin

Wöllnitzer Str. 42

07749 Jena

Fon 03641 945649

Fax 03641 945652

 



Leiter der Beratungsstelle:Mitarbeiterin:
Prof. Dr. med. Holger GabrielDr. Berit Wanjek
Facharzt für Allgemeinmedizin
Zusatzbezeichnung Sportmedizin
Sportwissenschaftlerin




2008: C4F-Vorstellung Thüringer Antidoping Beratungsstelle ThAB

Die Thüringer Antidoping-Beratungsstelle ThAB wurde am 25. März 2003 offiziell durch Minister Pietsch, Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, auch zuständig für Sport, am Institut für Sportwissenschaft eröffnet. Leiter ist bis heute Prof. Dr. Holger Gabriel, Inhaber des Lehrstuhls für Sportmedizin.

 

"Das Ziel der Beratungsstelle ist die Vorbeugung des Dopings sowie des Drogen- und Medikamentenmissbrauchs im Sport."

 

Prof. Holger Gabriel und Dr. Berit Wanjek arbeiten gemeinsam und halten die Beratungsstelle aufrecht. Es kooperieren Prof. Dr. Nikolaus Knoepffler und Dr. Reyk Albrecht vom Lehrstuhl für Angewandte Ethik und das Institut für Psychosoziale Medizin.

 

Das Projekt ist langfristig angelegt. Die Beratungsstelle soll auch in Zukunft eine zuverlässige Anlaufstelle für diejenigen Menschen und Institutionen in Thüringen sein, die Fragen im Rahmen des Themenkomplexes Doping, Drogen und Medikamentenmissbrauch haben und Unterstützung suchen, das ist erklärte Absicht aller Beteiligten.

 



Zur Entstehungsgeschichte der Bratungsstelle

Die Idee hierzu hatte Holger Gabriel bereits 2001.

 

Die Finanzierung erfolgte überwiegend durch den Freistaat Thüringen. Zur Gründung leistete er eine Anschubförderung für zwei Jahre, im ersten Jahr standen 90 000 €, im zweiten 70 000 € zur Verfügung. 2005 konnten die Aktiven mit 52 500 € planen. Obwohl seitens des Ministeriums immer lobende Worte über die Arbeit zu hören waren, wurden 2006 und 2007 die Zahlungen aus nicht näher bezeichneten haushalts-finanztechnische Gründen eingestellt. Für 2008 waren 30 000 € zugesagt, die ab Herbst zur Verfügung standen. Insgesamt zahlte Thüringen 227.500 Euro.

 

2018 wurde die Beratungsstelle geschlossen.

. „Es gab kaum Nachfragen vonseiten der Institutionen, Personen und der Öffentlichkeit an die Beratungsstelle“, erklärte am Dienstag Universitätssprecher Axel Burchardt . Seit 2011 hätten die Ressourcen und die finanzielle Unterstützung für die Arbeit gefehlt. Seit einigen Jahren habe die Beratungsstelle „nur noch vom persönlichen Einsatz des Leiters“ gelebt. Doch Professor Holger Gabriel legte im Vorjahr die Leitung nieder.

 

Die Thüringer Antidoping-Beratungsstelle habe ihre Arbeit 2018 eingestellt, räumte Axel Burchardt gegenüber der Thüringer Allgemeinen ein. Die dazugehörige Internetseite ist seit Dienstag nicht mehr erreichbar. (Thüringer Allgemeine, 20.3.2019



das Beratungsangebot

Aufgrund der finanziellen Not konnte die Antidoping-Beratung an der ThAB nicht im gewünschten Umfang aufrecht erhalten werden. Die Notwendigkeit und der Wunsch zu einer langfristigen Lösung bestanden jedoch auf allen Seiten. Was tun? Es konnte ein Ausweg dahingehend gefunden werden, dass das Beratungsangebot zum Teil an den Lehrstuhl von Prof. H. Gabriel gebunden wurde. Gabriel: „Da war die zwischenzeitliche Situation, in der ich hart kalkulieren musste auf der einen Seite und auf der anderen Seite, die Not, dass mein Auftrag an der Universität Forschung und Leere ist aber nicht Dienstleistung. Wie könnte ich beides so miteinander vereinbaren, dass das Anliegen als solches langfristig erhalten bleibt?

Das ist der Grund für die jetzige Konstruktion. Es gibt die Dopingberatungsstelle, deren Hauptaufgabe darin besteht Präsenz zu zeigen. Das kann sie mittels der Website und je nach vorhandenen Ressourcen mit Vorträgen, mit Öffentlichkeitsarbeit. Doch wenn kein Geld da ist, geschieht dies auf recht passive Art und Weise."

 



Informations- und Fortbildungsmaterialien

Mangels finanzieller Möglichkeiten konnten und können keine zusätzlichen Stellen geschaffen werden. Die Beratungsleistungen wurden daher, wenn auch in beschränktem Umfang, allein durch Holger Gabriel und Berit Wanjek ehrenamtlich wahrgenommen. Hilfreich ist hierfür die inhaltliche Nähe von Forschung und Lehre des Lehrstuhls zu den Themen der Beratungsstelle, so dass eine kompetente Arbeit möglich ist.

 



Das Hauptaugenmerk lag von Anbeginn an in der Arbeit für Schulen. Mit den ersten Geldern wurden Lehrmaterialien erstellt, die an die Lehrpläne angepasst sind und flächendeckend den Thüringer Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Die Broschüren werden auch im Weiterbildungsbereich des Sports von Trainern und Übungsleitern eingesetzt.

Die Resonanz ist gut. Das lässt sich u. a. darin ablesen, dass nicht wenige Anfragen von Abiturienten kommen, die ihre Seminarfacharbeiten zum Thema Doping schreiben. Diese Arbeiten, die über ein Jahr angelegt sind, können auch durch die ThAB betreut werden.

Daneben werden Vorträge angeboten, die von Sportverbänden und –vereinen und auch von Schulen im Rahmen von Projekttagen nachgefragt werden.

 

In 2009 können die Broschüren aufgrund wieder vorhandener Gelder vollständig überarbeitet werden. Das Thema Prävention in Verbindung mit Ernährung insbesondere der Nahrungsergänzungsproblematik, wird darin einen breiten Raum einnehmen.

 



H. Gabriel:
„Also mein Anliegen an der Stelle ist, dass auf Dauer bekannt ist, dass wenn man zu mir kommt, man in einem geschützten Raum ist. Der einerseits durch ärztliche Schweigepflicht belegt ist und der andererseits auch ein persönlicher geschützter Raum ist, in dem die Menschen sich persönlich öffnen können. In dem sie sagen können, ich habe die und die Probleme, aber es ist nicht gut, dass jemand erfährt, dass ich eine solche Beratung genommen habe, da dies schon ein bestimmtes Signal wäre. Das möchte ich soweit es irgend geht Menschen ermöglichen.“

Fortbildung, persönliche Beratung

Im Rahmen des 2004 begonnenen und bis 2010 angelegten Forschungsprojektes Dopingprävention wurden in Kooperation mit der ThAB die notwendigsten Angebote aufrechterhalten. Zum einen waren dies in begrenztem Umfang Weiterbildungen für Ärzte, Physiotherapeuten, Lehrer, Trainer, Übungsleiter, Betreuer und Athleten zum anderen wurde die Antidoping-Sprechstunde Teil der Gesundheitssprechstunde Prof. Gabriels.

Hierbei stehen die Mitarbeiter für persönliche Beratungen zur Verfügung. Sportler, Eltern, Trainer und andere betroffene können Probleme ansprechen, Informationen erhalten, ganz einfach Rat suchen. Dies kann in einem persönlichen Gespräch nach Terminabsprache oder telefonisch geschehen. (>>> Antidoping-Sprechstunde)

 



Die Sprechstunde steht allen offen die Fragen haben oder Hilfe benötigen in Zusammenhang mit Doping, Drogen, Medikamentenmissbrauch sowie Nahrungsergänzung, seien es Sportler, Eltern, Trainer und Ärzte - auch für diejenigen, die selbst gedopt oder Doping unterstützt haben.

Gabriel: „Ich begegne ihnen an der Stelle zwar mit einer klaren eigenen Position, akzeptiere sie aber als Menschen, unabhängig davon was sie getan haben. Ich kann zwar Doping nicht akzeptieren, den Menschen aber schon. Ich glaube, dass diese Differenzierung sehr wichtig ist, damit man überhaupt miteinander einen Weg wählen kann, um Probleme lösen und Alternativen finden kann.“

 



Wie wird es weiter gehen?

Die finanzielle Zukunft ist unklar, doch Holger Gabriel ist 2008 optimistisch: „Wie es im nächsten Jahr wird, weiß ich nicht. Aber wir sind da sehr froh und sehr dankbar, dass das jetzt weitergeht. Und für mich war an jeder Stelle, auch zu Beginn klar, unabhängig von jeglicher Förderung, dass diese Dopingberatungsstelle immer existieren wird. Und wenn es letztlich auf meine persönliche Initiative, auf mein Ehrenamt zurückzuführen ist, oder dass ich das integriere in den Lehrstuhl oder wie auch immer. Das war für mich wichtig, dass das Signal der Kontinuität immer erhalten bleibt. Und deshalb denke ich, dass es diese Beratungsstelle noch lange geben wird, unabhängig davon, wer wie fördert.“

 

Holger Gabriel arbeitet daran, dass das Modell dieser Beratungsstelle mit ihrer universitären Anbindung Schule Macht. Für die Zukunft sieht er gute Chancen, dass mindestens in einem weiteren Bundesland eine ähnliche Einrichtung eröffnet wird. Die Anbindung an Universitäten ist für ihn wichtig, da die Universität für eine relativ große Unabhängigkeit und Kompetenz stehe.

 


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