Cycling4fans HOME | LESERPOST | SITEMAP | KONTAKT | ÜBER C4F












 

Saisonbilanz Rabobank 2006

Text von Steamboat, Februar 2007

Layout & Bildredaktion: MrsFlax

&copy Fotos: * www.velo-photos.com, ** www.capture-the-peloton.com, *** www.cyclingimages.com, **** Mani Wollner, ***** MrsFlax



Der einzige niederländische Pro Tour (PT) Rennstall, Rabobank, startete mit ehrenvollen Zielen in die Saison 2006. Im Großen und Ganzen hoffte man auf ein ereignisreiches Jahr mit reichhaltiger Beute. Die Equipe konzentrierte sich wie auch schon vergleichbar mit den vorigen Jahren nicht nur auf ein Highlight, sondern gleich auf mehrere. Das lässt sich dadurch erklären, dass der Rennstall zu den finanzstärkeren im Peloton zählt und damit auch mehrere Protagonisten beschäftigen kann.



An erster Stelle muss da der Niederländer Michael Boogerd genannt werden. Vielleicht nicht der Erfolgreichste der Mannschaft, eher der Unglücksrabe, aber eben Aushängeschild von Rabobank – oder der niederländische Jan Ullrich, weil er ebenso häufig nur der zweite Sieger ist. Dann zählen aber auch Oscar Freire, ein Sprinter mit eingebauter Weltmeisterschaftsgarantie, Dennis Menchov, Juan Antonio Flecha, Mickael Rasmussen, Erik und Thomas Dekker, Pieter Weening zu den Hauptfiguren der Equipe. Ihre Ambitionen können am geeignetsten durch einige konkrete Fragestellungen verdeutlicht werden, die es im Verlaufe und nach der Saison zu beantworten galt.



* Michael Boogerd


Schafft Boogerd endlich mal einen Sieg in den Ardennen?

Der Blondschopf hat 1999 das Amstel Gold Race gewonnen. Seitdem jagt er vergeblich einem Sieg bei einem der Klassiker, insbesondere in den Ardennen, hinterher. Bei den vergangenen Austragungen war er zwar häufiger der beste, aber nicht der erfolgreichste Fahrer. Man hoffte, dass sich dieses Trauma 2006 bewältigen lassen wird.



Holt sich Freire wieder das WM-Trikot sowie das Grüne Trikot?

Der Spanier gewann bereits drei Mal die Weltmeisterschaft. 2006 galten seine Chancen als gut, dass er wieder triumphieren könnte. Natürlich war er auch wieder der Sprinter par excellence, der es bei den Sprintklassikern und bei der Tour mit der Konkurrenz aufnehmen sollte. Sein hartnäckigster Gegner war hierbei natürlich seine Verletzungsanfälligkeit. Das sollte sich in der Saison 2006 wieder bewahrheiten.



Gewinnt Denis Menchov nach dem verspäteten Triumph bei der Vuelta 2005 auch die Tour?

Der Russe mit spanischem Domizil wurde nach der Disqualifikation von Roberto Heras nachträglich zum Sieger der spanischen GT erklärt. Damit gehörte er zum Kreis der Anwärter auf die Nachfolge von Lance Armstrong bei der Grande Boucle. Aber die Menge an Mitbewerbern sollte nicht so klein wie bei der Vuelta sein.



* Michael Rasmussen


Wird Michael Rasmussen dabei sein Freund oder Gegner sein?

Nicht vergessen ist der Auftritt des Dänen bei der Großen Schleife 2005, bei der er lange Zeit Kurs auf das Podium machte, aber beim Zeitfahren uneins mit seinem Gefährt war und das Rad als fremdes Element in dieser Disziplin ansah. Als Trostpflaster brachte er das Bergtrikot von der Tour de France mit. Da ihm der Ruf vorauseilt, kein Teamplayer zu sein und sich nicht unterordnen zu können, fürchtete man, dass er bei der Tour auf eigene Rechnung fahren würde und die Interessen von Menchov ignorieren würde.



Wird Flecha der erste 'Gaucho' sein, der den Pflasterstein aus der 'Hölle des Nordens' gewinnt?

Der gebürtige Argentinier wusste in der Saison 2005 mit einer starken Leistung bei Paris-Roubaix zu gefallen. Auf einem für Südländer ungewöhnlichen Terrain hielt er über die Pavés gut mit und die Anzeichen standen günstig, dass er es mit einem Quäntchen Glück sogar gewinnen könnte. Zumindest zählte er zum Favoritenkreis.



Gelingt Erik Dekker zum Ausklang seiner Karriere ein großer Sieg?

Die lange Karriere des Niederländers sollte schon während der Saison 2006 ihr Ende finden. Würde es dem älteren der Dekkers, die nicht miteinander verwandt sind, gelingen, sich mit einem Sieg aus dem Peloton zu verabschieden?



Was schaffen die jungen Wilden (T. Dekker, Weening, Joost Posthuma, Weening, Theo Eltink) 2006?

Dieses Kleeblatt konnte mit Ausnahme von Eltink schon mit exzellenten Ergebnissen während der Saison 2005 auf sich aufmerksam machen, während Eltink mit ordentlichen Resultaten aufwarten konnte. In dem Jahr konnten das Quartett befreit auffahren, das hatte sich im Vergleich zu 2006 geändert. Die Erwartungshaltung war eine ungleich höhere, der Druck war gewachsen. Nicht jeder aus dem Quartett sollte diesem dauerhaft standhalten.

 

Antworten auf diese Fragen liefert der folgende Text.



Pro Tour

Pro Tour Rundfahrten

 

Den ersten Akzent der PT-Saison setzte T. Dekker. Er konnte die Rundfahrt Tirreno-Adriatico erneut für Rabobank gewinnen, nachdem im Vorjahr Freire das Rennen zwischen den Meeren für sich entschied. Den dritten Rang beim Einzelzeitfahren nutzte Dekker zum Erwerb des Leadertrikots, dass er schließlich bis zum Ende der Tour verteidigte. Ob er in der Lage gewesen wäre, die Führung auf der geplanten Bergetappe zu behalten, lässt sich im Nachhinein nicht eindeutig sagen. Da die Ankunft auf dem Berg wegen Schneegefahr abgesagt und damit die Etappe entschärft wurde, reichte der Vorsprung aus, um den ersten Gesamtsieg einer PT-Rundfahrt seiner Karriere perfekt zu machen. Boogerd rundete das hervorragende Ergebnis der "Rabos" als Fünfter ab.



* Freire & Zabel:
Haben gut lachen...


Freire meldete sich seinerseits übrigens mit einem Tagessieg bei Tirreno-Adriatico nach langer Verletzungspause in eindrucksvollerer Manier zurück. Er untermauerte damit wieder Ansprüche auf Mailand-San Remo, wenngleich die ansteigende Zielankunft dieses Abschnitts seinen Fähigkeiten entgegen kam und nicht mit der 'Classicissima' zu vergleichen war (wo er letztlich den sechsten Platz belegte). Am folgenden Tag belegte er den dritten Etappenrang.



Auch bei der Baskenland-Rundfahrt startete er. Auf der ersten Etappe ließ er sich durch die Berge nicht einschüchtern oder abschrecken und erreichte mit der ersten Gruppe das Ziel, wo er um Haaresbreite den Sieg verfehlte. Dafür beendete er die vierte Etappe als Sieger.



** Tour de Suisse: Arbeit für Juan Antonio Flecha


Bei der Tour de Suisse erzielte er einen weiteren Tageserfolg. Aber dieser gelang nicht im Sprint, wie man bei seinen Qualitäten annehmen möchte, sondern er schloss sich einer Ausreißergruppe an, der er kurz vor dem Zielort entkam und als Solist den Sieg feierte. Ferner strich er noch einen dritten Etappenplatz bei der Tour de Suisse ein.



Aber die Frühjahrsergebnisse bestanden nicht nur aus den Resultaten von Freire. Sein Teamkollege Posthuma musste bei der fünften Etappe von Paris-Nizza den Erhalt von "nur" zwei PT-Punkten vorlieb nehmen, da er als Zweiter das Ziel in Digne-les-Bains erreichte. Dieser gelang, als er sich aus einer Fluchtgruppe kurz vor dem Ziel absetzte. In der Gesamtwertung der Rundfahrt belegte E. Dekker den siebten Rang.



Beim Giro fiel das Team so gut wie überhaupt nicht auf. Sieht man von den schillernden Trikots ab, konnte sich Rabobank in punkto Leistung nicht von Bouygues Telecom unterscheiden. Am bemerkenswertesten ist vielleicht noch der fünfte Rang von Eltink bei der zehnten Etappe von Termoli nach Peschici. Ansonsten war sein Auftritt nicht berauschend, wie sein 53. Platz im Klassement belegt.



*** Graeme Brown beim Giro d'Italia


Graeme Brown konnte sich bei den Sprintentscheidungen nicht empfehlen und auch Alexandr Kolobnev war von der Leistung des Vorjahres meilenweit entfernt, von Mauricio Ardila ganz zu schweigen. Rabobank muss sich den Vorwurf gefallen lassen, den Giro nur zum Aufwärmen (Rasmussen) für die Tour missbraucht zu haben. An der Leistung von Rabobank lässt sich möglicherweise ein für die nächsten PT-Rennserien stärker werdender Trend nachweisen. Gutklassige Teams werden sich dafür entscheiden, eine der GTs nicht als gleichwertig im Vergleich zu den anderen zu betrachten; folglich werden Delegationen entsandt, die nicht in der Lage sind, ernsthafte Konkurrenz weder für das End- noch für das Tagesklassement darzustellen. Namhafte Fahrer nutzen derartige Veranstaltungen höchstens als Warm-up oder zu Trainingszwecken. Das ist eine der Kehrseiten der Medaille namens Pro Tour, wenn der sportliche Druck nämlich fehlt, sich beweisen zu müssen.



Auch bei der Volta a Catalunya fiel der Kader nicht durch übermäßig starke Leistungen auf. Menchov gelang aber immerhin der neunte Gesamtrang. Mit diesem Ergebnis konnte sich der Russe beruhigt für die Tour de France präparieren.



Die Dauphine Libéré zählt alljährlich zu den besonders wichtigen Vorbereitungsrennen zur 'Großen Schleife'. Bei dieser schweren Rundfahrt erhoffen sich Fahrer und Fans generell Aufschluss über die Form der Favoriten.



**** Giro-Prolog...
... mit De Maar...
... und ...
... Wauters


Traditionell zählte der Mont Ventoux wieder zu den Zielankünften dieser Rundfahrt. Menchov strebte dem mystischen Berg im Trio mit Levy Leipheimer und Christophe Moreau entgegen. Er setzte sich letztendlich im Finish gegen seine beiden Kontrahenten durch. Damit schien er seinen Handschuh in der Fehde um den Gesamtsieg in den Ring geworfen zu haben. Er konnte allerdings das Niveau nicht halten und fiel auf den sechsten Rang im Endklassement zurück.



** Schiffchenfahrt...
... bei der TdF


Zwei Tagessiege beim Saisonhöhepunkt, der Tour de France, feierte der dreimalige Weltmeister Freire. Die Etappe von Beauvais nach Caen ging auf sein Konto, als er bei der Massenankunft seinen Gegnern keine Chance ließ. Er wählte eine andere Fahrlinie im Finale als der vermeintliche Hauptkonkurrent Tom Boonen, dem er durch dieses Manöver den Schneid abkaufte. Die neunte Etappe von Bordeaux nach Dax gewann er auch, obwohl Robbie McEwen auf der Ziellinie noch mal stark aufkam. Ferner erreichte er bei der vierten Etappe von Huy nach St. Quentin den dritten Platz.



Freire schloss sich etwas unerwartet einer Fluchtgruppe bei der 12. Etappe von Luchon nach Carcassonne an. Damit reduzierte er den Rückstand in der Punktwertung auf McEwen. Den Tagessieg musste er aber Yaroslav Popovych überlassen. Er registrierte jedoch, dass Mitausreißer Alessandro Ballan einen Löwenanteil der Arbeit verrichtete und überließ in sportlich fairer Weise dem Italiener den zweiten Rang.



Während Freire seine Interessen bei der Punktwertung anmeldete, suchte ein anderer Stallgefährte sein Heil im Klassement und ein weiterer wünschte sich das Bergtrikot – solche unterschiedlichen Wünsche in einem Team unter einen Hut zu bekommen, gleicht der Quadratur des Kreises. Aber Rabobank ließ nichts unversucht, wenngleich Freire vor der 18. Etappe die GT mit einer Verletzung verließ.



** Nahaufnahmen...
... von Flecha


Menchov siegte bei der ersten Bergankunft der Tour de France. Er setzte sich im Finish gegen Leipheimer und Floyd Landis durch. Da er optimale Unterstützung von Boogerd erhielt, als dieser ihn bis in den Schlusshang sekundierte, hatte er genügend Körner für das Finale der Etappe.



Seine Favoritenrolle konnte er in den Pyrenäen nachdrücklich unterstreichen. Allerdings bekam er Probleme auf dem Schlussanstieg nach Alpe d'Huez bei der 15. Etappe. Er musste Landis ziehen lassen und um den Platz auf dem Abschlusspodium bangen, da Andreas Klöden und Carlos Sastre ihm Zeit abnahmen. Aber er wusste zwei Domestiken an seiner Seite. Der eine war der erwähnte Boogerd, der andere war Rasmussen. Der Däne, der als Einzelgänger gilt, stellte sich bis zur 16. Etappe in den Dienst der Mannschaft.



Bei dem 17. Abschnitt zwischen Le Bourg d'Oisans und La Toussuire bekam er freie Fahrt. Früh während der Etappe setzte er sich mit zwei Mitstreitern (Sandy Casar und Tadej Valjavec) ab und strich Siege in den jeweiligen Bergwertungen für sich ein. Als er nur noch als Solist fungierte, war bereits klar, dass er in dieser Sonderwertung die Führung übernommen hatte. Schließlich gelangte er alleine nach La Toussuire und sicherte Rabobank den vierten Etappenerfolg. Menchov hingegen verlor weitere Zeit und hakte seine Ambitionen auf einen Platz auf dem Treppchen ab.



Im Klassement belegte er den fünften Platz. Boogerd, der sich im Gebirge aufopferungsvoll aufgerieben hatte und zeitweilig stärker als sein Kapitän aussah, erreichte den 13. Platz, während Rasmussen seine Bemühungen um das Bergtrikot quasi als Nebenprodukt mit dem 17. Rang in der Gesamtwertung abrundete. Das Fazit der Rabos fällt somit recht positiv aus. Vier Etappensiege waren sicherlich mehr als eingeplant und gute Gesamteindrücke im Klassement, in der Punkte- und Teamwertung bestätigen eine rundum starke Leistung. Dass Weening und Posthuma weniger zur Geltung kamen, lässt sich damit leichter verschmerzen. Sie mussten sich der Order ihrer Chefs unterordnen und glänzten weniger mit eigenem Auftreten.



** Deutschland-Tour:
... vollstreckt...
... und jubelt


Bei der Deutschland-Rundfahrt deutete dann Brown an, dass er auch sehr schnell radeln kann. Er gewann zwei Etappen, darunter den Abschnitt von Heidenheim nach Bad Tölz, als er den Lokalmatadoren Stefan Schumacher und Erik Zabel das Nachsehen gab. Die Abschlussetappe ging erneut auf sein Konto. Dennoch waren die Siege den Teamverantwortlichen um Manager Theo de Rooy und Sportdirektor Erik Breukink zunächst zu wenig, um den Sprinter weiter zu verpflichten. Gerben Löwik musste hingegen ob seines 12. Platzes in der Gesamtwertung nicht bangen, ob er auch 2007 auf der Gehaltsliste des Rennstalls steht.



Bei der ENECO Tour Benelux musste das Team natürlich etwas zeigen. Posthuma sorgte für einen guten Beginn dieser Rundfahrt, als er sich nach dem Prolog über Platz drei freuen durfte. Die Freude wuchs, als er weitere PT-Punkte für einen sechsten Gesamtplatz bekam. Flecha erreichte den siebten Rang und T. Dekker rundete das Mannschaftsergebnis auf den neunten Platz ab.



Dass sich die Wege von Rabobank und Kolobnev nach der Saison 2006 trennen würden, stand schon zu Beginn der Polen-Tour fest. Der Russe nutzte diese Rundfahrt, um andere Teams auf sich aufmerksam zu machen. Im Klassement belegte er den fünften Platz.



Bei der Vuelta a España spielten die Fahrer von Rabobank ähnlich wie beim Giro keine Rolle. Vorjahressieger Menchov stieg schon nach der 10. Etappe aus, ohne bis dahin aufgefallen zu sein. Der Russe konnte sich offensichtlich nicht motivieren, zumindest im Ansatz zu zeigen, warum er 2005 bei dieser GT brillierte. Als Entschuldigung mögen seine Bemühungen bei der Tour de France gelten, aber sich selbst und eventuell auch anderen Mitgliedern im Rennstall hat er mit seiner schwachen Performance keinen Gefallen getan. Womöglich hätte ein anderer Rabobank-Fahrer in Spanien sich effektiver beweisen können.



Die Vuelta-Fahrer passten sich jedoch im Großen und Ganzen der Haltung des Kapitäns an. Jeweils achte Tagesränge von Pedro Horrillo und Eltink waren die besten Ergebnisse. Dem Niederländer war die beste Endplatzierung der Truppe vorbehalten – ein 24. Rang, der ihn zumindest für das schwache Giro-Ergebnis rehabilitierte.



Dennoch muss festgehalten werden, dass es den Rabobank-Fahrer gelungen war, neben dem Giro bereits bei einer zweiten GT innerhalb eines Jahres keine PT-Punkte für die Einzelwertung gesammelt zu haben. Wenn man sich vor Augen hält, dass sich Fahrer und Rennställe für die PT-Rennserie aussprechen, während die Organisatoren der GTs erklärte Gegner dieses Konstruktes sind, dann darf man sich bei Rabobank nicht wundern, dass ihre Ergebnisse bei den dreiwöchigen Rundfahrten in Italien und in Spanien Wasser auf den Mühlen der Kritiker waren.



 

Pro Tour Klassiker

 

Flecha hielt die Teamfarben bei der Flandern-Rundfahrt hoch. Wie im Vorjahr, da aber noch im Trikot von Fassa Bortolo, erreichte er als 12. den Zielort. E. Dekker wurde Zweiundzwanzigster. Ausgerechnet Karsten Kroon, den man zu Saisonbeginn an CSC weiterreichte, sollte mit dem achten Rang PT-Punkte einstreichen.



**** Jan Boven und...
Marc de Maar in Roubaix


Flecha erhielt die Gelegenheit, bei Paris-Roubaix erneut auf die Pirsch zu gehen. Er schloss sich nach dem Wald von Arenberg einer Spitzengruppe an. Dort gestaltete er die Fahrt aktiv mit, in dem er eine vorzeitige Entscheidung durch eine Vielzahl von Attacken suchte. Letztlich bildete er mit Boonen und Ballan ein Trio, das den führenden Cancellara sowie ein anderes Trio, bestehend aus Peter van Petegem, Leif Hoste und Vladimir Gusev, verfolgte. Jenes Terzett wurde später disqualifiziert, so dass der Sprint des Trios, dem Flecha angehörte, den Kampf um die freien Plätze neben dem Sieger auf dem Podium unter sich ausmachte. Flecha belegte schließlich den undankbaren vierten Rang, Horrillo wurde Elfter. Ganz zufrieden war das Management um Theo de Rooij mit der Ausbeute bei den Kopfsteinpflasterrennen nicht. Das lag weniger an der Leistung von Flecha denn vielmehr an Auftritt seiner Mannschaftskameraden.



**** Amstel Gold Race:
fleißige Rabos


Kalendarisch folgt auf die flämischen Rennen das Tripel in den Ardennen. Wenn für die Ronde und Paris-Roubaix Boonen am lautesten für sich reklamiert, gewinnen zu wollen, dann ist sein Pendant für den Abschnitt der Ardennen, bestehend aus Amstel Gold Race, Fleché Wallone und Lüttich-Bastogne-Lüttich, Boogerd. Im Gegensatz zu Boonen musste sich der Niederländer im Endeffekt einer größeren Anzahl an direkten Konkurrenten erwehren. Außerdem sind die Rennverläufe bei dem welligen Profil etwas unberechenbarer. Zwischen Boonen und Boogerd und den jeweiligen Favoritenrollen besteht die Gemeinsamkeit, dass im Verlauf dieser Klassiker besonders auf sie geachtet wird. Wenn Rennkonstellationen entstehen, die für sie keinen Vorteil darstellen, hat das zur Folge, dass sich ihre Teams aufreiben müssen, um die Chancen ihrer Kapitäne zu wahren. Die anderen Mannschaften leisten dabei in der Regel keine Unterstützung.



**** Boogerd beim Amstel


So geschah es, als Boonen sich bei Paris-Roubaix ohne Helfer in der Spitzengruppe befand und Quick Step Körner in einer erfolglosen Aufholjagd verpulverte. Beim Amstel Gold Race hatte Boogerd ebenfalls eine Ausreißergruppe verpasst, weshalb sein Team Kräfte verschleißend den Auftrag bekam, ihren Kapitän wieder heranzuführen. Boogerds Leidengeschichte erfuhr beim Amstel Gold Race erneut eine Fortsetzung. Dieses Mal siegte er zwar im Sprint einer stark besetzten Gruppe, zu seinem Leidwesen reichte diese Leistung nur zum dritten Platz, weil zwei andere Fahrer sich abgesetzt hatten.



Den Fleche Wallone ließ er danach aus. Erwähnenswert beim Wallonischen Pfeil war sicherlich das Auftreten von Freire, der zusammen mit Alexandre Moos ein Fluchtduo bildete, das mit dem Rennausgang aber am Ende nichts zu tun haben sollte.



**** Thomas Dekker bei Lüttich-Bastogne-Lüttich


Boogerd startete wieder bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Dieses Mal wollte er es nicht auf ein Finale einer größeren Gruppe ankommen lassen, weil er fürchtete, den kürzeren gegenüber Fahrern wie Paolo Bettini, Danilo Di Luca oder auch Alejandro Valverde zu ziehen. Stattdessen suchte er die vorzeitige Entscheidung, als er ca. 25 km vor dem Ziel gemeinsam mit Joaquin Rodriguez ausriss. Genutzt hat ihm dieser Schachzug aber nichts, da beide vier Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt wurden. Im Finale blieb ihm dann noch der fünfte Rang. Auch 2006 ging er in den Ardennen leer aus.



* "Eterich? Wo bleibst du?" - "Aber hier bin ich doch, Oscar..."


Der erhoffte Sieg bei einem der PT-Klassiker gelang Freire. Er behielt im Finale der Vattenfall Cyclassics die Übersicht sowie die Nerven und erreichte in einem spannenden Finish als erster die Ziellinie in Hamburg knapp vor Erik Zabel und Filippo Pozzato, die alle fast gleichauf lagen. Danach meldete sich sein altes Leiden wieder – der Rücken schmerzte -, und er musste die WM ausfallen lassen.



Bei der Klasika San Sebastian gelang Eltink nicht der Sprung unter die Top Ten, aber er schaffte ein respektables Ergebnis als Vierzehnter. Menchov wurde Fünfzehnter und Kolobnev belegte den 19. Rang.



** "Super! Ein neues Kettenblatt!"


Beim GP Ouest-France-Plouay wollte es Flecha seinem Landsmann Freire nachmachen. Im Finish hatte er auch kurzzeitig die Nase vorn. Aber Vicenzo Nibali fing ihn noch vor dem Überrollen des Zielstrichs ab und verwies den Spanier auf den zweiten Platz dieses Klassikers, sein Stallgefährte Kolobnev wurde Vierzehnter.



Schließlich standen die Herbstklassiker an. Besonders Boogerd machte sich Hoffnungen, bei der Züri-Metzgete und der Lombardei-Rundfahrt etwas bestellen zu können. In der Schweiz fuhr er stark. Sein Auftritt ließ Parallelen zu den Ardennen-Klassikern erkennen, bei denen er auch meist glänzt. Allerdings vermochte er nicht, die entscheidende Attacke von Samuel Sanchez als solche zu erkennen und verlor beim Finish den Sprint der Verfolger. Dadurch belegte er den ungeliebten vierten Rang.



Verglichen mit der Veranstaltung in der Schweiz, schnitt Rabobank bei Paris-Tours nicht ähnlich erfolgreich ab. Matthew Hayman wurde immerhin noch Vierzehnter.



Boogerd gab seinen Saisonausstand bei der Lombardei-Rundfahrt. Wie schon so häufig zuvor gehörte er zur Gruppe der Fahrer, die die Entscheidung unter sich ausmachten. Aber auch in Italien blieb ihm der Sieg verwehrt. Er engagierte sich zwar energisch in der Verfolgungsarbeit, um Bettini & Co zu stellen, aber diese Tätigkeit war nicht erfolgreich. Schließlich wurde er Achter.



Outside Pro Tour

Das Team startete zwar ambitioniert in die Saison, aber die beiden Sprinter, die für frühe Erfolge vorgesehen waren, sahen ihren Kontrahenten meist hinterher. Brown und Freire beugten sich den Boonens und Petacchis dieser Welt. Brown erreichte früh im Jahr zwei dritte Etappenplätze bei der Andalusien-Rundfahrt (2.1) als beste Ergebnisse.



** Beim... Menchov+Eltink
... Criterium... Pieter Weening
... International: Denis Menchov


Dafür sprang Kolobnev ein, der die Auftaktetappe der Vuelta a Comunidad Valenciana (2.1) gewann, als er eine Soloflucht über die Ziellinie vor den nahenden Sprintern retten konnte und somit für den ersten Saisonsieg der "Rabos" sorgte. Letztlich wurde er Vierter der Rundfahrt. E. Dekker nutzte auf der Abschlussetappe die Verwirrung von Alessandro Petacchi aus, der aufgrund eines Massensturzes keine Helfer an seiner Seite hatte, und erreichte den dritten Platz.



Noch stärker präsentierte sich der "alte" Dekker beim Criterium International (2.HC), dessen Auftaktetappe er gewann. Nicht kampflos wollte er dem jungen Thomas das Feld im heimlichen Duell "des besten Dekkers" überlassen und erreichte in der Gesamtwertung einen zweiten Platz. Dieses geschah an dem Wochenende des 25./26. März. Diese Tage wurden im Kalender positiv markiert, da die beiden Spanier Flecha und Freire im Finale des Brabantse Pijl (1.1) hervorragend zusammenarbeiten und Freire schließlich als Sieger dieser Maßarbeit hervorging, während Flecha der vierte Rang blieb.



**** Pieter Weening bei der ...
..Tour de Luxembourg


Flecha belegte beim Prolog der Tour de Luxemburg (2.HC) ebenfalls den vierten Platz. Normalerweise bedarf es ob solcher Resultate keiner Erwähnung. Im Monat Mai stellte aber dieser die beste Platzierung eines Profis von Rabobank dar.



Zurück zu E. Dekker. Er hat bestimmt nicht viele Wettbewerbe im Einzelzeitfahren in seiner Karriere, die sich nun ihrem Ende neigte, gewonnen. Von daher muss einer der wenigen auch entsprechend gewürdigt werden. Bei der STER Electrotoer (2.1) glückte dieser bei der Halbetappe des ersten Tages.



**** Dreimal...
... Dekker...
... bei der STER Elektrotoer


Brown entwickelte sich im Schatten seiner Kollegen und sammelte Podienplätze im Rahmen der Niedersachsen-Rundfahrt (2.1) – zwei zweite Tagesränge und ein dritter Etappenplatz. Hayman belegte im Endklassement der norddeutschen Veranstaltung den dritten Rang. Ferner machte der Australier mit dem zweiten Etappenplatz beim Auftakt der STER Electrotour (2.1) auf sich aufmerksam. Kolobnev heimste bei dieser Rundfahrt übrigens noch einen dritten Etappenrang ein.



Brown strebte lange Zeit vergebens nach dem ersten Sieg im Jersey von Rabobank. Bei der fünften Etappe der Österreich-Rundfahrt (2.1) war es Danilo Napolitano, der ihm im Sprint den Schneid abkaufte und den zweiten Rang überließ. Bei der letzten Etappe langte es zum dritten Platz.



Einen Sieg bei einem Eintagesrennen feierte Brown dann bei der Tour Beneden-Maas (1.1). Im Sprintfinale setzte er sich gegen die Konkurrenz durch. Bei der DELTA Ronde van Midden Zeeland (1.1) wurde Brown Dritter, als er bei einer Massenankunft sich u.a. Steven de Jongh, einem ehemaligen Rabobank-Fahrer, geschlagen geben musste. Die letzte Etappe des Circuit Franco-Belge (2.1) bescherte Brown einen weiteren dritten Platz.



Hayman ergatterte bei der Nord-Nederland-Tour (1.1) den zweiten Rang. Bei dem Rennen, das in der Berichterstattung als chaotisch beschrieben wurde, zählte er zu einem Führungstrio. In der entscheidenden Phase musste er sich aber Aart Vierhouten geschlagen geben.



Roy Sentjens siegte beim GP Gerrie Kneteman (1.1). Er setzte sich bei dem Rennen in den Niederlanden durch, das kurz vor der Tour de France stattfand. Zudem war er Wochen zuvor bei der Tour de Luxemburg erfolgreich. Bei der letzten Etappe kam er auf dem dritten Rang.



Horrillo, der regulär eigentlich für die Unterstützung von Freire und Flecha vorgesehen war, durfte bei der Sachsen-Tour (2.1) auf eigene Faust etwas riskieren. Bei der ersten Etappe zählte er zu einer Spitzengruppe, von der er sich etwas absetzte. Er gewann den Abschnitt vor seinem Kollegen Kolobnev. Durch den Doppelerfolg rundeten die beiden einen erfolgreichen Tag für die Rabos ab, da auch Rasmussen bei der Tour de France eine Etappe gewann.



Beim Luk Cup (1.1) vertrat das Duo Niels Scheuneman und Marc Wauters die Farben des Teams. Gegen starke Konkurrenz beendeten die zwei das Rennen als bravouröse Dritte.



Nationale Meisterschaften



***** Boogerd in La Toussuire als Landesmeister


Nicht auf den Schultern eines Fahrers von Rabobank liegt das Meistertrikot des niederländischen Zeitfahrers. Weder der favorisierte T. Dekker noch ein anderer Rabo waren schneller als Stef Clement. E. Dekker und Posthuma nahmen mit dem zweiten und dritten Platz vorlieb, während T. Dekker den enttäuschenden siebten Rang erreichte. Wauters konnte in Belgien ebenfalls nicht den Meisterpokal in Empfang nehmen. Er wurde Dritter.



Beim niederländischen Straßenrennen rückte aber Boogerd die nationalen Verhältnisse aber wieder gerade. Zusammen mit Sebastian Langeveld distanzierte er die Konkurrenz, um dann – endlich mal – eine Attacke zu setzen, die ihm den Erfolg und das Meistertrikot bescherten.



Zwischen die Speichen gesehen…

Licht und Schatten so lautet das Kurzfazit, das aber treffend die Saison der Rabos beschreibt und zusammenfasst. Eine PT-Rundfahrt und einen PT-Klassiker hat man gewonnen. Darüber hinaus gab es zwei Podestplätze nach Eintagesrennen der Rennserie. Aber dennoch hat man den Eindruck, das i-Tüpfelchen fehle nach der Saison. Die Erklärung ist ganz einfach. Die Rundfahrt, die gewonnen wurde, zählt aus der Sicht der Mannschaft nicht zu den Highlights und der Klassiker in Hamburg hat ja selbst für deutsche Radsportfans den Charme eines Stiefkinds.



** Gruppenbild in Orange


Platz drei in der PT Teamwertung. Dieses vorzeigbare Resultat wurde durch mehrere starke Vorstellungen in den Klassikern möglich, wo es gar zu einem zweiten Rang gereicht hätte, wenn nur die Ergebnisse der Eintagesrennen maßgebend für die Abschlussplatzierung geworden wären. Bei den Rundfahrten hätte es nur zum neunten Rang gereicht.



Rabobank gilt nach der Saison 2006 eher als Team für Eintagesrennen, wie fünf Siege beweisen, dem gegenüber steht nur ein Gesamterfolg nach einer Rundfahrt. Keine Frage, die Klassementfahrer haben nicht die Erwartungen nicht vollends erfüllt. Das gilt für Menchov ebenso wie für T. Dekker, dem zwar der Sieg bei Tirreno-Adriatico gelang, der aber danach mehr und mehr in der Versendung verschwand und wegen eines Formtiefs gar nicht erst für die Grande Boucle nominiert wurde.



* Gerben Löwik
Joost Posthuma
Jan Boven


Insbesondere der Kreis der jungen Wilden, ließ mehr Fragen offen, als dass er wirklich untermauerte, dass die Zukunft des Rennstalls durch sie gesichert wurde. Posthuma zeigte hin und wieder sein Können, riss aber keine Bäume aus. Von Weening gab es noch weniger zu berichten, während Eltink zumindest sich redlich hielt und einige brauchbare Klassementresultate schaffte, aber auch nicht brillierte.



** Mauricio Ardila


Bei den GTs sind nur die Ergebnisse aus Frankreich berauschend. Neben Menchov begeisterten Rasmussen und Boogerd, der stattdessen nicht so stark bei den Klassikern war. Es waren die arrivierten Kräfte, die hauptsächlich das Bild bestimmten. Ein Emporkömmling war nicht zu erkennen. Andere Akteure wie Ardila enttäuschten.



Dennoch: ein verkorkstes Jahr liest sich anders. 519 PT-Zähler sammelten die Fahrer. Fünf andere PT-Rennställe haben zwar mehr Punkte bekommen, aber dennoch brauchen sich Boogerd & Co nicht zu grämen. Der Niederländer war übrigens der beste von zehn Rabos als Fünfzehnter. Freire belegte den 23., Menchov den 27. Rang. Flecha folgt auf dem 31. Platz. T. Dekker sicherte sich den 46. Rang.



Kolobnev, auf dessen Dienste man bei Rabobank 2007 keinen Wert mehr legt, beendete sein Dasein beim Rennstall als 91. Zwei Ränge vor Posthuma, der hingegen Rabobank erhalten bleibt. Zum Ausklang seiner Karriere belegte E. Dekker den 108. Platz, auf dem auch Rasmussen zu finden ist. Letzter Rabo ist Brown als 145.



Top Acht

Freire – Boogerd – Flecha – Dekker, T. – Menchov – Rasmussen – Dekker, E. – Posthuma



1. Freire: Die Vattenfall Cyclassics konnte er genauso für sich entscheiden, wie er auch bei zwei Touretappen die Nase vorne hatte. Drei weitere PT-Etappensiege sowie der Erfolg beim Pfeil von Brabant rundeten eine gute Saison des ehemaligen Weltmeisters ab.

2. Boogerd: Wieder reichte es für keinen Sieg in den Ardennen, dennoch kann er mit der Saison zufrieden sein. Ein dritter Platz beim Amstel Gold Race, ein vierter bei der Züri-Metzgete sowie zwei fünfte bei Lü-Ba-Lü und Tirreno-Adriatico sind keine miserable Ausbeute. Hätte er bei der Tour mehr auf die eigene Karte fahren dürfen, wäre vermutlich mehr als der 13. Rang herausgesprungen.

3. Flecha: Platz zwei beim GP Ouest-France-Plouay, Vierter bei Paris-Roubaix und dann noch mit Platz Sieben die ENECO Tour Benelux beendet, keine schlechte Jahresbilanz.

4. Dekker, T.: Gesamtsieg bei Tirreno-Adriatico, danach wurde es aber still um den jüngeren Dekker. Erst der neunte Platz bei der ENECO Tour ließ nochmals aufhorchen.



** Thorwald Veneberg
Niermann & Dekker
Wauters & Horrillo
Joost Posthuma


5. Menchov: Der große Wurf blieb aus. So könnte man die Saison des Russen resümieren, der nur bei einer Bergankunft der Tour reüssieren konnte. Danach verlor er im Kampf um das Podium an Zeit und an Boden. Am Ende Platz fünf. Genauso viel Erfolg hatte er bei der Dauphine. Dazu noch der neunte Rang bei der Volta a Catalunya. Bei der Vuelta fuhr er nur das Fitnessprogramm.

6. Rasmussen: Der Däne wollte nur das Bergtrikot der Grand Boucle. Er bekam es nach einem Etappensieg. Mehr gibt es über den einsamen Wolf nicht zu sagen.

7. Dekker, E.: Zum Abschluss der Karriere bleibt der siebte Platz bei Paris-Nizza. Obendrein noch zwei Etappenerfolge beim Criterium International und der STER Electrotour. Der Vorhang fällt.

8. Posthuma: Die jungen Wilden hatten Sand im Getriebe. Auch Posthuma riss die erwarteten Bäume nicht aus, zumindest erreichte er den sechsten Platz bei der ENECO-Tour.

 

Keine Aufnahme in die Top Acht fand

Ardila: Der Kolumbianer war für die Rabos ein Fehleinkauf.



Ausblick

Der Zukunft zugewandt! So muss man das künftige Programm des Teams umschreiben.



**** TTT Eindhoven: Formationsflug...
... mit Praktikerinnenservice


Bereits während des Jahres 2006 verstärkten der Australier William Walker und Kai Reus, von den eigenen Espoirs kommend, die Equipe von Rabobank. Zur neuen Saison folgen Robert Gesink, Rick Flens und der Russe Dmitri Kozontchuk vom eigenen Nachwuchs. Damit hält Rabobank an dem Konzept fest, sich einen Teil der Stars selbst zu 'backen'.



Ganz ohne Neuverstärkungen geht es natürlich nicht, auch wenn die Hauptpositionen bereits vergeben sind und großartige Änderungen für 2007 nicht geplant sind, eher sollen Feinjustierungen vorgenommen werden.



So gelten Freire, Menchov, Boogerd, Flecha, T. Dekker und Rasmussen als Stützen der Equipe. Das Segment Kopfsteinpflasterrennen benötigt allerdings Verstärkungen, da Flecha zu oft auf sich allein gestellt war. Mit Leon van Bon und Max van Heeswijk kommen zwei routinierte Niederländer, die den Möglichkeiten der Equipe in Flandern mehr Variabilität geben. Zudem wurde mit Koos Moerenhout ein weiterer erfahrener Fahrer verpflichtet. Langeveld komplettiert die Gruppe der Neuzugänge. Nicht erst durch seinen Zugang wird deutlich, dass die landsmannschaftliche Note im Rennstall eine Aufwertung erhält.



Neben Erik Dekker hat auch Wauters seine Karriere beendet. Der Abgang von Kolobnev wurde bereits erwähnt. Keine Geduld hatte man mit Scheuneman, der zu Unibet abwanderte. Er konnte sich bei Rabobank nie durchsetzen. Auch Sentjens wurde abgegeben.



**** Bram de Groot bei der Eneco Tour


Die Ziele bleiben eigentlich die alten. Streicht man die Fragestellung in Bezug auf Erik Dekker, der als Sportdirektor dem Rennstall erhalten bleibt und seine Erfahrung weitergeben kann, dann kann man den Fragenkatalog so auf die neue Saison bedenkenlos anwenden.



Wenn nicht, ja, wenn nicht die Frage bliebe, wie sich die Equipe zum Thema Doping verhält. Kurz vor Beginn der Tour kam der Verdacht auf, dass auch Fahrer von Rabobank zum Kreis der verdächtigten Patienten von Eufemiano Fuentes zählten. Dieser Eindruck verfestigte sich (vorerst) nicht.



Es stimmt jedoch bedenklich, dass vom Vertreter des Teams bei der Abstimmung über den Verbleib von Discovery Channel im Kreis der ICPT ein Votum erfolgte, dass die Exklusion verhinderte. Damit hat man dem Sport einen Bärendienst erwiesen, wenn man im Fall des Falles seine eigenen Beschlüsse torpediert.



Aber es bleibt noch eine Fragestellung, die nach 2007 positiv beantwortet werden kann. Kann der Deutsche in den Reihen von Rabobank, Grischa Niermann, mit einem Saisonerfolg auch einen Akzent setzen? 2006 war er nur noch Domestike, der kein Ticket für die Tour de France bekam.


Gazzetta durchsuchen:
 
 
 
 
 
 
Cycling4Fans-Forum Cycling4Fans-Forum